Schminktipps vom Profi: Wohlfühlen trotz Hautkrankheit

Schminktipps vom Profi: Wohlfühlen trotz Hautkrankheit

Quelle: transurfer / shutterstock

Beim Blick in den Spiegel erschrickt manch eine schon, wenn sie einen kleinen Pickel im Gesicht entdeckt. Tausende Menschen leben jedoch tagtäglich mit Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Neurodermitis – doch auch sie können sich problemlos schminken. Ein Experte verrät, wie das geht.

Viele Menschen geraten schon bei einem Pickel in Panik: Der kleine Makel muss sofort abgedeckt werden – obwohl die Unreinheit meist nach wenigen Tagen von selbst verschwindet. Anders sieht es bei Hautkrankheiten wie Akne, Schuppenflechte, Neurodermitis und Rosazea aus. Sie verlaufen chronisch und lassen sich nicht mit einem Concealer behandeln. Auch diverse Stars, die auf dem roten Teppich von Kopf bis Fuss makellos erscheinen, haben mit Problemhaut zu kämpfen. Wie sie sich trotzdem wohl in ihrer Haut fühlen? Schminken ist kein Tabu, weiss ein Experte.

Auch viele Stars sind betroffen

Scrollt man durch ihren Instagram-Feed, hat man nicht den Eindruck, Kim Kardashian West fühle sich unwohl in ihrer Haut: Sie zeigt sich ihren Followern gern freizügig. Dabei ist ihr Äusseres nicht immer so perfekt, wie es den Anschein hat: Seit einigen Jahren tritt bei dem Reality-TV-Star immer wieder die als Schuppenflechte bekannte Psoriasis auf, vorwiegend an den Beinen. Die entzündete, schuppige Haut kann auch andere Körperteile und sogar das Gesicht betreffen. Mit geröteter, entzündlicher Gesichtshaut kennt sich beispielsweise Schauspielerin Cynthia Nixon aus. Für ihre Rolle als Miranda Hobbes in „Sex In The City“ musste sie immer stark geschminkt werden, um ihre Rosazea zu verdecken.

Schminktipps für Problemhaut von Experte René Koch

Viele Frauen, die unter Krankheiten wie Schuppenflechte und Rosazea leiden, meiden Make-up – aus Sorge, die Haut durch das Schminken noch mehr zu reizen. Schönheitsexperte René Koch, der in Berlin das Cosmetic & Camouflage Centrum betreibt, kann jedoch beruhigen: „Es schadet der Haut nicht, wenn man sich täglich schminkt – man will ja im Job immer gleich gut aussehen!“ Der Visagist kennt Tricks, wie sich lästige Schuppen, Unreinheiten und Rötungen wegschminken lassen.

Die Haut vorbereiten

Bevor es mit dem Make-up losgeht, empfiehlt Koch Schuppenflechte-Patienten, „mit Wasser angerührte Heilerde“ aufzutragen. Kurz trocknen lassen und dann mit einem sauberen Tuch die Heilerde samt Schuppen abwischen. Die US-amerikanische Fernseh-Lady La La Anthony, die ebenfalls an Schuppenflechte leidet, benutzt dafür sogar einfach nur Backsoda. So ist die Haut optimal fürs Schminken vorbereitet. Daneben sollten Betroffene mit einem spezialisierten Hautarzt über die Behandlung sprechen. Bei leichten Beschwerden helfen Salben und Cremes, die Wirkstoffe wie Teer, Vitamin D3 oder Kortison enthalten. Bei mittelschweren bis schweren Verläufen können sogenannte Biologika die Symptome eindämmen.

Von herkömmlichen Reinigungsprodukten wird bei Neurodermitis ebenfalls abgeraten, um die Haut nicht auszutrocknen. Auf der Liste der zu vermeidenden Inhaltsstoffe, die vor allem die von Rosazea geplagte Haut zusätzlich reizen, stehen ausserdem Alkohol, Menthol oder Kampfer.

Welches Make-up eignet sich am besten?

Bei Hauterkrankungen rät der Experte: „Tragen Sie eine leichte Camouflage-Creme nur auf kranke Hautstellen auf.“ Dasselbe gilt bei den roten Flecken der Rosazea – so wirkt das Make-up nicht maskenhaft. Eine Grundierung mit Primer sei nicht nötig, so Koch: „Da ist fast immer Silikon drin. Das verschliesst die Poren und behindert den natürlichen Hautstoffwechsel.“ Als Basis für ein Make-up bei Neurodermitis empfehlen Kosmetiker oft reichhaltige Gesichtscremes. Und generell gilt für diese Patienten: Lieber die Wangen oder Lippen betonen als die Augenpartien, die von der Neurodermitis häufiger betroffen sind.

Puder fixiert die Camouflage und kaschiert die Übergänge vom Make-up zur ungeschminkten Haut. „Benutzen Sie aber nur Mineralpuder mit hautschützendem Zink und Kieselerde oder Fixierpuder mit wasserabweisendem Magnesiumsalz“, rät Koch.

Natürlich gut aussehen trotz Problemhaut

Koch hat die Erfahrung gemacht: „Die meisten Kunden sind überrascht, wie natürlich gut ihre Haut aussehen kann, ohne dass das ganze Gesicht geschminkt sein muss.“ Mit einem reinen Teint ohne rötlich-entzündete Flecken im Gesicht ist das Selbstbewusstsein gleich viel ausgeprägter – ob man als Celebrity auf dem roten Teppich posiert oder im Joballtag eine gute Figur machen möchte.

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