Rundum positive Eindrücke vom Riverside & Route 66 Festival in Aarburg

Quelle: Olli Niggli

Das malerische Städtchen Aarburg im Kanton Aargau verwandelte sich vom 04. bis 06. September in eine wahre Festivalstadt. So fanden gleich zwei grosse Veranstaltungen statt, welche sich aber ideal ergänzten. Bevor es abends an die Konzerte des „Riverside Aarburg“ Open Air ging, hatte man tagsüber genügend Zeit, sich in aller Ruhe die auf Hochglanz polierten US-Cars anzuschauen und mit deren Inhabern zu fachsimpeln. Beinahe über das ganze Städtchen waren sie verteilt, die Cadillac’s, Pontiac’s, Ford Trucks oder Hot Rods. Dabei fiel besonders die Liebe zum Detail auf. Glänzender Chrom, röhrende Motoren und PS starke Oldtimer aus dem In- und Ausland fanden den Weg nach Aarburg. Doch nicht nur die Autos zeigten sich von der besten Seite, auch das Wetter war an diesem Wochenende in Festivalstimmung.

Wer genau hinschaute, konnte unter den Besuchern sogar den einen oder anderen Künstler entdecken, welcher sich ebenfalls mit grossem Interesse die US-Cars „näher“ anschaute. So mischten sich Bernie Shaw (Sänger der Gruppe Uriah Heep) oder Mick Box (Gitarrist von Uriah Heep) ebenso unter die Gäste wie Pete Agnew (Bassist der Band Nazareth) oder Marlon Roudette, bevor diese dann jeweils am Abend auf der Mainstage standen und ihre Hits aus vergangenen Zeiten zum Besten gaben.

Jeweils gegen Abend hin nahm das Interesse an den Boliden ab und die Besucher pilgerten zum Konzertgelände, das sich nahe der Autobahnausfahrt Rothrist befand. Schliesslich wollte man keinen der Auftritte verpassen, wenn schon Weltstars wie Nazareth, Uriah Heep oder Bonnie Tyler den Weg nach Aarburg auf sich nahmen. Doch auch die nationalen Künstler lieferten eine erstklassige Performance ab. So begann der Freitagabend mit der im Jahre 1994 gegründeten Schweizer Hardrock-Band Tempesta. Es gibt Bands, die kommen auf die Bühne, schnappen sich ihre Instrumente und spielen darauf los. Es gibt aber auch Bands die ein besonderes Karma haben, welches noch vor dem ersten Ton direkt auf das Publikum überspringt – Tempesta ist so eine Band. Ohne grosse Worte, dafür mit sattem Sound interagierte die Band mit dem Publikum.

Der Samstag war im Vergleich zur „Rocknacht“ vom Freitag eher ruhig. Der britische Musiker Marlon Roudette (Big City Life) war aber der heimliche Star des Abends. Mit seiner Musik, bei der er immer wieder karibische Elemente einbaute und sich damit bestens mit dem Mix aus Dance, Pop oder Samba vereinigte, hatte er vor allem die weiblichen Fans schnell vor die Bühne gelockt. Richtig hart ging es jedoch am Samstagnachmittag auf der Bühne im Festzelt zu und her, anlässlich dem Auftritt der Süddeutschen Rockband Human Zoo. Man kann es drehen und wenden wie man will, die Band hat Power und rockte mächtig ab. Gekonnt performten sie ihren Sound, der an die gute alte Glam-Metal-Zeit erinnerte. Wetten, dass wir von dieser Band noch mehr zu hören und sehen bekommen?

Grosser Andrang an der Festzeltbühne gab es auch bei Bob Spring, dem Sing- und Songwirter aus dem Kanton Zug, welcher mit The Calling Sirens den ersten Auftritt hatte. Es hätte kein besserer Künstler an dieses Festival gepasst, als Bob Spring & The Calling Sirens. Mit ihrer Musik, einer Mischung aus Junk Blues und Dark Country sprachen sie das Zielpublikum direkt an Ort und Stelle des Geschehens an. Innert wenigen Minuten schaffte es die Band, alleine durch ihren Sound, dass immer mehr Menschen in das Festzelt strömten. Worte wie „Authentisch“, „Ehrlich“, und „die leben das, was sie machen“, konnte man dabei zwischen den Songs aus dem Publikum entnehmen. Eigentlich war die Spielzeit schon lange vorbei, doch Bob und die Sirenen spielten buchstäblich bis zum bitteren Ende – zur grossen Freude des Publikums.

Der Ausklang am Samstagabend fand wiederum auf der Mainstage statt. Dabei drehten die beiden kroatischen Cellospieler von 2Cellos nochmals mächtig auf. Aber dies nicht mit virtuoser Streichmusik – 2Cellos rockten und dies trotz klassischem Instrument. Mit ihren eigenen Interpretation von „Welcome to the Jungle“ oder „Thunderstruck“ brachten sie das Publikum zum ausflippen und schafften es, dass einige wieder ein ganz neues Bild von Cellospielern bekamen.

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