Grosses Kino! Filmfest München mit 1.600 Gästen eröffnet

Uschi Glas und ihr Ehemann Dieter Hermann bei der Eröffnung vom Filmfest München mit der Filmpremiere von

Quelle: IMAGO/APress

Das Filmfest München ist eröffnet. Das Opening mit rotem Teppich und einem Sisi-Film in der neuen Isarphilharmonie war eine grosse Party – bei der auch der Krieg in der Ukraine nicht vergessen wurde.

Das Filmfest München wurde am Donnerstagabend (23.6.) in der Isarphilharmonie eröffnet. Nach der kleinen sommerlichen Pop-up-Ausgabe in Freimann 2020 und der Outdoor-Version 2021 in den Open-Air-Kinos der Stadt feierten nun rund 1.600 geladene Gäste „endlich wieder ein tolles Fest“, wie Festivaldirektorin Diana Iljine (57) in ihrer Eröffnungsrede sagte. Der künstlerische Leiter, Christoph Gröner, schwärmte in Anbetracht der beeindruckenden Saalkulisse gar von einer „unglaubliche Eröffnung“.

Und tatsächlich liefen Filmschaffende – darunter Veronica Ferres (56) und Tochter Lily Krug (21), Michael Fitz (63) und Sohn Emanuel (geb. 1992), Maria Furtwängler (55) oder Udo Wachtveitl (63) – wie in alten Zeiten über den neuen roten Teppich vor dem im Oktober 2021 eröffneten Konzertsaal. Bestens gelaunt posierten sie für die Fotografen und standen den Journalisten Rede und Antwort.

Münchens grösster Konzertsaal war für das Filmfest in Münchens grössten Kinosaal umfunktioniert worden. „Ich bin total gespannt und freue mich auf den Saal, weil ich viel darüber gelesen habe und noch nicht hier war“, sagte Schauspielerin Julia Koschitz (47) der Nachrichtenagentur spot on news. Auf den Eröffnungsfilm freute sie sich ebenfalls sehr. „Den wollte ich mir sowieso ansehen. Die waren ja gerade in Cannes und haben dort grosse Erfolge gefeiert.“ Es komme einfach alles zusammen: „Endlich wieder ein Filmfest unter relativ normalen Umständen – hoffen wir, dass es gutgeht.“

Historiendrama als Eröffnungsfilm

Als Eröffnungsfilm stand das Historiendrama „Corsage“ von Regisseurin Marie Kreutzer (44) mit Schauspielerin Vicky Krieps (38) als Kaiserin Elisabeth „Sisi“ von Österreich (1837-1898) auf dem Programm. Beim Filmfestival im südfranzösischen Cannes hatte der Streifen seine Welturaufführung gefeiert und Hauptdarstellerin Krieps war mit dem Darstellerpreis der Sektion „Un Certain Regard“ ausgezeichnet worden.

Der österreichische Schauspieler Manuel Ruby (43), der im Film den Sisi-Cousin und -Vertrauten Ludwig II. (1845-1886) spielt, war mit dem Team angereist. „Ich finde es sehr schön, Teil des Eröffnungsfilms zu sein, und dass ein grosses und würdevolles Spektakel veranstaltet wird. Das gehört zu dem Beruf auch irgendwie dazu.“ Nervös war er vor der Filmvorführung jedoch nicht. „Der Film ist ja schon fertig, also bin ich nicht mehr so aufgeregt. Ausserdem ist eine gewisse Grundsicherheit durch den Erfolg in Cannes schon da“, gab er zu.

Regie-Star Sönke Wortmann (62) liess sich den Auftakt des Filmfests ebenfalls nicht entgehen. Ob er auch ein Sisi-Fan ist? „Royales, Königinnen, europäische Königshäuser interessieren mich nur am Rande, aber ich bin gespannt auf den Film und die Schauspielerinnen und Schauspieler“, so der Regisseur.

Feiern zwei Flugstunden vom Krieg in der Ukraine entfernt?

Auch Schauspielerin Uschi Glas (78) freute sich auf die Vorführung im grossen Saal, denn von „Corsage“ habe sie gute Besprechungen gelesen und sei deshalb „sehr gespannt auf den Film“. Die „Sissi“-Trilogie (1955, 1956, 1957) mit Romy Schneider (1938-1982) läuft an Weihnachten bei ihr übrigens nicht im Fernsehen. „Ich kenne die Filme natürlich und habe sie so oft gesehen, dass ich sie jetzt nicht mehr schaue. Aber ich finde, sie haben ihren Platz und sind einfach Klassiker“, lachte Glas. „Man sollte diese alten Filme auch nicht gegen neuere Produktionen aufwiegen. Das war halt eine andere Zeit und damals natürlich ein Bombenerfolg. Das ist schon einmalig.“ Auf das aktuelle Weltgeschehen angesprochen, wurde Uschi Glas dann allerdings nachdenklich und sprach von einem schlechten Gewissen, feiern zu gehen. Die Zeit sei schwer, „der Krieg ist eine Katastrophe“.

Dieses Thema griff auch Münchens Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (44, Grüne) in ihrer Eröffnungsrede auf: „Wie viel cineastischen Eskapismus darf man sich leisten, wenn nur zwei Flugstunden entfernt die Hölle auf Erden tobt?“, fragte sie. Ihre Antwort: „Die Kraft, die Kunst entfalten kann, beeinflusst auch unsere Gesellschaft. Das können wir nicht überwertschätzen.“ Was der Film, die grosse Leinwand bewirken könne, habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) bei seiner per Satellit zugeschalteten Rede anlässlich der Eröffnung des Filmfestivals von Cannes im Mai erklärt: „Er hat gesagt: ‚Wenn es wieder einen Diktator gibt, wenn es wieder einen Freiheitskrieg gibt, dann hängt doch alles wieder von unserem Zusammenhalt ab. Wir brauchen einen neuen Charlie Chaplin [1889-1977], der beweist, dass das Kino heutzutage nicht schweigt.'“ Damit habe er gekonnt den Bogen geschlagen, von Chaplins Film „Der grosse Diktator (1940) zur politischen Funktion des Films.

In diesem Sinne wünschte Habenschaden den Premierengästen „einen starken Film, einen unvergesslichen Sommerabend“ und sagte: „Heute gibt es wieder eine Party, das haben wir alle viel zu lang vermisst.“ Und während der Grossteil der Gäste nach der erfolgreichen Filmvorführung noch zu DJ-Musik, mit Getränken und Häppchen besagte Party feierte, verschwanden vereinzelte bereits in die Münchner Gewitternacht.

Rund 120 Filme aus aller Welt und eine Hommage an Doris Dörrie

Bis zum 2. Juli zeigt das Filmfest rund 120 Filme aus aller Welt, darunter auch Werke von ukrainischen Filmemachern und aktuelle russische Filme, die sich gegen Gewalt und autoritäre Systeme positionieren. Der CineMerit-Award geht in diesem Jahr an die italienische Schauspielerin Alba Rohrwacher (43). Ausnahmeregisseurin Doris Dörrie (67) wird mit einer Hommage geehrt. „Das freut mich sehr, weil eine Hommage zu bekommen, immer eine gewisse Wertschätzung ausdrückt“, sagte sie spot on news.

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