„Tatort: Was ist das für eine Welt“: So wird der neue Fall aus Wien

Quelle: ARD Degeto/ORF/Prisma Film/Petro Domenigg

Im neuen „Tatort: Was ist das für eine Welt“ müssen die Wiener Ermittler Moritz Eisner und Bibi Fellner zusammen mit Assistentin Meret Schande einen Mord an einem jungen IT-Mitarbeiter aufklären. Lohnt sich das Einschalten?

Ein neuer Fall aus der österreichischen Hauptstadt: Am Sonntag (26. Februar, 20:15 Uhr, das Erste) müssen Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 64), Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 62) und Assistentin Meret Schande (Christina Scherrer, 35) den Mord an einem jungen Mann aufklären, der in einer IT-Firma gearbeitet hat. Ungewöhnliche Erzählweise, verschiedene Blickwinkel und Spannung bis zum Schluss: Der Wiener Krimi weicht vom Standard ab und das tut gut.

Darum geht’s im „Tatort: Was ist das für eine Welt“

Marlon Unger (Felix Oitzinger, 22) ist jung, beliebt und extrem erfolgreich in seinem Job in einer IT-Firma. Doch eines Abends wird er vor seiner Wohnung überfallen und erstochen. Moritz Eisner, Bibi Fellner und Meret Schande beginnen zu ermitteln und immer wieder ändert sich das Bild, das sie sich vom Opfer gemacht haben. War er nun beliebt, oder nicht? Hatte er ein Gewissen oder war er doch skrupellos? Der Fall wird immer undurchsichtiger, doch der Kreis der Verdächtigen wird stetig kleiner. Doch dann passiert eine weitere Tat, die das Team vor eine dramatische Entscheidung stellt …

Lohnt sich das Einschalten?

Absolut! Dieser Wien-Krimi macht Spass, denn er weicht von der Norm ab. Die Macher haben sich beim „Tatort: Was ist das für eine Welt“ etwas einfallen lassen – vor allem, was Kameraführung und Erzählstrang angeht. Diesmal stehen nicht Bibi Fellner und Moritz Eisner im Fokus, sondern die Assistentin Meret Schande. Für sie ist es der sechste Fall in Wien. Ihr Debüt feierte Darstellerin Christina Scherrer bereits 2017 im Film „Schock“. Im neuen Krimi bekommt die Nachfolgerin von Assistent Manfred Schimpf (Thomas Stipsits, 39) eine grössere Rolle zugeschrieben.

Ihre Figur darf wachsen, neue Facetten zeigen und die Zuschauerinnen und Zuschauer folgen teilweise ihr bei den Ermittlungen – und nicht den alten Hasen. Damit steht die Figur auch im Kontrast zu Fellner und Eisner. Während sie vom alten Schlag sind, steht Schande für Innovation und Neuerung. Sie will Abläufe vereinfachen, die Digitalisierung im Büro vorantreiben – während die beiden Ermittler skeptisch die Nase rümpfen.

Die junge Kollegin leide „unter der Arbeitsweise von Bibi und Moritz, die in ihren Augen in veralteten Strukturen festhängen und so nicht zu einer effizienteren und schnelleren Vorgehensweise kommen“, erklärt Adele Neuhauser. Nebenbei lösen die drei einen spannenden Fall, der einige überraschende Wendungen hat. Allerdings laufen viele Handlungsstränge parallel, was teilweise verwirrend sein kann. Auch Zeitsprünge machen es dem Publikum nicht immer einfach, zu folgen. Doch wer dranbleibt, wird belohnt.

Dem Kamerateam um Regisseurin Evi Romen (55) ist an dieser Stelle ein grosses Lob auszusprechen. Ungewöhnliche Perspektiven und Einstellungen prägen den Fall – so sieht der Zuschauer und die Zuschauerin zu Beginn etwa den Tatort aus der Perspektive von Meret Schande. Auch die Episodenrollen sind sehr gut besetzt. Vor allem Valentin Postlmayr (30) überzeugt in seiner Rolle als Kollege des Opfers, ein seltsamer Mann namens Arnold Cistota, dessen aufgesetztes Lächeln nur Ungutes vermuten lässt. Für Fans von Indie-Rock-Bands gibt es im „Tatort“ ebenfalls ein Schmankerl: Nicht nur die Songs der Wiener Gruppe Kreisky sind im Fall zu hören, es gibt auch einen kurzen Auftritt der vier österreichischen Musiker. Alles in allem überzeugt das Wiener Team einmal mehr und der Fall macht Lust auf mehr Krimis mit den zwei Austro-Ermittlern – und Meret Schande.

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