„Tatort: Deine Mutter“: Saisonauftakt mit Gangster-Rap aus Wien

"Tatort: Deine Mutter": Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) ermitteln in einem Wiener Club.

Quelle: ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg

Die neue Sonntagskrimisaison beginnt mit dem „Tatort: Deine Mutter“ aus Wien. Ein Gangster-Rapper wird tot aufgefunden, viele Täter kommen infrage, auch ein Kollege, mit dem er einen aggressiven Beef hatte. Lohnt sich der Auftaktkrimi mit Moritz Eisner und Bibi Fellner?

Die Sonntagskrimisaison beginnt mit einem neuen Fall aus der österreichischen Hauptstadt Wien. Im „Tatort: Deine Mutter“ (15. September, 20:15 Uhr, das Erste) müssen Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 63) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 65) den Tod eines Gangster-Rappers aufklären.

Darum geht’s im „Tatort: Deine Mutter“

Der Wiener Rapper Theodor „Ted Candy“ Sänftner (Aleksandar Simonovski, geb. 1995) will das Label seines Förderers und Produzenten Akman „Akman 47“ Onur (Murat Seven, geb. 1980) verlassen, um zum grösseren Label von Lukas „Luk“ Martin (Roland Koch, 65) zu wechseln. Doch dann wird der junge Musiker nach einem Konzert nahe der Studiotür seines bisherigen Labels tot aufgefunden.

Da „Ted Candy“ und „Akman 47“, der ebenfalls Rapper ist, zuvor offiziell einen Beef – musikalische Auseinandersetzung mit handfesten Drohungen – hatten, steht der erste Verdächtige schnell fest. Ex-Häftling Akman Onur und seine hochschwangere Lebensgefährtin Sarah Stamenkovic (Salka Weber, geb. 1989) beteuern allerdings seine Unschuld und dass der medial ausgetragene, szenetypische Konflikt nur ein Fake war.

Im Laufe der Ermittlungen tauchen tatsächlich immer mehr Verdächtige auf. Unter anderem führt Teds völlig aufgelöste Mutter Adriane Sänftner (Edita Malovcic, 46) das Ermittlerteam auf neue Spuren …

Lohnt sich der Krimi?

Ja, es ist ein solider Whodunit-Krimi mit vielen Verdächtigen. Die typischen Frotzeleien der beliebten Wiener Ermittler bringen Charme in den ansonsten eher kühl inszenierten Film. Auch schaffen die beiden Hauptermittler den anstrengenden Spagat zwischen ihrer Welt und der des „feschesten Rappers Wiens“, der für österreichische Verhältnisse beeindruckende 250.000 Followerinnen und Follower hat. „Ich hab 29 Follower und denk mir schon die ganze Zeit, des is viel“, sagt Eisner etwas verunsichert dazu.

Ob sie wollen oder nicht, er und Fellner müssen tiefer in das „sexistische“, „aus der Zeit gefallene“, „mittelalterliche“, „irgendwie spiessige“, aber sehr populäre Milieu einsteigen. An einem Wiener Veggie-Stand unterhalten sie sich dann über eine Art Ur-Beef: „Tupac Shakur und Notorious B.I.G – zwei der grössten Rapper der 1990er Jahre. Zuerst waren sie befreundet, dann haben sie sich überworfen. Das war der grösste Beef aller Zeiten. Wie glaubst du ist dieser Beef ausgegangen? … Am Schluss waren sie beiden tot. Beide erschossen“, fasst Moritz Eisner sein neu erworbenes Wissen zusammen.

Für diesen Krimi wurde an Originalschauplätzen der Wiener Hip-Hop-Szene gedreht. Ausserdem ist der im Film getötete Musiker auch im echten Leben Rapper. „Ted Candy“ wird verkörpert von Aleksandar Simonovski, der als „Yugo“ Musik macht. Und noch eine echte Rapperin ist mit an Bord, um dem Krimi eine gewisse Authentizität zu verleihen: „Keke“ aka Kiara Hollatko (29).

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