Greenpeace setzt Netflix unter Druck

Ist „Binge Watching“ schlecht für die Umwelt? Greenpeace hat eine Aktion gestartet, um Netflix dazu aufzufordern, auf grüne Energiequellen zu setzen.

Bei der weltweiten Beliebtheit von Netflix und hauseigenen Serien-Hits wie „House of Cards“, „Stranger Things“ oder „Making a Murderer“ ist es kaum verwunderlich, dass das Unternehmen grosse Serverfarmen nutzen muss. Die Nutzer wollen schliesslich allzeit auf die Inhalte zugreifen. So toll dieser Service auch ist, so umweltschädlich kann er sein. Darum hat Greenpeace eine Kampagne gestartet, die dabei helfen soll Netflix von „schmutziger“ Energie hin zur Nutzung von regenerativen Energiequellen zu bewegen.

Passend dazu haben die Umweltschützer ein witziges Video mit zusammengeschnittenen Szenen aus Netflix-Serien gepostet, in dem auf genau diese Problematik hingewiesen wird. „Lasst uns Netflix dabei helfen, die Welt etwas besser zu machen: Überzeugen wir sie davon, unsere Serien nicht mehr mit schmutzigen Energiequellen zu betreiben und sich zu 100 Prozent erneuerbarer Energie zu verpflichten“, heisst es zudem über einer Unterschriftenaktion, die direkt auf der Webpage von Greenpeace abgerufen werden kann.

Bis zu 80 Prozent

Laut einem aktuellen Greenpeace-Report betrug der Anteil von Videostreaming am gesamten Internetverkehr im Jahr 2015 bereits 63 Prozent. Es werde geschätzt, dass es bis 2020 rund 80 Prozent sein werden. Nicht weit hergeholt also, dass sich bei einem der führenden Anbieter für Videostreaming etwas ändern sollte. Andere Unternehmen machen bereits vor, dass dies durchaus funktionieren kann – allen voran Apple. Die Kalifornier beziehen 83 Prozent ihres Bedarfs aus erneuerbaren Energiequellen, wie es in dem Bericht heisst. Dahinter folgten Facebook mit 67 Prozent und Google mit 56 Prozent.

Für die Bereitstellung seiner Dienste nutzt Netflix die sogenannten Amazon Web Services, deren Verbrauch laut Report nur zu 17 Prozent von regenerativer Energie gedeckt wird. Einfluss darauf hat der Videostreaming-Dienst natürlich nicht, es wäre aber beispielsweise möglich einen Partner zu nutzen, der umweltbewusster vorgeht.

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