Gaming am Smartphone: Lohnt sich das überhaupt?

Gamer geben sich gerne elitär. Darum wird das Spielen am Handy oftmals belächelt. Dabei ist der Markt mittlerweile grösser als man denken könnte.

Smartphones haben in den letzten Jahren unser Leben drastisch verändert – und damit nicht etwa nur die Art wie wir kommunizieren, sondern unter anderem auch wie wir Medien konsumieren oder spielen. Doch diese Entwicklung ist noch lange nicht bei jedem angekommen.

Man betrachte nur einmal die „PC Master Race“. Im Internet wird dieser Begriff seit vielen Jahren verwendet, um die angebliche Überlegenheit des Computers als Spieleplattform zu beschreiben. Mancher benutzt die Wendung scherzhaft, andere sind fast schon militant, wenn es darum geht, dieser Einstellung zu folgen und sie zu verbreiten. Zumindest gibt es einige Gamer, die es sicher nur ungern zugeben werden, dass sie auch am iPhone oder ihrem Android-Gerät spielen.

Dabei sind PC-Gamer in der Unterzahl. In einem Artikel des Wirtschaftsmagazins „Forbes“ aus dem vergangenen Oktober wird etwa eine Umfrage aus Grossbritannien zitiert, in der 42 Prozent der Befragten angaben, am liebsten am Smartphone zu spielen. Im Gegensatz dazu bevorzugen 32 Prozent Konsolen und die restlichen 26 Prozent den PC. Und ja, Gaming am Smartphone lohnt sich.

Die Auswahl ist riesig

Längst vorbei sind nämlich die Zeiten, in denen man am Handy gerade mal eine Runde Snake oder dergleichen spielen konnte. Mittlerweile gibt es quasi alle erdenklichen Genres und auch grosse Titel sind in mobilen Versionen nicht erst seit „Fortnite“ oder „PUBG“ auf dem Smartphone spielbar. Und wer gerade bei Action-Titeln nicht auf die Touch-Bedienung klarkommt, für den gibt es sogar kompatible Adapter und Controller, mit denen es sich sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten wie an Konsole oder PC spielen lässt.

Ausserdem kommt hinzu, dass aktuelle Tablets und Smartphones wie das iPhone Xs Max dank teils riesiger Displays und leistungsfähiger Technik auch Inhalte reibungslos darstellen können, die man noch vor wenigen Jahren in dieser Form nur am PC geniessen konnte. Auch unterwegs lassen sich so beispielsweise mit „Asphalt 9: Legends“ (iOS / Android) spektakuläre Racing-Runden erleben.

Wer es etwas ruhiger angehen möchte, für den könnte beispielsweise das zauberhafte Abenteuer „Florence“ (iOS / Android) etwas sein. Das mehrfach ausgezeichnete Handy-Game kann wohl am besten als interaktives Bilderbuch beschrieben werden. Die Entwicklerschmiede Sviper sorgt mit „Super Spell Heroes“ (iOS / Android) unterdessen für spannende Puzzle-Kämpfe. In 1-gegen-1-Gefechten müssen Gamer farbige Plättchen kombinieren, um ihre Zauber ausspielen zu können. Das Grundprinzip ist simpel, gibt sich aber – dank Verbesserungen, Kombos und mehr – überraschend tiefgründig.

Die Auswahl ist in jedem Fall riesig, bietet doch Apples App Store alleine fast 300’000 kostenlose und kostenpflichtige Spiele für über eine Milliarde potenzieller Kunden. Laut Angaben von Apple durchforsten wöchentlich eine halbe Milliarde Besucher den App Store auf der Suche nach neuen Programmen und Games. Man muss wegen alledem Gaming am Smartphone noch nicht mögen, das Ganze aber als unterlegen oder vielleicht sogar minderwertig abzutun, ist jedoch unberechtigt. Und wer weiss, vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine „Mobile Gaming Master Race“…

Vorheriger ArtikelLaura Karasek: «Es stört mich, auf meinen Vater reduziert zu werden»
Nächster ArtikelTom Kaulitz und Heidi Klum: Hand in Hand bei der Valentino-Show