Lenovo Smart Assistant: Das hat der kluge Lautsprecher zu bieten

Mit dem Smart Assistant hat Lenovo kürzlich seine Version eines intelligenten Lautsprechers veröffentlicht. Wir haben das Gerät ausprobiert.

Derzeit gibt es kaum eine Technologie, die bei Konsumenten derart angesagt ist, wie digitale Sprachassistenten. Das haben zahlreiche Hersteller erkannt. So gibt es unter anderem immer mehr smarte Lautsprecher, die Mikrofone verbaut haben, um Sprachkommandos des Nutzers empfangen zu können. Lenovos Version eines intelligenten Speakers ist der Smart Assistant, der auf Amazons digitale Assistentin Alexa setzt.

Ist das ein Echo?

Rein äusserlich ähnelt der Smart Assistent der ersten Generation von Amazons Echo Lautsprechern, was nicht einmal verwunderlich ist, hat Lenovo doch für die Konzeption seiner Variante mit dem Versandriesen zusammengearbeitet. Bei einem Volumen von 1,5 Litern wiegt der handliche Lautsprecher etwas mehr als 0,7 Kilogramm. Verbaut sind insgesamt acht Fernfeld-Mikrofone, die einen überall im Raum hören können sollen – ein 5-Watt-Hochtöner und ein 10-Watt-Subwoofer liefern unterdessen den Sound.

Zum Testen, wie gut der Smart Assistent wirklich ist, hat uns der Hersteller ein Muster der „Infinity Edition“ zukommen lassen, für die Lenovo neben Amazon auch mit den HiFi-Spezialisten von Harman/Kardon kooperiert hat. Den Klang der Grundfassung können wir zwar nicht beurteilen, doch das Klangbild des „Infinity“-Lautsprechers kann man im Verhältnis zu seiner geringen Grösse durchaus als recht imposant bezeichnen. So lässt sich die Lautstärke ziemlich weit aufdrehen, ohne dass der grundsätzlich ausgewogene Sound zu klirren beginnt.

Schnelle Einrichtung und ein Dämpfer

Nach der einfachen Einrichtung, für die es neben der „Lenovo Link“-App allerdings auch Amazons „Alexa“-App braucht, lassen sich mit dem Smart Assistant die meisten Grundfunktionen erledigen, die auch Amazons hauseigener Lautsprecher Echo zu bieten hat. So ist es kein Problem, Alexa nach einer Wettervorhersage zu fragen, sich von ihr ein Märchen erzählen zu lassen, einen Radiosender oder ein Hörbuch abzuspielen, seinen Terminplan zu organisieren oder einen der unzähligen Skills zu benutzen, die sich wie beim Echo installieren lassen. Im Gesamtpaket ist das nicht nur praktisch, sondern macht dank dem wertigen Lautsprecher auch einfach Spass.

So gut sich das bisher anhören mag, so gibt es aber auch einen Dämpfer, der manchem Nutzer durchaus sauer aufstossen dürfte. Zwar arbeitet Lenovo offenbar eng mit Amazon zusammen, der Versandhändler erlaubt anderen Herstellern für ihre Geräte mit Alexa-Unterstützung allerdings nur einen verringerten Funktionsumfang. Deshalb ist es mit dem Smart Assistant derzeit weder möglich, andere Alexa-Geräte anzurufen, noch wird Multiroom-Audio unterstützt. Alle Spotify-Nutzer – und das sind bekanntlich nicht wenige Menschen – müssen zudem auf eine Unterstützung des Streamingdienstes verzichten. Lenovo sei zwar bestrebt, Spotify in den Smart Assistant zu integrieren, heisst es von Seiten des Herstellers, ob Amazon diese Bemühungen jedoch bald unterstützen wird, steht derzeit in den Sternen.

Alles in allem hinterlässt der Smart Assistant mit dem Gebotenen einen guten Eindruck. Wer auf Features wie eine Spotify-Unterstützung verzichten kann, der dürfte mit dem Gerät vermutlich durchaus glücklich werden.

Vorheriger ArtikelJack White liebt Bayern München – und hasst Handys
Nächster ArtikelNeuer VW Touareg: Der grosse Wurf