Krampus: Von draussen, vom Walde komm ich her

Quelle: Paul Koudounaris / Phil Glau / Universal Pictures

In Los Angeles, der Stadt der (B)Engel, wird dieses Jahr „Naughty or nice“ (dt. ungezogen oder brav) eindeutig mit „Naughty“ beantwortet. Denn der Krampus, die österreichische Version des Schweizer Schmutzli, hat es erfolgreich über den grossen Teich geschafft.

Der „Krampus Los Angeles“ feiert in diesem Jahr schon zum dritten Mal sein Erscheinen an der Westküste. Doch wie kam es eigentlich dazu? Al Ridenour, ursprünglich beschäftigt als Animateur und Schreiber, und Al Guerrero, einst Mitarbeiter bei Disney, haben den Krampus von den Alpen in den Wilden Westen verschleppt. Heute widmen sie sich voll und ganz ihrer Krampus-Leidenschaft. Beide gehören den „Cacophony Society“ an, einer Gruppierung von Freigeistern, und hatten bereits im Vorfeld Erfahrung in der Planung von Kostümveranstaltungen. Die Idee der beiden, den Krampus in Los Angeles anzusiedeln, wurde durch einen Trip nach Österreich im Jahre 2012 inspiriert und später in die Tat umgesetzt. Aufgrund der positiven Resonanzen in den USA, sind seitdem fünf verschiedene Veranstaltungen rund um den Krampus entstanden.

2015 organisiert die Gruppe einen grossen Krampus-Marsch, der sich durch Los Angeles zieht, einen exklusiven Krampus-Ball, ein Theaterstück und eine Lehrstätte, wo die ganze Krampus-Folklore an wissenshungrige Amerikaner weitergegeben wird. Zusätzlich werden mehr als ein Dutzend österreichische Krampusse eingeflogen, um der amerikanischen Krampus-Gruppe noch mehr Authentizität zu verleihen.

Wie es die Geschichte immer wieder zeigt, entstehen beim Übernehmen von Traditionen manchmal auch interessante Versionen. So auch hier, wo die Gruppe den ursprünglichen Krampus für eine weitere Veranstaltung in den „Krammpstein“ verwandelt. Ja, man hört recht, Krampus und Heavy Metal vereint im Sonnenstaat Kalifornien. Wie erwartet, wird der Dezember in Hollywood wieder ein heisser und spannender Monat und wer dann noch immer nicht genug hat vom „Samichlous“ und dem kleinen Teufel, der macht sich auf ins Kino. Denn am 3. Dezember kommt der Film „Krampus“ in die Deutschschweizer Kinos, wo der teufelsähnliche Dämon die Festtage zum Anlass nimmt, unartige Menschen aufzusuchen und sie auf seine ganz eigene Weise zu bestrafen.

Mit der Fantasy-Horror-Komödie wird der Krampus also von den Hollywood-Studios mit einem kleinen Twist zurück nach Europa geschickt, wo er auf die Resonanz derjenigen wartet, die ihn ursprünglich erfunden haben.


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