Slash, der Gitarrengott mit dem schwarzen Zylinder

Quelle: Leserfoto

Am vergangenen Samstag spielte Slash anlässlich seiner „World on Fire“ Welttournee live in der Basler St. Jakobshalle. Knapp 7000 „Slashers“ aus der Schweiz, dem Elsass und Deutschland fanden den Weg nach Basel und erlebten zwei Stunden lang eine perfekte Rock N‘ Fn‘ Roll Show. Das TREND MAGAZIN war für euch mit dabei. 

Es war 2012, als Slash mit Myles Kennedy und The Conspirators als Vorband von Mötley Crüe in Basel zu Gast waren. Damals spielten sie knapp eine Stunde und mussten dann die Bühne den Crüe’s überlassen. Doch nun kamen sie zurück und waren in absoluter Topform! Leider konnte man das vom Grossteil des Publikums nicht behaupten. Fast statisch standen oder sassen die Besucher auf ihren Plätzen. Erst beim Anspielen der ehemaligen Guns n‘ Roses Songs kam etwas Stimmung auf. Eigentlich völlig zu Unrecht, denn die Setliste war gespickt mit all den grossen Hits von Slash’s ehemaligen oder aktuellem Album.

So feierte das vierte Stück „Withered Delilah“ vom aktuellen Album „World on Fire“ die Live-Premiere. Myles Kennedy, Sänger der Band Alter Bridge, war wiederum für den Gesang verantwortlich, gab jedoch das Mikrofon für die beiden Kracher „Doctor Alibi“ und „Out Ta Get Me“ seinem Bandkumpel und Bassisten Todd Kerns ab. Todd, welcher sonst mit den Sin City Sinners oder auch als Solomusiker unterwegs ist, schmetterte die Stücke powervoll und gnadenlos in die Halle. Die Fans dankten es ihm mit tosendem Applaus. Viele hätten sich bestimmt gewünscht, dass er auch noch das energiegeladene Velvet Revolver Stück „Slither“ zum besten gab, doch Myles übernahm wieder den Gesangspart.

Der britisch-US-amerikanische Rockmusiker mit der schwarzen Mähne, der Sonnenbrille und dem typischen Hut war sichtlich gut drauf, rennte vom rechten zum linken Bühnenrand, stets in Bewegung, die Hände immer in Action an seiner Gitarre, der Gibson Les Pauls. Das Slash kein Mann der grossen Worte ist, dafür ein waschechter Vollblutmusiker der alten Schule, weiss man mittlerweile. Er ist bekannt für seine typische Spielart, seiner Kommunikation durch die Gitarre, mit der er seine Botschaften vermittelt. Die eingefleischten Fans wissen, zu was dieser Mann fähig ist. So gönnte der 49-jährige Musiker seinem Kollegen Myles Kennedy nach dem ersten Part des Songs „Rocket Queen“ eine Pause und drehte so richtig auf. Beinahe 12 Minuten dauerte das Solo, wobei er der Gitarre mit seiner Fingerfertigkeit Töne und Slides entlockte, wo manch anderer aus Erschöpfung längst kapituliert hätte.

Mit dem aktuellen Hit „World on Fire“ ging es in das letzte Drittel der Show. Knackige Riffs, Todd’s satter Bass und mit viel Drive fegte der Song dem Publikum um die Ohren. Die Band wusste, dass viele Besucher auf die beiden Song aus der Guns n‘ Roses Zeit warteten: „Sweet Child O’Mine“ und „Paradise City“. Die beiden Titel sind mittlerweile wahre Jahrhundert-Hymnen und daher zögerte die Band diese Songs (un)bewusst zum grossen Finale heraus. Als Slash dann endlich die ersten Takte von „Sweet Child O’Mine“ anspielte, ging es in der Halle erstmals richtig ab. Die Menge tobte mit den Händen über den Köpfen und sang lauthals mit. Endlich, wenn auch viel zu spät, waren die Besucher erwacht. Die wahren Slash-Anhänger wussten aber auch, das sich die Show nun definitiv dem Ende zu neigt und so ging die Band nach diesem Stück auch von der Bühne. Zwar kamen sie zurück für eine Zugabe und spielten als Abschluss, völlig passend die zweite Hymne. „Paradise City“ war das letzte Stück der Setliste für diesen Abend und endete in einem wahren Festival. Mit zwei grossen Luftgebläse links und rechts von der Bühne flogen abertausende rote und weisse Zettelchen mit der Aufschrift „Slash – World on Fire“ durch die Halle und kündigten damit das Ende der Show an.

Info: www.slashonline.com

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