Alicia Vikander vs. Angelina Jolie: Wer ist die bessere Lara Croft?

Die runderneuerte Lara Croft hat ihren Weg auf die Leinwand gefunden. Obwohl Alicia Vikander kaum unterschiedlicher als Angelina Jolie sein könnte, bleibt auch sie der Vorlage treu.

Ab dem 15. März tritt Alicia Vikander (29, „Ex Machina“) in die gewaltigen Fussstapfen von Angelina Jolie (42) alias Lara Croft. Als die ersten Bilder von ihr als „Tomb Raider“ die Runde machten, liessen die Unkenrufe nicht lange auf sich warten. Viel zu zierlich, wenig Muskeln und – in Zeiten von „Me Too“ für viele noch immer besonders verwerflich – keine Oberweite. Es stimmt zwar, dass die Physis der beiden Schauspielerinnen kaum unterschiedlicher sein könnte, dennoch bleiben beide Damen der Videospiel-Vorlage fast aufs Haar genau treu. Hier der Direktvergleich.

Zwei Interpretationen derselben Figur

Es stimmt, wer die alten Videospiele als Vergleich heranzieht, der wird in Vikander wenig bis gar keine Gemeinsamkeiten zu Lara Croft finden. Jolie hingegen wirkte so, als habe man die Videospiel-Heldin eins zu eins in die Realität verfrachten können, die Pixel durch Fleisch und Blut ersetzt. Jolies besondere Optik hat ohnehin etwas fast schon Unwirkliches an sich, sie für die zwei „Tomb Raider“-Teile von 2001 und 2003 gewonnen zu haben war folglich ein Geniestreich.

Doch Fans ihrer Filme vergessen zuweilen anscheinend, dass auch die Spieleserie ab 2013 einen Reboot spendiert bekam. Wie sonst nur bei Superhelden üblich wurde darin die Ursprungsgeschichte („Origin-Story“) erzählt, wie aus der jungen Lara die toughe Grabräuberin wurde. Und vergleicht man diese Neuinterpretation der Videospiel-Vorlage, so hätte wiederrum in Person von Vikander keine perfektere Besetzung gefunden werden können. Ein klarer Fall von „Unentschieden“ also.

Die Action-Qualitäten

Für Videospiel-Helden gelten nur selten die Grundgesetze der Physik. Dass Alicia Vikander höher, weiter und schneller als normale Menschen springen und laufen kann sowie Dinge überlebt, die Otto Normalgrabräuber in selbiges bringen würde, das deuteten bereits die Trailer zu „Tomb Raider“ an. Und dennoch wird bei ihr mehr auf Realismus gesetzt, als noch bei ihrer Vorgängerin.

Die legte ein regelrechtes Kampfballett auf einem Motorrad hin oder prügelte sich mit einem gewaltigen Kampfroboter. Der Ausdruck „Jumping the shark“ bezeichnet einen Moment, in dem ein Film oder eine Serie zu übertrieben wird und daher das Interesse abbaut. Jolie ging aber noch einen Schritt weiter und sprang in „Tomb Raider: Die Wiege des Lebens“ nicht etwa über besagten Hai, sondern schlug ihm mit voller Wucht in seine dumme Revolvergebiss-Fresse.

Der Tiefgang

Dieser vermehrte Realismus-Gedanke ist auch am Charakter von Lara Croft zu sehen. Hintergrund dafür war eine Bewegung in der Videospiel-Branche, die den Helden mehr Tiefgang geben und Games endgültig vom Vorurteil befreien sollte, bestenfalls seichte Unterhaltung zu sein.

Der Unterschied zwischen Jolies und Vikanders Lara Croft kann am besten anhand von James Bond beschrieben werden. Der hat seit dem Reboot mit Daniel Craig (der witziger Weise in Jolies erstem „Tomb Raider“-Film mitspielte) ebenfalls ein Gewissen und interessiert sich nicht nur dafür, wo er den nächsten geschüttelten – nicht gerührten! – Martini herbekommt.

Vikander menschelt als Lara Croft, sie schüttelt Tode oder Verletzungen nicht so einfach ab wie ihre Vorgängerin. Was das Fazit nahelegt: Bei Jolie gab es mehr wahnwitzige Action, bei Vikander mehr Tiefgang. Ihrer jeweiligen Videospiel-Vorlage bleiben sie damit beide perfekt treu.

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