Bertolucci gibt Statement ab: „Ein lächerliches Missverständnis“

Das Erotikdrama „Der letzte Tango in Paris“ sorgte in den letzten Tagen für Aufschrei. Nun hat sich der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci selbst zur Entstehung der berühmten „Butter“-Szene geäussert.

Nachdem eine grosse Aufregung durch die Medien ging, hat sich der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci (76) selbst zu der Vergewaltigungsszene in seinem Film „Der letzte Tango in Paris“ geäussert. In einem Statement erklärte er, der Aufschrei würde auf einem „lächerlichen Missverständnis“ von dem, was wirklich passiert sei, basieren.

„Vor Jahren frage mich jemand am Cinemathèque Francaise nach den Details zu der berühmten ‚Butter‘-Szene. Ich habe erklärt, aber vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt, dass ich zusammen mit Marlon Brando entschieden habe, Maria nicht darüber zu informieren, dass wir Butter verwenden werden. Wir wollten ihre spontane Reaktion auf diesen ungewöhnlichen Gebrauch [der Butter]“, zitiert unter anderem das US-Portal „Variety“ aus der Erklärung des 76-Jährigen.

Nur die Butter war neu

Hier liege seiner Meinung nach das Missverständnis begraben. „Jemand dachte, dass Maria nicht über die Gewalt informiert gewesen sei. Das ist falsch. Maria wusste alles, weil sie das Skript gelesen hatte, in dem alles beschrieben war. Das einzig neue war die Idee mit der Butter“, so Bertolucci. „Viele Jahre später habe ich erst erfahren, dass es das war, was Maria verletzt hat. Nicht die Gewalt, mit der sie in dieser Szene konfrontiert war. Diese stand im Drehbuch.“

Vor einigen Tagen hatte ein Interview, das Bertolucci im Jahr 2013 gegeben hatte, für Aufschrei gesorgt. Darin erklärte er unter anderem, dass Maria Schneider vor der berühmten „Butter“-Szene mit Marlon Brando im Film „Der letzte Tango in Paris“ nicht gewusst hätte, was auf sie zukomme. Dies deuteten viele als Eingeständnis einer echten, im Film gezeigten Vergewaltigung.

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