Patrick Miller: «Die neue Single hat Welthit-Potenzial»

Patrick Miller: «Die neue Single hat Welthit-Potenzial»

Quelle: Patrick Züger

Nach seinem erfolgreichen WM-Song „United“, den Weltb 2014 zusammen mit dem deutschen Rapper Kay One veröffentlichte, folgt nun im Sommer 2015 die neue Single „Don’t be Without You“ (Zero Music).

Bereits mit 15 Jahren (1995) stieg Patrick Miller ins Musikgeschäft ein und war schon damals in den grossen Musikstudios unterwegs, um seine Songs aufzunehmen. 1997 gewann er einen Freestyle Contest in Basel und besuchte anschliessend die „Stage School Hamburg“, wo er seinem Musiktalent den letzten Feinschliff gab. Neben ersten Lied-Erfolgen wie „Caipirinha“ (2009) unternahm er immer wieder Abstecher in die House-Musik-Szene und produzierte Songs mit Sir Colin (Have Mercy), Pat Farrell (There’s No Soul) oder Josh Green (Right Man). Seinen Durchbruch schaffte er 2011 mit der House-Single „One Night in Ibiza“, die er zusammen mit Mike Candys und Evelyn veröffentlichte und wofür er eine goldene Schallplatte in Deutschland und Österreich erhielt. Noch erfolgreicher wurde die zweite Single des Trios „2012 – If The World Would End“, welche zu einem Top-10-Hit wurde (Platz 3 in den Schweizer Charts) und ebenfalls Gold-Status erreichte. Besonders beliebt waren die beiden Songs beim Schweizer Publikum, wo sie sogar die Platin-Auszeichnung erhielten. 2014 produzierte er mit Kay One, der bereits bei seinem Lied „Dancing in London“ mitwirkte, den WM-Song „United“ und legte in Deutschland mit Platz 14 und in der Schweiz mit Platz 19 den höchsten „New-Entry“ in den offiziellen Single-Charts hin. Anlässlich seiner bevorstehenden Single-Veröffentlichung traf das trend magazin Patrick Miller, den erfolgreichsten Schweizer Rap-Export, zum Interview.

Hallo Patrick! Wie geht’s dir?

Patrick Miller: Es geht mir sehr gut, vielen Dank. Schön, dass das trend magazin mich in meinem Studio besucht.

Wie ist deine neue Single entstanden und was war deine Inspiration?

Miller: Die Inspiration war eine Frau. Mein Produzent Sonal hat mir eine Melodie vorgespielt, die mir so gut gefiel, dass wir gleich den Song „Don’t be Without You“ produzierten. Später haben wir noch Unterstützung von Soul Vocal Coach Sharlotte Gibson erhalten, die zu den meist gebuchten Vocal Coaches in Amerika gehört und bereits für Whitney Houston, Stevie Wonder, Jay Z, Michael Jackson und Mariah Carey gearbeitet hat. Es war eine grosse Ehre, dass sie mich unter ihre Fittiche nahm.

Hast du den neuen Song selber geschrieben, oder haben noch weitere Künstler mitgewirkt?

Miller: Ich habe den Song zusammen mit meinem Produzenten geschrieben. Sharlotte Gibson hat ihm dann noch den richtigen Feinschliff verpasst. Ich schreibe meine Songs alle selber, bin aber für jeden Tipp, den ich von meinem Mentor und Produzenten Sonal erhalte, dankbar. Zusammen sind wir ein unschlagbares Team.

Ist Kay One bei deiner neuen Single auch wieder mit von der Partie?

Miller: Lustig, dass du das fragst. Er wollte eigentlich unbedingt mit auf die Single. Ich habe ihm von meiner Idee erzählt und er sagte „Bruder, das machen wir zusammen“. Wenn, dann käme aber eine Zusammenarbeit nur für einen Remix in Frage. Den Remix von „Dancing in London“ habe ich bereits mit Kay One produziert. Das war eine grossartige Zusammenarbeit. Es könnte also durchaus sein, dass wir wieder so etwas machen werden.

Seid ihr auch privat befreundet?

Miller: Ich kann ihn nicht ausstehen (lacht)! Nein im Ernst, wir sind sehr gute Freunde und er ist auch der Patenonkel meines Sohns. Klar, haben wir uns auch schon gestritten. Ich denke, das ist unter guten Freunden ganz normal.

Gibt es einen Song von dir, den du besonders gerne magst?

Miller: Ja, das ist mein neue Single, über die wir jetzt reden. Der Song liegt mir sehr am Herzen und ich denke, er könnte ein Welthit werden. Das Lied wurde mit einer Band eingespielt und zeigt, was für ein Sänger ich wirklich bin. House ist cool, auch Rap mach ich gerne, aber das, was jetzt kommt, bin einfach ich. Hier konnte ich mich voll entfalten.

Mit welchem Künstler würdest du gerne einmal zusammen arbeiten?

Miller: Ich glaube, Sir Colin, Nubya, Josh Green und Pat Farrell würden alle gerne wieder mit mir etwas machen. Mike Candys ist hauptsächlich als DJ in der House Szene unterwegs, und Evelyn begleitet ihn als Voice of Mike Candys – auch hier ist eine Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen, man weiss nie, was die Zukunft bringt. Auf meiner persönlichen Wunschliste stehen Justin Timberlake, Pharrell Williams, Eminem oder Method Man. Mit sieben Jahren war ich an meinem ersten Michael-Jackson-Konzert in Basel. Mit ihm zusammen zu arbeiten, wäre für mich das absolut Grösste gewesen. Leider kann dieser Traum nicht mehr in Erfüllung gehen.

