Facebook testet neue Methode gegen Rachepornos

Seit geraumer Zeit sagt Facebook der Veröffentlichung von Rachepornos durch Nutzer den Kampf an. Jetzt ist ein neues Pilotprojekt gestartet.

Das australische eSafety Office kümmert sich vorwiegend darum, dass Nutzern – vor allem auch den jüngeren – ein sicherer und respektvoller Umgang mit dem Internet ermöglicht wird. Es hat nicht nur Online-Phänomenen wie dem Cybermobbing, sondern unter anderem auch dem Veröffentlichen von Rachepornos den Kampf angesagt. Facebook hat nun in Australien – zusammen mit dem eSafety Office – und in drei weiteren Ländern ein Pilotprojekt gestartet, um das Posten von Nacktaufnahmen bestenfalls schon vorab zu unterbinden. So soll verhindert werden, dass beispielsweise zornige Ex-Freunde oder Hacker gegen den Willen einer Nutzerin oder eines Nutzers ein Nacktbild bei Facebook, via Messenger, in Facebook Groups oder bei Instagram hochladen.

So funktioniert der Racheporno-Schutz

Das Projekt basiert auf einer im April vorgestellten Facebook-Technologie. Bereits jetzt können intime Fotos, die ohne die Zustimmung eines Opfers veröffentlicht wurden, gemeldet und gelöscht werden. Eine Bilderkennungssoftware erfasst die Bilddaten daraufhin, um auch eine spätere Weiterverbreitung zu unterbinden.

Australische Nutzer, die eine Veröffentlichung noch nicht verbreiteter Bilder fürchten, können dank dem Pilotprojekt laut der „Australian Broadcasting Corporation“ mit dem eSafety Commissioner Kontakt aufnehmen. Im nächsten Schritt sollen die fraglichen Fotos via Messenger an sich selbst geschickt werden. Dabei sind die Bilder mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert. Die von Facebook verwendete Technologie ermöglicht es dann einen „Hash“ aus den Bilddaten zu errechnen, quasi eine Art digitalen Fingerabdruck der Datei. Das Bild werde dazu nicht gespeichert. Versucht nun ein anderer Nutzer das gleiche Bild hochzuladen, soll das System dies direkt erkennen und den Versuch unterbinden.

Nutzer, die ganz auf Nummer sicher gehen wollen, können das an sich selbst geschickte Bild dann zudem löschen. eSafety Commissioner Julie Inman Grant versichert zudem noch einmal, dass auf diesem Weg gesendete Fotos sicher seien und erklärte gegenüber „ABC“, dass das eSafety Office Nutzer natürlich „nicht verwundbarer“ machen wolle. Man sei davon überzeugt, dass Facebook „die sicherste Route“ gewählt habe.

Was ist mit Europa?

Ob die Funktion auch nach Europa kommt, ist derzeit nicht bekannt. Eine Facebook-Sprecherin teilte auf Anfrage jedoch mit: „Das ist ein erstes Pilotprogramm in Australien, dessen Anwendung wir derzeit für weitere Partner und Länder prüfen. Wir freuen uns auf das Feedback, das wir im Rahmen dieses Tests erhalten.“ Sollten die Tests also erfolgreich sein, so könnte der neuartige Schutzmechanismus womöglich auch bei uns bald nutzbar sein.

Vorheriger Artikel„Suburbicon“: Mörderische Kleinstadtidylle
Nächster ArtikelEd Sheeran singt auf Taylor Swifts Album „Reputation“