Alicia von Rittberg: «Früher wollte ich Pop-Star werden»

Am Dienstag startet die neue Event-Serie „Charité“ im Ersten. Alicia von Rittberg ist eine der Hauptdarstellerinnen. Im Interview spricht sie über ihr Leben zwischen Filmset und Uni. Dabei verrät sie auch, wieso der Dreh einem Schullandheim-Aufenthalt glich und was sie früher werden wollte.

Sie spielte schon in Filmen mit Hollywood-Stars wie Brad Pitt oder Ewan McGregor. Jetzt ist Alicia von Rittberg (23, „Die Hebamme II“) Hauptdarstellerin der neuen Event-Serie „Charité“, die ab dem 21. März 2017 dienstags um 20:15 Uhr im Ersten läuft. In der historischen Krankenhausserie von Regisseur Sönke Wortmann (57, „Die Päpstin“) verkörpert sie die rebellische Ida Lenze, die von einem selbstbestimmten Leben träumt. Im Interview mit der SpotOn-Redaktion verrät die Münchnerin unter anderem, wieso der Dreh in Prag einem Schullandheim-Aufenthalt glich.

Was hat Sie an diesem Projekt gereizt?

Die Vielseitigkeit. Nicht nur, dass man ganz unterschiedliche emotionale Geschichten hat, man lernt auch noch etwas über ein wichtiges Stück unserer Zeitgeschichte und weiss danach, den heutigen medizinischen Fortschritt zu schätzen.

Was fanden Sie an Ida spannend? Und wie viel Ida steckt in Ihnen?

Ich mag es, dass Ida zwar in ihrem Bereich der Möglichkeiten bleibt, trotzdem aber sehr gegen den Strom schwimmt. Sie ist keine Superheldin, sondern eine starke Person, mit der man sich wirklich identifizieren kann. Dadurch, dass sie einen sehr emotionalen Part übernimmt, konnte ich viel aus dem Eigenen schöpfen und meinem Bauchgefühl nachgehen.

Sie haben zuvor schon in historischen Filmen gespielt. Was mögen Sie daran?

Es ist einfach spannend, in eine ganz andere Welt einzutauchen. Die Gesellschaft, die Verhaltensregeln, selbst die Kostüme sind da immer wieder eine neue Herausforderung.

Was hat sie am dreimonatigen Dreh in Prag am meisten fasziniert?

So vieles. Jeden Tag aufs Neue die Kulissen, die Ausstattung, die Kostüme, die Maske… Man hat kaum noch Vorstellungskraft benötigt, um sich in das Jahr 1888 zurückzuversetzen.

Der „Charité“-Cast ist sehr beeindruckend. Gab es jemanden, mit dem Sie sich besonders gut verstanden haben?

In diesem Fall war es wirklich besonders, wie gut wir uns alle verstanden haben. Wir haben immer gesagt, dass sich der Dreh wie „Schullandheim in Prag“ anfühlt, da wir auch noch alle in der gleichen kleinen Gegend gewohnt haben.

Sie mussten in dieser Zeit auch Prüfungen schreiben. Blieb da überhaupt noch Zeit für etwas anderes ausser Drehen und Lernen?

Am Anfang des Drehs hatte ich Zeit und habe mit Besuch von meiner Familie oder Freunden jeden Zipfel Prags erkundet. Was für eine wunderschöne Stadt! Gegen Ende des Drehs hatte ich Prüfungsphase und natürlich wie immer zu spät angefangen zu lernen. Prag war eben einfach zu schön… Da war dann nicht mehr viel Zeit für anderes.

Sie beenden dieses Jahr ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften. Wieso wollten Sie nebenher studieren und wieso dieses Fach?

Ich habe mit elf Jahren mit der Schauspielerei angefangen und hatte somit ein paar Jahre Zeit, darüber nachzudenken, was ich nach dem Abitur mit dieser Leidenschaft machen möchte. Um ehrlich zu sein, hatte ich damals Angst davor, mich an einer Schauspielschule auseinandernehmen und dann wieder zusammensetzen zu lassen. Das sehe ich heute anders. Ausserdem waren da noch meine Freude an der Mathematik und andere Interessen, die ich nicht einfach so links liegen lassen wollte. Ich bin sehr froh, dass ich mich so entschieden habe. Meine Bachelor-Arbeit schreibe ich jetzt beispielsweise über internationale Film-Koproduktionen. Dann hört sich das Wirtschaftsstudium schon gar nicht mehr so trocken an, oder?

War es schon immer Ihr Ziel, Schauspielerin zu werden?

Nein, ich habe früher viel getanzt und vor allem laut und schräg gesungen. Meine armen Brüder… Ich wollte Popstar werden.

Auf welche Projekte dürfen wir uns als nächstes von Ihnen freuen?

Im Sommer kommt der mir sehr am Herzen liegende Film „Jugend ohne Gott“ in die Kinos. Er erzählt eine Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven und ist wirklich sehr besonders! Und dann wird im April schon die Serie „Genius“ von National Geographics ausgestrahlt, in der ich eine kleine Rolle gespielt habe. Erstmal nur im englischsprachigen Raum, aber ich bin gespannt!

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