Rebecca Hall spendet ihre Gage aus Woody Allens letztem Film

Lange schien es, als bliebe Woody Allens Ruf selbst in Zeiten von #MeToo und #Timesup unangetastet. Doch nun wenden sich immer mehr Schauspielerinnen gegen den Regisseur. Und Rebecca Hall geht sogar einen Schritt weiter.

Mit Rebecca Hall (35, „Christine“) äussert nun eine weitere Schauspielerin Bedauern darüber, mit Woody Allen (82) gearbeitet zu haben. Die Britin veröffentlichte am Freitag ein Statement via Instagram, in dem sie sich für ihre Arbeit an dem aktuellen Film des Regisseurs, der seit mehreren Jahren von seiner Tochter Dylan Farrow (32) des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wird, entschuldigt. Sie wolle ihre Gage für „A Rainy Day in New York“ an die Time’s-Up-Kampagne spenden, kündigte sie an.

The day after the Weinstein accusation broke in full force I was shooting a day of work on Woody Allen’s latest movie in New York. I couldn’t have imagined somewhere stranger to be that day. When asked to do so, some seven months ago, I quickly said yes. He gave me one of my first significant roles in film for which I have always been grateful, it was one day in my hometown – easy. I have, however subsequently realized there is nothing easy about any of this. In the weeks following I have thought very deeply about this decision, and remain conflicted and saddened. After reading and re-reading Dylan Farrow’s statements of a few days ago and going back and reading the older ones – I see, not only how complicated this matter is, but that my actions have made another woman feel silenced and dismissed. That is not something that sits easily with me in the current or indeed any moment, and I am profoundly sorry. I regret this decision and wouldn’t make the same one today. It’s a small gesture and not one intended as close to compensation but I’ve donated my wage to @timesup. I’ve also signed up, will continue to donate, and look forward to working with and being part of this positive movement towards change not just in Hollywood but hopefully everywhere. #timesup

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Sie habe schnell zugesagt, als sie die Rolle angeboten bekam, wie Hall schreibt. Allen habe ihr eine ihrer ersten wichtigen Rollen gegeben, wofür sie ihm immer sehr dankbar gewesen sei. 2008 hatte Hall eine der Titelrollen in „Vicky Christina Barcelona“ gespielt. „In den folgenden Wochen habe ich intensiv über diese Entscheidung nachgedacht und bin nach wie vor hin- und hergerissen und traurig.“

„Nachdem ich Dylan Farrows Statements von vor ein paar Tagen gelesen habe und mir die alten noch einmal angeschaut habe, sehe ich nicht nur, wie kompliziert die Angelegenheit ist, sondern dass meine Taten dazu geführt haben, dass eine andere Frau sich zum Schweigen verurteilt und abgelehnt fühlt. Das ist nichts, was ich zu diesem oder irgendeinem anderen Zeitpunkt auf die leichte Schulter nehme“, fuhr Hall fort. Farrow hatte sich am Sonntag vor den Golden Globes auf Twitter betrübt darüber geäussert, dass ihr offener Brief, in dem sie vor vier Jahren erstmals den mutmasslichen Missbrauch durch Allen geschildert hatte, offenbar keine Wirkung gezeigt hatte, da er und seine Arbeit den gleichen Respekt wie immer zu geniessen scheinen.

Zuvor hatten sich bereits Greta Gerwig (34, „Lady Bird“), die in Allens „To Rome With Love“ mitspielte, und Mira Sorvino (50), die 1996 für „Geliebte Aphrodite“ einen Oscar gewann, öffentlich für ihre Zusammenarbeit mit Woody Allen entschuldigt.

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