Ein Monat mit dem iPhone Xs Max und der neuen Apple Watch

Knapp über einen Monat ist es mittlerweile her, dass die Apple Watch Series 4 und das iPhone Xs Max erschienen sind. So schlagen sich die Geräte im Langzeit-Check.

Auf dem Papier können das iPhone Xs Max und die Apple Watch Series 4 überzeugen, doch wie schlagen sich das Premium-Smartphone und die neue Smartwatch im tatsächlichen Alltagsgebrauch.Unsere Redaktion hat die beiden Geräte ausführlich genutzt und kann ein positives Fazit ziehen.

Das kleine Kino zum Mitnehmen

Wer das iPhone Xs Max zum ersten Mal in der Hand hält, der dürfte anfangs ziemlich überwältigt sein. Dafür sorgt direkt das riesige 6,5-Zoll-Display, das in Apples aktuellem Flaggschiff verbaut ist. Das entspricht einer Diagonale von 16,5 Zentimetern. Nur zum Vergleich: Das iPad mini 4, ein Tablet, besitzt einen 7,9-Zoll-Screen (20,1 Zentimeter).

Erstmals ein aufwändigeres Spiel gestartet oder bei Netflix, YouTube und Co. reingeschaut, wird diese Faszination nur noch bestärkt. Das OLED-Multi-Touch-Display liefert brillante Bilder mit satten Farben. Im Vollbildmodus fühlt sich das Ganze an, als hätte man tatsächlich gerade ein kleines Kino aus der Hosentasche gezogen. Beispielsweise für Pendler und Grossstädter, die viel mit Bus, Bahn oder U-Bahn unterwegs sind und dabei oft Serien oder Filme schauen, bietet das Xs Max dadurch eine hervorragende Erfahrung.

Das riesige Display, das fast bis an den Rand des Geräts reicht, hat allerdings auch einen Nachteil: Wer kleine Hände besitzt oder generell Angst davor hat, dass das Gerät beim Bedienen womöglich aus den Fingern rutschen könnte, der wird sich wohl schwertun, vieles mit nur einer Hand zu bedienen. Abhilfe schaffen hier beispielsweise Gadgets wie die mittlerweile verbreiteten PopSockets. Dabei handelt es sich um kleine, ausfahrbare Sockel, mit denen man sein Smartphone stets fest im Griff behält – beispielsweise auch beim Knipsen von Selfies.

Alles geht zügig

Wer sein Smartphone viel benutzt, der muss im Regelfall auch keine Angst haben, dass der Akku schon mittags den Geist aufgeben könnte. Die Laufzeit beträgt laut Angaben von Apple bis zu 1,5 zusätzliche Stunden im Gegensatz zum iPhone X. Im Alltagsgebrauch wurde es selbst an nutzungsintensiven Tagen nie wirklich bedrohlich in Sachen Akku-Ladestand. Wurde das Smartphone allerdings sehr ausführlich genutzt (Games, Videos, Social Media, etc.), musste das Gerät am Abend aber wieder ans Ladekabel. An ruhigen Wochenenden kann eine Akku-Ladung aber auch mal zwei Tage ausreichen.

Dafür, dass sämtliche Apps zügig gestartet werden können, ist der A12-Bionic-Chip zuständig. Selbst anspruchsvollere Spiele werden für gewöhnlich in wenigen Sekunden geladen und die gesamte Benutzerführung geht extrem zügig vonstatten. Ein Beispiel: Vom Zugreifen auf die Kamera bis zum Schiessen eines Fotos vergeht gefühlt vielleicht eine Sekunde. So schaffen es Nutzer selbst in unerwarteten Situationen, ein Bild zu knipsen.

Die Buchsen-Diskussion

Weniger schön ist es hingegen, dass auch im iPhone Xs Max keine Kopfhörerbuchse mehr verbaut ist. Nutzer müssen dadurch entweder Bluetooth-Kopfhörer benutzen, spezielle Kopfhörer mit Lightning-Anschluss verwenden oder einen Adapter nachkaufen, um gewöhnliche Hörer anschliessen zu können.

