ARD-Thriller „Informant“: Jürgen Vogel will Elphi-Anschlag verhindern

Claudia Michelsen

Quelle: [M] NDR / NDR / NDR/Degeto/Boris Laewen

Die Thrillerserie „Informant – Angst über der Stadt“ von Regiestar Matthias Glasner erzählt von einem unberechenbaren Kommissar, der einen Anschlag auf die Hamburger Elbphilharmonie verhindern will. Doch es ist nicht alles so, wie es scheint.

Die sechsteilige Thrillerserie „Informant – Angst über der Stadt“ von Regiestar Matthias Glasner (59, „Das Boot“) basiert auf der britischen Serie „Informer“ (2018, BBC), wurde aber auf hiesige Verhältnisse übertragen. In der deutschen Version versucht der unberechenbare und ziemlich fertige Kommissar Gabriel Bach – gespielt von Jürgen Vogel (56) – einen Anschlag auf die symbolträchtige Hamburger Elbphilharmonie zu verhindern. Das Konzerthaus wurde 2016 fertiggestellt und gilt als eines der neuen Wahrzeichen der Stadt.

Dass es nicht gelingt, den Anschlag zu verhindern, suggerieren die kurzen Vorschauszenen auf eine Anhörung in einem Untersuchungsausschuss nach dem Terroranschlag, die in jeder Folge gezeigt werden. Doch was wirklich passiert ist, wer getötet wird und wer der Täter ist, wird erst am Schluss aufgeklärt. Über alle Folgen hinweg läuft ein Countdown zum Terroranschlag ab.

LKA, BKA und BND – wer hat das Sagen?

Nachdem Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag die Polizeibehörden alarmieren, entbrennt ein Machtkampf zwischen dem Landeskriminalamt (LKA) mit Chefin Rose Kuhlenkampf (Gabriela Maria Schmeide, 59), dem Bundeskriminalamt (BKA) und dem Bundesnachrichtendienst (BND). Dieser führt dazu, dass falsche Entscheidungen getroffen werden.

Hinzukommt, dass LKA-Kommissar Bach mit seiner dunklen Vergangenheit nicht abgeschlossen hat. Undercover ermittelte er als Charlie in Neonazi-Kreisen. Das holt ihn und seine Familie – Claudia Michelsen (55) spielt die geschockte Ehefrau – nun wieder ein. Die junge Kollegin Holly Valentin (Elisa Schlott, 30) soll Bach wegen dieser Identitätskrise bei den aktuellen Ermittlungen unterstützen.

Neben dem gebrochenen Polizisten Gabriel Bach spielt der eigentlich gut integrierte afghanische Jugendliche Raza Shaheen (Ivar Wafaei, 25) eine zentrale Rolle. Im englischen Original ist es ein britischer Pakistani. Wegen der fehlenden Aufenthaltsgenehmigung seiner Freundin, wird er von den Ermittlern erpresst, undercover die Drahtzieher des geplanten Anschlags zu finden. Er macht es, verstrickt sich dabei immer mehr in kriminelle Machenschaften und gerät in einen dramatischen Strudel.

Dreamteam Jürgen Vogel und Matthias Glasner

Jürgen Vogel und Regisseur und Drehbuchautor Matthias Glasner sind schon lange ein berufliches Dreamteam. „Wir machen seit 30 Jahren zusammen Filme und führen eine gemeinsame Produktionsfirma. Ich schätze eigentlich alles an ihm“, sagt Vogel dem Sender. Über die Arbeitsweise des Regiestars erklärt der Hamburger Schauspielstar: „Matthias entwickelt immer eine starke Vision von dem, was er erzählen möchte. Und er kann sehr gut erklären, wie er es erzählen möchte, ohne zu viel zu reden. Ich habe noch nie erlebt, dass die Schauspieler in ihren Rollen nicht weitergekommen sind, nachdem er mit ihnen gesprochen hat.“ Glasner leite ein Filmteam wie ein Dirigent sein Orchester.

Schauspielerin Elisa Schlott erinnert sich an ein Vorabgespräch mit Regisseur Glasner. Damals sagte er zu ihr, dass er bei ihrer Rolle „die von Jodie Foster gespielte FBI-Agentin im Thriller ‚Das Schweigen der Lämmer‘ im Kopf hatte“, wie sie dem Sender verriet. Gabriela Maria Schmeide zieht für ihre Rolle einen eigenen Vergleich: „Beim Lesen der Bücher hatte ich zu meiner Rolle der LKA-Chefin Rose Kuhlenkampf die wunderbare Schauspielerin Judi Dench als ‚M‘ in 007 vor Augen: Eine Frau, die harte Entscheidungen trifft, dabei auch weiss, dass es unter Umständen Opfer gibt, was sie tief in ihrem Herzen gerne vermeiden möchte.“

Schauspieler Ivar Wafaei entpuppt sich als heimlicher Hauptdarsteller des Krimis. Auch er stammt wie seine Figur im Film aus Afghanistan. Mit 16 Jahren kam er nach Deutschland, seit 2016 lebt Wafaei in Hamburg. „Ob mein Weg schwierig war? Er ist schwierig. Ich kämpfe mich immer noch durch, bis ich in dieser Gesellschaft angekommen bin, vom Staat akzeptiert werde und die Gefahr vorbei ist, abgeschoben zu werden. Dafür brauche ich viel Geduld und Kraft“, sagt er dem Sender.

Das Erste zeigt je drei Folgen der spannenden Thrillerserie „Informant – Angst über der Stadt“ am 16. und 17. Oktober um 20:15 Uhr. In der Mediathek von Arte und ARD sind bereits alle Episoden zu sehen.

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