Cebit 2018: Das sind die Trends der Technikmesse

Von der althergebrachten Messe zum Technikfestival: Eine frische Cebit lockte Besucher mit einer Rundumerneuerung. Das gab es zu sehen.

Von den zu ihren besten Zeiten mehr als 800’000 Besuchern sind nicht mal mehr ein Sechstel übrig, trotzdem gilt die Cebit als „voller Erfolg“, wie es am Freitag auf der abschliessenden Pressekonferenz hiess. Die Messe wollte jünger werden und sich als eine Art Technikfestival etablieren – und das hat man offenbar geschafft, denn auch im nächsten Juni soll die Cebit wieder stattfinden. Das Durchschnittsalter liege nun bei jungen 35 Jahren.

Auch wenn Facebook es 2018 das erste Mal nach Hannover schaffte, fehlte manch grosser Player wie Microsoft oder die Telekom. Das sollten Riesenrad, eine stehende Welle zum Surfen sowie Konzerte von Mando Diao und Jan Delay (42, „Oh Jonny“) aber wettmachen. Knapp 120’000 Menschen besuchten die Stände der etwas mehr als 2’800 Aussteller, wo sie Produkte und Neuerungen aus allen erdenklichen Themenbereichen rund um die Digitalisierung präsentiert bekamen. Besonders standen dabei künstliche Intelligenz, Robotik und neue Arten der Fortbewegung im Mittelpunkt.

Pepper ist immer noch der Star

Gleich mehrere Unternehmen hatten an ihren Ständen den guten „Pepper“ als eine Art Kundenberater im Einsatz. Besucher konnten mit dem humanoiden Roboter von SoftBank Robotics, der schon vor ein paar Jahren zum ersten Mal vorgestellt wurde, nicht nur sprechen, sondern auch erleben, dass das etwa 1,20 Meter kleine Wunderwerk auf Emotionen reagieren kann.

Die Kollegen von Franka Emika und Voith Robotics präsentierten unterdessen ihren Roboterarm „Panda“, der selbst diffizile Arbeitsschritte, zu denen sonst oft nur Menschen fähig sind, ausführen kann. „Armar-6“ vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist hingegen ein Service-Roboter, der mit menschlichen Kollegen direkt zusammenarbeiten soll. So kann dieser beispielsweise erkennen, wenn ein Mechaniker womöglich Hilfe benötigt oder erlernen, welche Werkzeuge für eine bestimmte Aufgabe benötigt werden.

So sieht der Zug der Zukunft aus

Die Deutsche Bahn hat auf der Cebit ihren „Ideenzug“ vorgestellt – ein 1-zu-1-Modell eines Doppelstockwagens, der mit einem modernen Serviceangebot aufwartet. So könnte es in Zukunft auch im Regionalverkehr Ruhezonen geben und beispielsweise auch Gaming- und Public-Viewing-Module könnten Einzug halten.

Auch der „e.GO Mover“ war ein Besuchermagnet: Der futuristische Kleinbus, der im Herbst testweise durch Aachen rollen soll, könnte in Zukunft völlig autonom durch die Gegend fahren. Geplant sei es, dass die Busse künftig per App gerufen werden können, wie das beispielsweise bei Uber der Fall ist.

Abgehoben ist der „Volocopter“, das „erste autonome Luft-Taxi der Welt“, wie es der deutsche Hersteller gleichen Namens auf seiner Homepage beschreibt. Die Passagierdrohne, die auch schon einen erfolgreichen Jungfernflug in Dubai hinter sich gebracht hat, soll künftig unter anderem dabei helfen, die Verkehrsprobleme zu lösen, denen sich viele Grossstädte gegenübersehen.

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