„Avatar: The Way of Water“: Fulminante Rückkehr nach Pandora

Quelle: 20th Century Studios. All Rights Reserved.

„Avatar: The Way of Water“ entführt Kinozuschauer erneut in die fremde Welt Pandora. Für die Hauptfiguren hat sich seit dem letzten Teil einiges geändert.

Mit seinem Sci-Fi-Abenteuer-Blockbuster „Avatar“ erschuf Regisseur und Kino-Magier James Cameron (68) im Jahr 2009 nicht nur den bislang umsatzstärksten Film der Kinogeschichte, sondern entführte Zuschauer und Fans auch dank eines ausgeklügelten Motion-Capture-Verfahrens und fesselnder 3D-Technik in die fremde, von den blauen Na’vi bevölkerte Welt Pandora. Exakt 13 Jahre später startet nun die Fortsetzung „Avatar: The Way of Water“ in den deutschen Kinos. Bis zum Jahr 2028 sollen noch drei weitere Teile folgen. „Avatar“ wird so endgültig zum Mega-Franchise à la Marvel oder „Star Wars“. Doch hat sich das lange Warten auf „Avatar 2“ überhaupt gelohnt?

Darum geht es in „Avatar: The Way of Water“

Über zehn Jahre sind vergangen, seit die Na’vi unter der Führung des Ex-Marines Jake Sully (Sam Worthington, 46) die bösen Menschen vom Mond Pandora vertrieben haben. Jake lebt mittlerweile komplett in seinem riesigen, blauen Na’vi-Körper, und hat mit seiner Partnerin Neytiri (Zoe Saldana, 44) eine Familie gegründet. Zu den leiblichen Kindern Neteyam (James Flatters, 22), Lo’ak (Britain Dalton, 20) und Tuk (Trinity Jo-Li Bliss, 13) gesellen sich noch Adoptivtocher Kiri (Sigourney Weaver, 73) und der menschliche Junge Spider (Jack Champion, 18), in deren Vergangenheit sich jeweils ein grosses Geheimnis verbirgt.

Für die Na’vi ist der erreichte Frieden nur von kurzer Dauer. Da die Erde im Sterben liegt, entsenden die Menschen eine neue, kampfstärkere Mission nach Pandora. Dieses Mal geht es ihnen nicht mehr nur um den Abbau des wertvollen Minerals Unobtainium. Stattdessen wollen sie den fernen Mond komplett kolonialisieren.

Jake Sullys Erzfeind Col. Miles Quaritch (Stephen Lang, 70) konnte derweil dem Tod von der Schippe springen. Ein Back-up seiner Erinnerungen wurde ebenfalls in einen blauen Na’vi-Körper verpflanzt. Gefährlicher denn je macht er nun Jagd auf Jake Sully. Der wiederum flüchtet vor den vorrückenden Menschen, und findet mit seiner Familie bei den Metkayina Zuflucht. Dieser Na’vi-Stamm existiert im Einklang mit dem Meer und allem, was in diesem lebt.

Atemberaubende Unterwasserwelten

Regisseur und Oscarpreisträger Cameron versetzt die Zuschauer von „Avatar: The Way of Water“ augenblicklich und unmittelbar wieder zurück nach Pandora. Gleich in den ersten Momenten des Films fühlt es sich an, als hätte man Jake Sully und seine Na’vi-Frau Neytiri nie verlassen, wenn diese auf ihren Flugwesen durch die Wälder und Landschaften der fremden Welt rasen und halsbrecherische Flugmanöver vollführen.

Diese perfekte Illusion basiert auf Camerons unermüdlicher Weiterentwicklung der Tricktechnik und der digitalen Spezialeffekte. Die Darstellerinnen und Darsteller um Worthington, Saldana, Weaver und Co. drehten dieses Mal in riesigen, neun Meter tiefen Wassertanks, und hielten dabei über Minuten die Luft an. Ohne störende Atemgeräte konnten die ausgefeilten Motion-Capture-Kameras und -Sensoren die Mimik der menschlichen Darsteller auch unter Wasser korrekt einfangen, sodass sie später auf die blauen Na’vi-Protagonisten übertragen werden konnten.

Die Mühen während der Dreharbeiten haben sich zweifellos ausgezahlt. „Avatar 2“ bietet in seinen Unterwasserszenen einen atemberaubenden visuellen Detailreichtum, den man sonst lediglich aus neueren Dokumentarfilmen und -serien über Ozeane, Korallenriffe und Ähnliches kennt – nur dass hier alles aus dem Computer stammt und eine fremde, exotische Alien-Welt dargestellt wird.

Schulhofprügeleien auf Pandora

Daneben ist „Avatar 2“ jedoch auch eine veritable Familiengeschichte geworden. Die Na’vi-Eltern Jake und Neytiri schlagen sich mit der Erziehung der eigenen Kinder herum. Ihre Sprösslinge sind nicht weniger Abenteuer-lustig als sie selbst – und bringen sich so wiederholt in grosse Gefahren.

Als die Sullys dann zum am Meer lebenden Stamm der Metkayina umsiedeln, kommen für die pubertierenden Sprösslinge noch ganz typische Erlebnisse und Probleme Heranwachsender hinzu – von der ersten Liebe bis zu Prügeleien mit den Nachbarskindern. Das Thema Familie zieht sich dabei wie ein roter Faden durch „Avatar: The Way of Water“ – und bildet neben dem Konflikt mit den schurkischen Eindringlingen vom Planeten Erde den zweiten bedeutenden Handlungsstrang des Films.

Grandiose Action und ein zerrissener Schurke

Wie schon aus „Avatar“ gewohnt, bietet auch das Sequel fesselnde Actionsequenzen voller kinetischer Energie, sowie kleinere und grössere Schlachten zwischen den Na’vi und Menschen. Besonders hervorzuheben ist auf der Seite der Antagonisten der verwandelte Bösewicht Quaritch. Er, der einst als reiner Zerstörer nach Pandora kam, kommt in seinem neuen, blauen Na’vi-Körper auf zunächst unfreiwillige Art der Lebensweise der Ureinwohner und der Tier- und Pflanzenwelt des Mondes näher. Zugleich muss Quaritch, der nicht für seine Sentimentalität bekannt ist, seinen eigenen Tod verkraften. Ein wahrlich zerrissener Gegenspieler, der nicht mehr so einseitig daherkommt, wie noch im ersten Teil.

Fazit

Regisseur James Cameron hat mit „Avatar: The Way of Water“ eine mehr als würdige Fortsetzung zu seinem eigenen Mega-Erfolg „Avatar“ erschaffen. Visuell herausragend, erzählt der zweite Teil eine Geschichte über den Erhalt der schützenswerten Natur und den Zusammenhalt der Familie. Das Sequel weckt dabei die Lust auf die drei weiteren geplanten Fortsetzungen. Darin besteht jedoch auch gleichzeitig ein kleines Manko. Denn so in sich abgeschlossen wie sein Vorgänger ist „Avatar 2“ nicht. Vielmehr werden hier klar die Weichen in Richtung von „Avatar 3“ gestellt, auf den die Zuschauer allerdings noch zwei Jahre werden warten müssen.

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