Im neuen Eberhoferkrimi „Guglhupfgeschwader“ gibt es eine Actionszene nach Italowestern-Manier. Die Hauptdarsteller Sebastian Bezzel und Simon Schwarz verraten im Interview spannende Details zu den Dreharbeiten.
Im neuen Eberhoferkrimi „Guglhupfgeschwader“ (Kinostart: 4. August) ist zum ersten Mal eine richtig grosse Actionszene nach Italowestern-Manier zu sehen. Für die beiden Hauptdarsteller, der bayerische Schauspieler Sebastian Bezzel (51) und sein österreichischer Kollege Simon Schwarz (51), ein Kindheitstraum, der schnell von der Realität eingeholt wurde.
„Früher habe ich davon geträumt, mal einen Actionfilm oder ein Roadmovie zu drehen. Inzwischen weiss ich, dass das genau die beiden Dinge sind, die bei den Dreharbeiten am meisten nerven“, erklärt Bezzel im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. „In ‚Guglhupfgeschwader‘ gibt es ja beides: Zum einen haben wir diese langen Autofahrten zusammen mit Theresa [Stefanie Reinsperger, 34], der Freundin von Rudi – das war ein ermüdender, heisser und sehr beengter Dreh. Und auch die Actionszenen, bei denen man mit Staub besprüht wird und imaginäre Glassplitter aus Silikon durch die Luft fliegen, sind wahnsinnig anstrengend, weil man ja immer nur ganz kleine Sequenzen dreht.“ So richtig zum Spielen komme man dabei nicht.
Viel Zeit für eine Actionszene
„Eine Actionszene braucht einfach auch wahnsinnig viel Zeit. Und wir bekommen ja nicht mehr Drehtage, nur weil wir eine Actionszene im Film haben“, stimmt Schwarz zu. In grossen Hollywood-Produktionen könne das durchaus anders sein, Schwarz nennt ein Beispiel: „Regisseur Quentin Tarantino [59] hat für die Wirtshaus-Schlägerei in ‚Inglourious Basterds‘ [2009] drei Wochen geprobt und zwei Wochen gedreht und weil es nicht gut genug war, noch einmal zwei Wochen gedreht.“
Einen solchen Luxus hätten sie nicht, „wir müssen es in unserer Drehzeit schaffen und die Zeit an anderer Stelle einsparen. Aus diesem Grund ist es gar nicht so einfach, solche Actionszenen zu machen“. Gelohnt habe es sich aber, fügt Bezzel stolz hinzu.
Wie gefährlich war die Schiesserei?
Bei der Schiesserei auf dem Eberhofer-Bauernhof geht es wirklich drunter und drüber. Das verriet auch Schriftstellerin Rita Falk (58) schon bei der Präsentation des jüngsten und elften Eberhofer-Buches im Juni im Münchner Circus-Krone-Bau. „Sie haben den Saustall zerschossen – die Möbel, die Wände, die Decke. Ich bin entsetzt gewesen, als ich das gesehen habe. Das Heiligtum vom Franz Eberhofer ist dem Guglhupfgeschwader zum Opfer gefallen – ich kann mich gar nicht erinnern, das hineingeschrieben zu haben“, erzählte sie von ihrem letzten Besuch am Set und gab damit einen kleinen Vorgeschmack auf das, was das Kinopublikum erwartet.
„Nichts ist wirklich zerstört worden“, wiegelt Schwarz im Interview lachend ab. „Es sieht im Film schlimm aus, ist es in Wirklichkeit aber nicht.“ Das habe auch sicherheitstechnische Gründe, sagt Bezzel. „Du kannst ja nicht auf einem Hof herumballern.“ Das sei alles von den Requisiteuren vorpräpariert worden. Und auch die Pistolen und Gewehre seien nur „Dummies“.
„Wenn man bei Dreharbeiten in Deutschland mit einer Waffe schiesst, ist vorne ein Bolzen eingeschweisst. Somit kann mit dieser Waffe nicht echt geschossen werden“, erklärt Schwarz dazu. Man dürfe nicht mal mit einer Platzpatrone auf Menschen zielen, fährt er fort. „Wir haben Sicherheitsmassnahmen, die offensichtlich um vieles strenger sind, als überall sonst – und dass ist auch gut so.“