Jay Z wehrt sich gegen ‚Tidal‘-Kritik

Das Interesse an dem Streaming-Dienst ist weitaus geringer als zunächst erwartet. Nachdem sich auch Künstler gegen den Service gestellt haben, verteidigt sich der Rapper.

Nach häufiger Kritik an seinem neuen Streaming-Dienst ‚Tidal‘ setzte Jay Z sich zur Wehr.
Ende März hatte der Rapper mit gewaltiger Star-Unterstützung das neue Musik-Portal eröffnet. An seiner Seite standen unter anderem seine Frau Beyoncé, Rihanna, Usher, Daft Punk, Deadmau5, Kanye West, Madonna und Nicki Minaj, um mit ‚Tidal‘ eine neue Ära des Streamings einzuläuten. Die geplante Revolution des Musikmarktes blieb allerdings bislang aus. Wie der amerikanische Dienst ‚Billboard‘ herausfand, ist die Beliebtheit der Anwendung im ‚Apple Store‘ innerhalb kurzer Zeit dramatisch gesunken. Aber nicht nur die User scheinen kein grosses Interesse an dem Dienst mehr zu haben, auch viele Künstler haben sich bewusst gegen ‚Tidal‘ gestellt und den Service als zu kommerziell abgetan. Tatsächlich ist ‚Tidal‘ mit fast 10 Euro im Monat für das Standard-Angebot und fast 20 Euro für die Premium-Dienste wesentlich teurer als seine Konkurrenten. Künstlern wie den ‚Mumford & Sons‘ sind diese Kosten für die Fans zu hoch. Der britischen Zeitung ‚The Sun‘ verriet die Band: „Wir wollen, dass die Menschen unsere Musik hören, so wie es für sie am bequemsten ist. Wenn das bedeutet, dass sie dafür nicht zahlen wollen ist das vollkommen in Ordnung.“

In einer Reihe von Tweets setzte sich Jay Z nun allerdings vehement zur Wehr und nahm seinen Streaming-Dienst in Schutz. Er behauptete: „Es gibt grosse Unternehmen, die Millionen für eine Schmierkampagne ausgeben. Wir sind gegen niemanden. Wir sind für die Künstler und für die Fans.“ Da dem ’99 Problems‘-Interpreten die 140 Zeichen eines Tweets offensichtlich nicht genug waren, fügte er schnell hinzu: „Wir haben ‚Tidal‘ für die Fans gemacht. Wir haben mehr als nur Musik. Wir haben Videos, exklusive Konzerte, frühe Tickets für Veranstaltungen, Sport live!…“ Der Musikmogul betonte auch noch einmal den Nutzen für die Künstler, die seinen Dienst nutzen, indem er schrieb: „Tidal ist der Ort, wo Künstler ihren Fans mehr geben können ohne Mittelmänner“. Auf die Kritik, dass der Service nur die reichen Künstler noch reicher mache und Newcomern kaum eine Chance lasse, antwortete er: „Mein Cousin ist gerade nach Nigeria gezogen um neue Talente zu entdecken. ‚Tidal‘ ist ein globales Unternehmen.“ Der Hip-Hop-Star erklärte: „‚Tidal‘ zahlt 75 Prozent Honorar an alle Künstler – Autoren, Produzenten – nicht nur an die Gründungsmietglieder auf der Bühne“. Damit reagierte Jay Z auf eine Kritik von Lilly Allen, die dem Streaming-Portal vorwarf, im Wesentlichen nur die Gründungsmitglieder zu bereichern. Der Vorwurf scheint jedenfalls angekommen zu sein. Die Anzahl an Tweets, die Jay Z in kürzester Zeit zur Verteidigung postete, zeigt, dass der Rapper um den Ruf seines Services ernsthaft besorgt ist.

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