Nadja Abd el Farrag: „Ich habe alles falsch gemacht“

Die Möbel im Lagerhaus, kein Geld für eine Wohnung: Nadja Abd el Farrag ist tief gefallen. So tief, dass sie sich jetzt Hilfe bei RTL holen wollte – bei Schuldnerberater Peter Zwegat.

Seit gut einem Jahr ist Nadja Abd el Farrag (51) wohnungslos. Die meiste Zeit kommt sie in einem 25-Quadratmeter-Zimmer eines Hotels unter, das Freunden gehört. Jobs sind Mangelware, sie hat Schulden, durch die Medien geistern Gerüchte von Alkoholmissbrauch. Naddel ist quasi ganz unten angekommen. Zeit, dass sie sich Hilfe holt. Deutschlands bekanntester Schuldnerberater Peter Zwegat (66) soll ihr in einem Promispezial von „Raus aus den Schulden“ den Rücken stärken.

„Ich habe alles falsch gemacht. Wenn ich nochmal die Chance hätte, dann würde ich alles anders machen“, erzählt Naddel in der Sendung. Ihre Wohnung habe sie kündigen müssen, als diese zu teuer wurde und sie die Miete nicht mehr bezahlen konnte. Ihre Möbel hat sie in einem Lagerhaus verstaut. „Von Luft“ lebe die Moderatorin derzeit, ein festes Einkommen habe sie nicht. Mama helfe ihr finanziell, aber das müsse sich natürlich ändern. Dringende Schulden beim Finanzamt seien von ihrer Mutter bezahlt worden, aber noch rund 13’200 Euro stünden nun an Schulden bei dieser und bei einer Krankenkasse aus ihrer Zeit in Österreich aus, erklärte sie Zwegat.

Warum lügt sie?

Stellt sich nur die Frage, warum Naddel Zwegat angelogen hatte und ihm nicht gesagt hatte, warum sie zum Zeitpunkt des Drehs bereits seit gut einem halben Jahr Hartz IV bezogen hatte. 404 Euro nahm sie zu dieser Zeit demnach monatlich ein, rund 315 Euro gab sie aber allein für das Lagerhaus und ihren Hund aus. „Auffallend hyperaktiv“ sei Naddel zudem, heisst es in der Show – und darum sprach Zwegat auch die vielen Gerüchte an, wonach die Moderatorin womöglich ein Alkoholproblem habe.

Diese gibt zwar zu, dass sie vor vielen Jahren eine „Phase gehabt habe“, in der sie als DJ gearbeitet hat und wo es schon einmal etwas feuchtfröhlicher zur Sache gegangen ist, aber „ich kann nicht viel vertragen“ – nach zwei Gläsern Wein oder Sekt „geht gar nichts mehr“. Schnäpse habe sie noch nie getrunken. Dabei gestand sie 2015 in einem Interview für „RTL Exclusiv“: „Ich stehe dazu, dass ich was trinke und weiss auch, dass es ein Problem ist.“

Doch der Alkohol scheint nicht wirklich die Schwierigkeit zu sein, wie sie jetzt dem Spiegel erzählt hat. Die Beichte sei gelogen gewesen. „Mit meiner damaligen Managerin wollte ich eine Biografie promoten, die dann doch nicht erschienen ist. […] Ich bin keine Alkoholikerin.“ Sie habe nun einmal die Aufmerksamkeit gebraucht – anscheinend genauso wie kürzlich, als sie von Selbstmordgedanken sprach. Das sei ebenfalls alles „Quatsch“ gewesen, erzählt sie nun. Und in einem Gespräch mit einer psychologischen Beraterin in der RTL-Show stellte sich offenbar nun auch noch heraus, dass Naddel womöglich an einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) leide.

Ja, was denn nun?

Wenn sie so weiter mache, dann würde Peter Zwegat Naddel in zwei bis drei Jahren unter der Brücke sehen, heisst es bei RTL weiter. Doch anscheinend verdient Naddel auch mit ihren Boulevard-Geschichten ganz gut. Davon lebe sie, heisst es beim „Spiegel“: „Ich muss hinnehmen, wenn nicht immer alles stimmt.“ Dafür bekomme sie von den entsprechenden Medien dann auch drei- bis vierstellige Summen.

„So viele Titelseiten wie 2016 hatte ich zuletzt vor zehn Jahren“, erzählt die Moderatorin. Kein Wunder, dass sie da angeblich auch ihren dreifachen Beinbruch verkauft habe, den sie vor knapp drei Wochen erleiden musste. „Es gab einen lauten Knacks, und ich hatte die grössten Schmerzen meines Lebens“, erzählte Naddel damals dem Magazin „Closer“.

Zumindest die RTL-Show habe ihr nun nichts gebracht – naja, ausser ihre Gage, über die sie aber wohl nicht sprechen wollte. „Die haben gesagt: Wir besorgen dir einen Job und eine Wohnung. Aber herausgekommen ist nichts“, heisst es beim „Spiegel“. Aber ganz ehrlich, wer braucht schon eine Wohnung, wenn er kostenlos im Hotel wohnen kann und dort auch noch unentgeltlich verpflegt wird. Eines ist nach dem Promispezial von „Raus aus den Schulden“ sicher: Man kann sich eben nicht sicher sein, welche Seite der Geschichte nun wirklich wahr ist.

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