So wird der neue „Tatort: Die Liebe, ein seltsames Spiel“ aus München

Schöne Bilder, tolle Darsteller, etwas dünne Story. So könnte man den neuen „Tatort“ aus München in wenigen Worten zusammenfassen. Trotz der etwas vorhersehbaren Kriminal-Geschichte: Man sollte sich ihn nicht entgehen lassen.

Schöne Autos, schöne Gebäude, schöne Bilder. Was bei diesem München-„Tatort“ als erstes ins Auge fällt, ist die Optik. In München gibt es einen tollen Architekten, eine Figur wie am Reissbrett gezeichnet. Im futuristisch anmutenden Design-Büro residierend, einen seltenen Sportwagen fahrend – und mit zig Frauen erotische Beziehungen führend. Eines vorneweg: Der neue „Tatort: Die Liebe, ein seltsames Spiel“ hat ein wenig zu viele Stereotypen im Gepäck, spielt allerdings wunderbar damit und macht Spass.

Das liegt natürlich vor allem an den beiden Hauptdarstellern Udo Wachtveitl (58) und Miroslav Nemec (62), die trotz oder gerade wegen ihrer Jahrzehnte-langen Routine wie ein gut funktionierendes Ehepaar daherkommen. Man sieht ihnen einfach immer wieder gerne zu. Und auch die Episoden-Hauptrolle des geheimnisvollen Möchtegern-Casanovas und erfolgreichen Star-Architekten Thomas Jacobi, verkörpert durch Martin Feifel (52), schmiegt sich gut in das Setting ein. Die Story an sich ist jedoch nicht unbedingt hitverdächtig. Doch dazu später mehr.

Darum geht’s

Verena Schneider (Jasmin Georgi) wird von einem Nachbarn tot aufgefunden. Schnell führt die Spur zu ihrem Lebensgefährten Thomas Jacobi (Martin Feifel). Offenbar hatten die beiden kurz vor der Tat Streit. Doch Jacobi hat ein Alibi. Er war zur Tatzeit bei seiner Hausärztin (Juliane Köhler). Als diese kurz darauf ebenfalls tot ist und sich herausstellt, dass sie nicht nur seine Ärztin, sondern ebenfalls seine Lebensgefährtin war, erhärtet sich der Verdacht gegen ihn.

Und noch eine weitere Frau taucht auf, die verzweifelt um Jacobis Aufmerksamkeit buhlt. Den Kommissaren (Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl) entblättert sich rund um Jacobi ein kompliziertes Geflecht von Liebesbeziehungen zu einer ganzen Reihe von Frauen, die über eine lange Zeit offenbar nichts voneinander wussten.

Lohnt sich das Einschalten?

Ja. Wer sein Wochenende gemütlich ausklingen lassen will, der ist bei diesem Krimi gut aufgehoben. Bis zum Schluss ist Spannung angesagt und es gibt schöne Bilder zu sehen. Wie in München üblich, kommt der „Tatort“ ganz ohne Grusel, Action und Bohei daher und besinnt sich auf das Wesentliche. Gute Schauspieler eingebunden in einer ordentlichen Geschichte ganz ohne weltpolitischen Herzschmerz. Dennoch gibt es auch leichte Abzüge in der B-Note. Der Twist am Ende ist ein wenig zu konstruiert, genauso wie die Rolle des Architekten und die Figuren seiner Geliebten.

Fazit: Wer einen „Tatort“ sucht, über den noch in einigen Tages diskutiert wird, der ist hier sicherlich nicht gut aufgehoben. Wer es sich allerdings am Sonntagabend bei einem Glas Bier oder Wein auf dem Sofa bequem machen und 90 Minuten lang von einem soliden Krimi berieseln lassen möchte, der kommt voll auf seine Kosten. Ein erwartbarer, solider München-„Tatort“ ohne grosse Überraschungsmomente.

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