Das Erfolgsgeheimnis der „Rosenheim-Cops“: «Der Mord ist wurscht»

Als „Michi Mohr“ steht Max Müller gerade für die 17. Staffel der „Rosenheim-Cops“ vor der Kamera. Das Erfolgsgeheimnis der Vorabendserie erklärt er hier.

Seit 2002 laufen „Die Rosenheim-Cops“ bereits im ZDF, von Anfang an mit dabei: Max Müller (52) alias „Michi Mohr“. Der österreichische Schauspieler und Sänger erklärt im Interview, was auf seiner neuen CD „Tierisch“ zu hören ist und wie es bei den „Rosenheim-Cops“ weitergeht.

Sie stehen nicht nur gerade für die bereits 17. Staffel der „Rosenheim-Cops“ vor der Kamera. Viele Zuschauer wissen vielleicht gar nicht, dass Sie auch ausgebildeter Sänger sind…

Max Müller: Das stimmt. Wobei es in den vergangenen Jahren schon bekannter geworden ist. Im März ist meine vierte CD erschienen. Zudem mache ich im Jahr 20 bis 30 Liederabende. Und ich freue mich jedes Mal, wenn mich auf der Strasse jemand anspricht und sagt: „Ja – aber sie singen ja auch!“

Die neue CD heisst „Tierisch“. Was gibt es darauf zu hören?

Müller: Ich liebe Schlager der 20er und 30er Jahre und ich liebe Tiere. Ich bin mit vielen Tieren aufgewachsen. Irgendwann fiel mir auf, dass sehr viele Lieder aus dieser Zeit tierische Themen haben. Das ein oder andere habe ich dann bei meinen Konzerten einfliessen lassen und vor etwa drei Jahren hatte ich das erste komplette Programm mit solchen Liedern. Das kam immer gut an und so entstand dann auch diese CD.

Sie freuen sich, wenn Sie auf der Strasse auf Ihre Musik angesprochen werden – wie oft werden Sie mit „Michi Mohr“ angesprochen?

Müller: Mindestens genauso oft, wie ich mit Herrn Müller angesprochen werde. Am Anfang hiess es tatsächlich auf der Strasse oft: „Michi, was läuft?“ Da habe ich mich gefreut, wenn mich mal jemand mit meinem wahren Namen gerufen hat. Mittlerweile heisst es aber tatsächlich öfter Max Müller als Michi Mohr. Ich freue mich aber über beides.

Freuen durften Sie sich auch gerade über eine Romy-Nominierung in der Kategorie beliebtester Schauspieler in einer Serie oder Reihe.

Müller: Die Konkurrenz war schon sehr, sehr gross mit Jan Josef Liefers, Nicholas Ofczarek, Hans Sigl und Raimund Wallisch. Da hatte ich mir keine Chancen ausgerechnet, sondern das Ganze olympisch gesehen. Die Gala fand in der Hofburg in Wien statt. Ich bin mit Smoking und Fahrrad dort angekommen – ich fahre leidenschaftlich gerne Fahrrad und warum sollte ich das bei so einer Gala anders machen… Die Begrüssung war grossartig, vor der Veranstaltung war ich eine dreiviertel Stunde bei den Fans, durfte Autogramme geben und Selfies machen. Noch mehr hat mich aber gefreut: Nach der Gala standen immer noch etwa 30 Leute da. Die haben im Regen die ganze Zeit auf mich gewartet. Und dafür mache ich das. Nicht für einen schönen Preis.

Das entschädigt sicher auch für die entgangene Trophäe.

Müller: Es wäre natürlich schön, wenn es mit dem Preis mal klappt, auch für „Die Rosenheim-Cops“. Ich bin ein Pionier, wir wurden noch nie für irgendwas nominiert, weder für die Goldene Kamera, noch für den Fernsehpreis, nicht einmal für den Bayerischen Fernsehpreis. Aber wenn dann die Fans im strömenden Regen auf mich warten, um ein Foto zu machen, dann empfinde ich das als den eigentlichen Sinn meines Berufs.

Und auch wenn „Die Rosenheim-Cops“ bisher bei den Preisverleihungen übergangen wurden, hat die Serie doch konstant gute Quoten vorzuweisen. Was ist das Besondere an dem Format?

Müller: Ich freue mich sehr, dass die Serie so beliebt ist. Das liegt wohl erstens an der wunderschönen bayerischen Landschaft. Das ist schon ein gewisser Garant für vieles. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis der Serie ist zudem, dass es bei uns nicht so blutig und brutal zugeht, das ist vielen Menschen wichtig. Der Mord ist eigentlich wurscht. Unsere Opfer werden zu 90 Prozent mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Wir Schauspieler hatten ausserdem das grosse Glück, dass wir unsere Rollen in Ruhe entwickeln durften. Wir wurden in der Hinsicht in Ruhe gelassen. Das ist bis heute so und gilt auch für die Kollegen, die neu anfangen.

Gibt es auch in der 17. Staffel Neuzugänge?

Müller: Seit letztem Jahr ist Sina Wilke als neue Pathologin dabei. Seit Staffel 15 auch Benedikt Blaskovic, der die Rolle der Diana Staehly übernommen hat, als Controller. Im Empfangsbereich sitzen seit einiger Zeit Ursula Maria Burkhart und Sarah Thonig. Jetzt ganz neu kommt ein Kommissar dazu, der von Patrick Kalupa gespielt wird. Er übernimmt für Igor Jeftic ein paar Folgen. Vom Typ her ist der neue Kommissar der fesche, smarte Preusse.

Es gibt auch bald einen neuen „Rosenheim-Cops“-Film. Was passiert darin?

Müller: Ja, wir haben einen 90-Minüter gedreht. Darin kommt zum Beispiel die Frau von Kommissar Stadler vor, die berühmte Hilde. Unsere Frau Stockl durfte sich zudem verlieben und zwar in jemanden, der einiges auf dem Kerbholz hat…

Die Serie hatte auch schon viele Gaststars. Ist Ihnen da jemand besonders in Erinnerung geblieben?

Müller: Grossartig fand ich vor allem Dieter Thomas Heck. Der kam immer mal wieder vorbei. Das ganze Team hat sich in ihn verliebt, weil er so ein warmherziger, freundlicher, unglaublich feiner Mann ist.

Mit Marisa Burger alias Frau Stockl sind Sie vor der Kamera ein fest eingespieltes Team. Ergeben sich auch privat Freundschaften, wenn man solange zusammenarbeitet?

Müller: Freund ist für mich ein Ehrentitel und wenn ich jemanden als Freund bezeichne, ist das etwas Besonderes. Ich habe das grosse Glück, dass ich in meinem Arbeitsumfeld zwei Freunde habe, das ist zum einen Marisa und zum anderen Joseph Hannesschläger. So unterschiedlich wir auch sind, aber wir sind Freunde.

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