Bekannt wurdest du unter dem Künstlernamen „Flava“. Spielt dieses Pseudonym auch heute noch eine Rolle in deiner Karriere?

Miller: Ich lebe ja in der Ostschweiz und hier sagen sie immer noch „Hey Flava, was lauft?“ Bis auf die jüngeren Fans kennt man mich hier nicht als Patrick Miller. In der Ostschweiz bin ich auch viel öfters als „Flava“ aufgetreten. Kein Witz. „Flava“ bedeutet mir schon noch viel und ist auch auf meinem Unterarm tätowiert. Ansonsten ist es einfach ein super Künstlername, spielt aber nicht mehr wirklich eine grosse Rolle – für meine Fans schon gar nicht.

Auf welches musikalische Ereignis der letzten 20 Jahre blickst du besonders gerne zurück?

Miller: Ich war zwischen 2002 und 2005 in London als Vorgruppe von Chaka Demus & Pliers (Murder She Wrote). Dieser Song ist einer meiner Lieblingssongs, und ich singe ihn noch heute am Schluss von jedem Live-Auftritt. Ein anderes Highlight war, als ich vor 10 Jahren in dieses Studio spaziert bin. Das grösste Highlight war aber die Geburt meines Sohnes vor zweieinhalb Jahren. Für ihn würde ich sofort alles stehen und liegen lassen. Er ist meine Nummer eins und mein grösster Fan. Ich bin sehr stolz auf ihn.

Wie hat sich dein Leben als „Papi“ verändert?

Miller: Ich wurde viel ruhiger und meine Prioritäten wurden automatisch anders gesetzt. Heute bringe ich zuerst meinen Sohn in die Spielgruppe bevor ich ins Studio gehe. Parties wurden immer weniger und ich arbeite nicht mehr bis in die Nacht hinein. Meine Zeit mit meinem Sohn ist mir sehr wichtig. Seit Tyron Prince Romeo auf der Welt ist, sind Platin- und Goldplatten nicht mehr an erster Stelle. Tyron ist mein grösster Erfolg.

Patrick Miller

Was hat dich die Ausbildung an der „Stage School Hamburg“ besonders gelehrt?

Miller: Durchhaltewille und Kampfgeist. Ich habe gelernt, dass es noch andere talentierte Leute gibt. Als ich dort anfing, dachte ich, alle anderen können sowieso gleich einpacken, denn jetzt bin ich ja da. Ich musste aber lernen, dass es auch andere Talente gibt und ich mich gegen die Konkurrenz richtig durchboxen muss.

Welche Musik hörst du privat am liebsten?

Miller: Bob Marley! Seine Musik macht mich glücklich – es ist einfach „happy music“. Auch seine Botschaften gefallen mir und die Beats sind locker flockig. Klassische Musik höre ich auch oft – kein Scherz.

Du hast bereits bei einigen Model-Projekten mitgewirkt – bist du da noch aktiv?

Miller: Nein, das ist vorbei. Ich habe von meinem 17. bis 24. Lebensjahr gemodelt, hatte aber nie die Absicht, damit Karriere zu machen. Ich wurde dafür bezahlt, dass man Fotos von mir machen konnte. Für mich war das ein Mittel zum Zweck. Heute bin ich froh über diese Erfahrung, denn es hilft mir bei meinen Auftritten als Musiker und ich weiss jetzt, wie man sich vor einer Kamera verhalten muss.

Gibt es ein Rezept, wie man mit Musik erfolgreich sein kann?

Miller: Ja, Talent!

Sonal: Authentizität ist das absolut wichtigste. Erfolg ist nicht daran messbar, wie viel man verdient, sondern, wie man abends ins Bett geht. Man muss zufrieden sein mit dem, was man geleistet hat. Wenn du etwas machst, nur um erfolgreich zu sein, dann ist es zum Scheitern verurteilt. Authentizität ist auch den Fans wichtig.

Du bist Schweiz-kenianischer Herkunft. Bist du mit Kenia noch verwurzelt?

Miller: Ja klar. Mein Vater lebt noch immer in Kenia, auch meine Geschwister von Vaterseite, meine Grossmutter und meine Schweizer Mutter leben dort. Das verbindet mich natürlich sehr mit Kenia und bedeutet für mich ein Stück Heimat.

Wie sehen deine Zukunftspläne aus? Gehst du auf Tour?

Miller: Ja, mit meinem neuen Album werde ich dann auf Tour gehen. Dadurch, dass mein Album sehr musikalisch sein wird, wird mich auch eine Band begleiten. Weitere Informationen folgen aber noch.

Ein Message zum Abschluss an deine Fans?

Miller: „Liket“ endlich meine Fanpage – ich will eine Million „likes“ drauf sehen können! Nein, Spass… Ich möchte meinen Fans herzlich dafür danken, dass sie immer hinter mir stehen. Meine Fans sind einfach die Besten, was will ich dazu noch mehr sagen.

Info: www.patrickmiller.tv

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