„Tatort: Murot und das Gesetz des Karma“: Lohnt sich das Einschalten?

Quelle: HR

Im „Tatort: Murot und das Gesetz des Karma“ ist Kommissar Felix Murot (Ulrich Tukur) mehr in den Fall verwickelt, als er und seine Kollegin wahrhaben wollen. Lohnt sich das Einschalten beim neuen Krimi aus Wiesbaden?

Im „Tatort: Murot und das Gesetz des Karma“ (25.9., 20:15 Uhr, das Erste) bekommt es der Wiesbadener Kommissar Felix Murot (Ulrich Tukur, 65) wieder mit einem besonders verzwickten Fall zu tun. Diesmal macht ihm zu schaffen, dass er viel mehr involviert ist, als er und seine Kollegin Magda Wächter (Barbara Philipp, 56) wahrhaben wollen.

Darum geht’s in „Tatort: Murot und das Gesetz des Karma“

Kommissar Murot (Tukur) wird an einer Hotelbar von einer jüngeren Frau (Anna Unterberger, 36) in ein Gespräch verwickelt. Bei einem Glas Rotwein gibt Murot sich gut gelaunt als Versicherungsvertreter aus. Am nächsten Morgen wacht er in seinem Hotelzimmer auf, ohne Brieftasche und ohne Erinnerung an die Geschehnisse.

Murot verheimlicht seiner Mitarbeiterin Wächter (Philipp), dass er von einer Trickbetrügerin ausgeraubt wurde. Doch Wächter beobachtet ihn bereits argwöhnisch, denn in derselben Nacht wurde in dem Hotel ein hochrangiger IT-Experte (Dirk Martens, 58) ermordet aufgefunden. Es gibt den Verdacht, dass die Trickbetrügerin in den Mord und das Verschwinden eines brisanten Laptops verwickelt ist.

Während Wächter eifrig in dem Fall ermittelt und unter anderem beim letzten Arbeitsplatz des Toten dessen Chef Schöller (Philipp Hochmair, 48) und Kollegen Xavier (Thomas Schmauser, 49) befragt, wird Murot mit seiner Vergangenheit konfrontiert: Die junge Frau hat sich in sein Leben geschlichen und zwingt Murot, Vorfälle zu rekonstruieren, die sich vor vielen Jahren auf einer Urlaubsreise zugetragen haben. Murot beschleicht die Angst, dass er Schuld auf sich geladen hat…

Lohnt sich das Einschalten?

Ja. Der Krimi, der vor zwei Wochen beim Festival des Deutschen Films Ludwigshafen seine Premiere feierte, ist spannend und geschickt gestrickt. Vieles wird erst als Anspielung serviert und später aufgelöst. Kameramann und Emmy-Gewinner Max Preiss erzeugt „eine subtil düstere Atmosphäre“ (Regisseur Matthias X. Oberg) im Hotel, in Murots Wohnung oder Evas Unterkunft in herbstlicher Landschaft. Interessant ist auch der Urlaubsfilm, der zu Beginn des Krimis zu sehen ist. Den hat Preiss auf YouTube entdeckt. Er stammt von einem holländischen Paar, das ihn mit Super-8-Anmutung gedreht hat. Mit dem Paar wurden dann auch die Fotos gemacht, die den jungen Murot zeigen sollen.

Inhaltlich spielen toxische Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnisse voller Demütigungen ebenso eine Rolle wie die titelgebende fernöstliche Philosophie. Wenn der indisch-stämmige Arzt Murot fragt „Haben Sie sich noch nie gefragt, ob ihr Leben gelenkt wird?“ Oder Sätze fallen wie: „Sie wissen sicher, wie negatives Karma entsteht. Schlechtes Karma entsteht durch den Eingriff in das Leben eines anderen.“ Dann kommt nicht nur der intellektuelle Murot ins Sinnieren. Doch auch die liebenswerten Schrulligkeiten dieses besonderen Kommissars machen den Film wieder sehr sehenswert. Denn einer wie der Klassik-Fan und Gourmet Murot geht beispielsweise natürlich nicht joggen, „ich mache gerade einen Dauerlauf“, heisst es bei ihm stattdessen. Dafür glänzt er beim Online-Scrabble mit sonst eigentlich unnützem Wissen wie: „Es gibt knapp 250 Wörter, die mit Q anfangen“.

Und auch die Episodenschauspieler sind allesamt Meister ihres Fachs und demonstrieren das auch. Allen voran zu nennen ist hier die Südtiroler Schauspielerin Anna Unterberger, die als Trickbetrügerin in die verschiedensten Rollen schlüpft und jede zu einem kleinen Highlight macht – wobei die Rollschuh-Erpressungsszene sicher ganz vorne mit dabei ist. Doch auch Philipp Hochmair, Thomas Schmauser, Dirk Martens und Impro-Star Jan Georg Schütte (59) liefern gewohnt gute Schauspielkunst ab.

Der Schluss ist dann noch sehr interessant und betrifft das Privatleben von Murot erheblich – wohl dem, der den Film auf dem Laptop ansieht und zoomen kann…

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