Florian David Fitz: «Doppelnamen sind einfach doof»

Florian David Fitz spielt in seinem neuen Kinofilm „Der Vorname“ einen Immobilienmakler, der seiner Familie eröffnet, sein Kind Adolf nennen zu wollen. Was der Schauspieler davon hält, erzählt er im Interview.

Schauspieler Florian David Fitz (43, „Der geilste Tag“) kehrt am kommenden Donnerstag ins Kino zurück. In der Gesellschaftskomödie „Der Vorname“ spielt er den erfolgreichen Immobilienmakler Thomas, der seiner Familie eröffnet, sein Kind Adolf nennen zu wollen. Ein Abendessen endet daraufhin in einer hitzigen Diskussion – in der es am Ende um viel mehr geht, als nur den Vornamen des Nachwuchses. Wie der Schauspieler selbst über seinen Namen denkt und ob er genauso streitlustig wie seine Rolle Thomas ist, verrät er im Interview.

Mussten Sie schon mal bei Freunden und Bekannten wegen einer schrägen Namensidee für den Nachwuchs protestieren?

Florian David Fitz: Nein, aber da würde ich schön die Klappe halten. Der Nachwuchs der Freunde ist tabu, da ist sonst der Streit vorprogrammiert. Wenn jemand sein Kind Willhelmina nennen will, würde ich brav sagen: Das ist der schönste Name, den ich je gehört habe, der steht dem Kind. Bei Adolf hört natürlich selbst das geheuchelte Verständnis auf. Wenn jemand vor 45 geboren ist, akzeptiert man das, wenn man danach geboren ist, ist die Namenswahl kein Zufall.

Wie würde denn Ihr eigener Nachwuchs heissen?

Fitz: Ich habe keine Ahnung. Ich würde es mir fünf Minuten vorher überlegen und einen Namen nehmen, den das Kind und ich ein Leben lang bereuen (lacht). So bin ich zu meinem Doppelnamen gekommen, der mich vom Kollegen Florian Fitz unterscheiden sollte. Das Problem ist aber nicht der Name David, sondern das ist der Doppelname. Doppelnamen sind einfach doof. Ich hätte auch meinen Nachnamen ändern können, aber das fand ich noch alberner. Jetzt heisse ich zumindest noch so, wie ich heisse.

Der verbale Schlagabtausch mit Kollege Christoph Maria Herbst, der Ihren Schwager spielt, ist ein Highlight des Films. Wie ist es mit ihm zu spielen?

Fitz: Ich habe mit ihm davor schon einmal gedreht und wusste: Er ist einfach gut. Er ist eine Präzisionswaffe, er ist fast zwanghaft gut vorbereitet. Er hat sich zu allem Gedanken gemacht und ist trotzdem flexibel und kann das noch saugut ausführen. Beim Dreh musst du zusehen, dass du wach bleibst und dem etwas entgegensetzt. Wenn das ein blöder Hahnenkampf wäre, würde es keinen Spass machen, sich so wie im Film ein bisschen zu messen, ist toll.

Sind Sie denn privat auch streitlustig?

Fitz: Na, da gibt es ja zum Glück einen Unterschied zwischen debattieren und streiten. Wenn man klug ist, lässt man Zeit vergehen und redet dann weiter. Aber wer ist schon klug? Man will ja in dem Moment nicht klug sein (lacht).

Der Film ist kammerspielartig aufgebaut und wird an einem Ort erzählt. War das nicht eintönig beim Dreh?

Fitz: Man macht sich vorher schon Gedanken. Die Szenen im Film spielen nachts, das bedeutet, wir haben tagsüber gedreht, aber hatten Folien vor den Fenstern. Du hast das Gefühl, es wird gar nicht mehr Tag in deinem Leben. Aber wir konnten beim Drehen chronologisch vorgehen, was du eigentlich nie kannst. Dadurch, dass wir nicht dauernd umgezogen sind, gab es auch keine grossen Pausen. Du bleibst in der Rolle drin und musst nicht ständig neu hochfahren. Und dadurch kommt ein Flow in die Sache, die unglaublich Spass macht.

In einer kurzen Szene am See geht es um den Familienhund Jackie. Der Filmhund sieht wie Ihr eigener Hund Elmo aus. Ist er es?

Fitz: Ja, das ist Elmo. Es ist immer schwer, einen Hund zum Dreh zu finden, der genau ins Wasser geht, wenn man das will. Elmo springt auch im Dezember ins Wasser, weil er es so cool findet. Er kann auch sehr gut schwimmen, deswegen habe ich gleich gesagt, dass er das machen kann. Seine Gage hat er dann unfreiwillig an die Praktikanten am Set gespendet (lacht). Aber für ihn war das schon Belohnung genug, dass er in den Rhein hüpfen durfte.

Werden Sie den Schnurrbart Ihrer Rolle vermissen oder musste der gleich wieder ab?

Fitz: Ich bin wahrscheinlich einer der wenigen Leute, die ihn mögen, komme aber auch aus der Zeit, als Tom Selleck angesagt war. Für einen anderen Dreh musste ich ihn wieder abmachen. Ich trage ihn auch so manchmal aus Jux und Tollerei, wenn ich frei habe. Ich mag alle Arten von Bärten, aber das liegt daran, dass meiner nicht richtig wächst (lacht).

Macho Thomas erinnert auch an Ihre „Doctor’s Diary“-Rolle Marc Meier. Würden Sie den Serien-Arzt noch einmal spielen, zum Beispiel in einer Filmfortsetzung?

Fitz: Klar kann ich mir das vorstellen, ich liebe die Figur. Ich finde es lustig, dass die Serie nach so vielen Jahren immer noch Thema ist. Aber es ist ja nicht so, als hätte Bora Dagtekin, der sich „Doctor’s Diary“ ausgedacht hat, nichts zu tun. Es ist wohl nicht die nächste Sache, die passieren wird, aber es ist nicht undenkbar, dass Marc Meier und Gretchen Haase zurückkommen.

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