Es gibt noch immer viele User, denen dies ein Dorn im Auge ist, auch wenn immer mehr Menschen auf Bluetooth-Lösungen umsteigen. Die Redaktion konnte das iPhone Xs Max etwa längere Zeit mit dem kabellosen Kopfhörer WH-1000XM3 von Sony ausprobieren. Die Kombination sorgte für ein Klangerlebnis bei Musik, Podcasts und Hörbüchern, das selbst Kabellos-Skeptiker zufriedenstellen dürfte.

In Sachen Fotos und Videos sorgt ein Dual-Kamerasystem mit 12 Megapixeln und Weitwinkel- sowie Teleobjektiv für dynamische Bilder mit vielen Details. Landschaftsaufnahmen sind mit dem Xs Max genauso einfach zu schiessen wie Porträts. Dafür sorgen „Smart HDR“ und Funktionen wie eine Tiefenschärfekontrolle, die sogar nach dem Knipsen noch verwendet werden kann. Selbst mit wenig Aufwand und mit wenig Wissen über Fotografie entstehen so innerhalb von Sekunden ansehnliche digitale Fotografien.

Ob das alles zusammen den doch happigen Preis ab 1’299 Franken rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Gewiss ist, dass das iPhone Xs Max derzeit eines der besten Smartphones auf dem Markt ist.

Die smarte Uhr von Apple

Ähnlich verhält es sich bei der neuesten Generation von Apples Smartwatch. Die Modelle der Apple Watch Series 4 mögen teurer als so manches Gerät der Konkurrenz sein, doch die Smartwatch ist in ihrer Kategorie mit Sicherheit einer der besten Vertreter auf dem Markt.

Das fängt schon beim schlichten, aber ansprechenden Design an. Im 40-Millimeter- oder 44-Millimeter-Gehäuse mit den gerundeten Ecken stecken nun grössere Displays, was sich allerdings nicht negativ auswirkt – ganz im Gegenteil: Bei der Nutzung der vielen Funktionen und Apps hat man dadurch einen besseren Überblick. Und trotzdem sind die neuen Modelle sogar etwas dünner als ihre Vorgänger. Mit ihren gut 30 Gramm ist die Uhr zudem sehr angenehm zu tragen und fällt nicht störend auf.

Mit der Smartwatch lassen sich natürlich nicht nur Uhrzeit, Nachrichten und E-Mails lesen. Dank zahlreicher Apps lässt sich der Funktionsumfang beliebig erweitern. Auch telefonieren lässt es sich mit der Apple Watch – so ähnlich wie Michael Knight (David Hasselhoff) das in „Knight Rider“ mit K.I.T.T. gemacht hat. Dabei überrascht die Smartwatch mit ihrer Klangqualität – auch für den Empfänger am anderen Ende der Leitung. Und dank LTE- und UMTS-Unterstützung im „Cellular“-Modell ist es sogar möglich, das Smartphone zu Hause zu lassen.

Alles fit, nur nicht beim Akku

Auch bei der Series 4 setzt Apple verstärkt auf Gesundheit und Fitness. So überwacht die Uhr nicht nur zuverlässig die Herzfrequenz eines Nutzers, sondern kann beispielsweise auch den Kalorienverbrauch messen und dank verbessertem Accelerometer und Gyroscope sogar erkennen, wenn ihr Träger stürzt, ausrutscht oder stolpert. Über ein entsprechendes Interface lässt sich im Ernstfall dann auch ein Notruf absetzen. Sollte sich ein Nutzer nach einem registrierten Sturz eine ganze Minute lang gar nicht mehr bewegen, weil er beispielsweise ohnmächtig ist, geht der Ruf auch komplett automatisch raus.

Besonders beim Training kann die Apple Watch eine Unterstützung sein. So erkennt die Uhr in den meisten Fällen automatisch, welche Bewegungen ein Nutzer ausführt – und damit auch, mit welcher Sportart er oder sie gerade trainiert. Und da die Smartwatch bis zu 50 Meter wasserdicht ist, muss sie auch im Schwimmbad oder am See nicht abgenommen werden.

Das einzige grössere Manko ist der doch recht knapp bemessene Akku. Für einen regulären Tag mit Sport und Co. reicht dieser zwar aus, doch am Abend sollte die Uhr auf jeden Fall auf die Ladestation, wenn man sie am nächsten Tag wieder benutzen möchte.

Alles in allem macht das die Apple Watch Series 4 sicherlich zur besten Smartwatch-Lösung für iPhone-Nutzer. Und auch alle anderen sollten einen Blick riskieren.

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