Wotan Wilke Möhring: Dieser Kollege sollte unbedingt auf ihn schiessen

Wotan Wilke Möhring wollte in seinem neuen Thriller „Steig. Nicht. Aus!“ unbedingt einen ehemaligen Co-Star dabei haben – der im Film auf ihn schiesst. Mit ihm ist er auch privat „richtig befreundet“. Wer das war, hat er im Interview erzählt.

Schauspieler Wotan Wilke Möhring (50, „Lammbock – Alles in Handarbeit“) ist ab 12. April in seinem neuen Action-Thriller „Steig. Nicht. Aus!“ im Kino zu sehen. Im Film versteckt sich eine kleine Reunion mit seinem „Blutsbruder“: Nik Xhelilaj (35), mit dem er in „Winnetou – Der Mythos lebt“ vor der Kamera stand, kam eine besondere Rolle zuteil. Mit welchen anderen Kollegen er gerne mal wieder drehen würde, ob er ein Adrenalin-Junkie ist und wie es um seine Hausmann-Qualitäten steht, hat Wotan Wilke Möhring im Interview verraten.

Herr Möhring, was hat Sie an Ihrer Rolle in „Steig. Nicht. Aus!“ gereizt?

Wotan Wilke Möhring: Oh, ganz viel. Ein Action-Thriller ist etwas, was ich nicht jeden Tag angeboten bekomme. Die erneute Zusammenarbeit mit Christian Alvart, mit dem ich vor 15 Jahren ‚Antikörper‘ gedreht habe, war auch wieder ein Geschenk. Tolle Kollegen waren dabei und ich fand das Buch bereits so spannend, dass ich dachte, das musst du machen, das ist super.

Fühlen Sie sich wohl in Action-Rollen?

Möhring: Ja, aber das Interessante bei dem Film ist, dass ich in dem Sinn keine Action mache. Ich sitze im Auto. Das war das Ambivalente bei diesem Dreh. Es ist ein Action-Thriller, aber für mich vor allem Thriller, ein Kammerspiel. Physisch habe ich mich selten so wenig bewegt in einer Figur, was gleichzeitig die Herausforderung war, diesen körperlichen Druckausgleich der Figur nicht machen zu können, sondern diesen nur über diese innere Zerrissenheit zu transportieren. Innerlich implodieren statt äusserlich explodieren.

Können Sie in Stresssituationen Ruhe bewahren?

Möhring: Ich glaube schon, ja, wenn es drauf ankommt. Meine Figur Karl Brendt lernt sehr viel über sich und wozu Menschen in Notsituationen oder in der Begegnung mit dem Ende fähig sind. Oder eben wenn es um das Beschützen der eigenen Kinder geht, da wächst Energie, die man nicht für denkbar gehalten hat. Und das, glaube ich, kriege ich auch gut hin.

Sie sind also kein ängstlicher Typ, sondern eher ein Adrenalin-Junkie?

Möhring: Nein, ängstlich bin ich nicht. Und Adrenalin finde ich auch doof. Das ist ja oft der Ausgleich für eine Tätigkeit, die nicht erfüllend ist. Ich bin aus Flugzeugen gesprungen, aber jetzt nur für den Kick 300 Euro zu bezahlen, finde ich doof.

Wie steht es denn um Ihre Hausmann-Qualitäten?

Möhring: Ich habe als bekennender Waldorfschüler viele handwerkliche Fähigkeiten mit auf den Weg gekriegt, die einsetzbar sind. Ich habe Elektriker gelernt. Ich mache gerne was mit den Händen.

[Nach einer kurzen Pause fällt dem Schauspieler etwas ein] Übrigens, ein Schmankerl zum Film: Der Scharfschütze, der im Film auf mich schiesst, ist mein Blutsbruder Winnetou, Nik Xhelilaj. Der schiesst auf Old Shatterhand. Das war uns ganz wichtig, ich wollte unbedingt Nik dafür haben.

Das heisst, Sie sind nach den Winnetou-Filmen in Kontakt geblieben?

Möhring: Ja, wir sind richtig befreundet.

Sie wurden für Ihre Rolle als Old Shatterhand ausgezeichnet letztes Jahr. Wie wichtig sind Ihnen Preise?

Möhring: Preise sind natürlich toll, weil sie neben einer Quote eine Wahrnehmung zeigen, entweder durch eine Fachjury oder durch Publikumspreise, was natürlich die schönsten Preise sind. Es bedeutet, dass das, was man für erzählenswert hält und für viele andere Menschen macht, auch so angenommen wird und das ist toll.

Gibt es neben Ihrem Blutsbruder den einen oder anderen Kollegen mit dem Sie gerne mal wieder zusammenarbeiten würden?

Möhring: Klar, ich würde mit Til [Schweiger], Moritz [Bleibtreu] oder Freddy Lau gerne mal wieder drehen. Das war auch das Tolle an diesem Film, dass die Kollegen nicht nur toll waren, sondern dass man sie auch mochte. Das ist dann noch toller! Ich mag Fahri, ich lieb‘ den Jungen. Mit Hannah habe ich bei ‚Who Am I‘ schon zusammengearbeitet. Und ich hatte eine tolle Filmtochter. Das war eine richtig dankbare Situation.

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