Anna Fischer: «Ich bin sehr oft im Netz, muss ich zugeben»

In „Chaos im Netz“ leiht Anna Fischer der niedlichen Vanellope wieder ihre Stimme. Wie sich die Schauspielerin selbst im Internet zurecht findet, erzählt sie im Interview.

Ab 24. Januar herrscht „Chaos im Netz“ in den Kinos, auch für Schauspielerin Anna Fischer (32, „Wir sind die Nacht“). Sie spricht in der Fortsetzung von „Ralph reichts“ wieder Vanellope. Im Interview plaudert die 32-Jährige über ihr eigenes Verhalten im Netz, was sie von Social Media hält und ob sie sich einen zweiten Teil von „Groupies bleiben nicht zum Frühstück“ wünscht.

Frau Fischer, „Ralph reichts“ liegt einige Jahre zurück. Wie war es für Sie, zu Ihrer Sprechrolle Vanellope zurückzukehren?

Anna Fischer: Es war sehr schön, weil die Bilder für sich sprechen und weil Du so schnell wieder in der Rolle bist, wenn Du sie siehst. Natürlich musst Du am Anfang erst einmal wieder in die Geschichte und in die Charge finden, in die grosse Happiness, aber das ist einfach. Allein, wenn Du die Bilder siehst und Vanellope in Aktion tritt, kommt es einfach so von unten raus und dann fiebere ich mit. Ich hatte super Leute, der Synchronregisseur hat das natürlich toll gemacht. Er bringt Dich genau da hin, dass alles richtig stimmig wird. Ich hatte ein super Team, das auf mich aufgepasst und mich da wieder reingebracht haben. Das war einfach wunderbar (schnipst). Und immer, wenn ich die „klene Maus“ sehe, freue ich mich. Dann denke ich „Aaaw cool. Sind wir wieder dabei!“

Vanellope ist Ihre bisher einzige Sprechrolle. War das eine bewusste Entscheidung?

Anna Fischer: Nein, gar nicht. Ich würde mich sogar sehr freuen, wenn ich mehrere Zeichentrick- oder Sprecherrollen machen könnte. Das wäre für mich richtig gut, aber das hat sich bisher noch nicht ergeben. Wer mich gerne haben möchte, soll gerne Bescheid sagen. Ich bin sofort dabei! (lacht)

Was gefällt Ihnen am besten an Vanellope?

Anna Fischer: Sie geht ihren eigenen Weg und sie hat immer einen coolen Spruch auf Lager. Sie ist nicht die Prinzessin, die sich immer ziert, sondern sie sagt „Nein, ich brauche den ganzen Quatsch nicht. Ich habe meinen Pullover an.“ Sie ist eine mutige Person und sie weiss, wer sie ist und spricht die Sachen aus, die sie denkt. Sie ist eine grosse Heldin, die ganz bei sich ist. An alle da draussen, die denken, sie müssten etwas darstellen, was sie gar nicht sind: Das ist totaler Quatsch! Sei einfach so, wie Du bist!

Juckt es Sie bei der rasanten Fahr-Action, die Vanellope erlebt, selbst in den Fingern, oder sind Sie so gar kein Videospiel-Typ?

Anna Fischer: Ich spiele Videospiele, aber ich mache das nicht den ganzen Tag. Ich finde eher die Sachen von früher – Sega, Pacman, Tetris, Gameboy – geil. Das Spiel „Fallout“, welches vor Kurzem erschienen ist, ist beispielsweise schon ein gutes Spiel und was sich in den letzten 20 Jahren entwickelt hat, ist unfassbar. Aber alles in Massen! Man muss da echt aufpassen, dass man sich nicht in den Spielen verliert, aber wenn ich Vanellope sehe – mit dem ganzen Rumgekreische und Gequietsche – ist das sehr spassig und da juckt es einen schon selbst. Aber ich glaube, es juckt mich vor allem selbst in den Fingern, mit dem Auto zu fahren und schnell zu sein und auf Strecke zu gehen. Das muss ich aber auch noch mal machen: So richtig in „real life“ schnell mit 190 km/h über die Autobahn! Geil!

In „Chaos im Netz“ geht’s auf in dieses Internet. Im Smartphone-Zeitalter scheint man dem Netz nicht auszukommen. Wie oft am Tag sind Sie im Internet unterwegs?

Anna Fischer: Ich bin sehr oft im Netz, muss ich zugeben. Ich halte mit vielen Leuten Kontakt auf der ganzen Welt. Das ist eine super Plattform. Ich bin Facebook dankbar, dass es die Möglichkeit gibt. Es gibt ja auch Instagram und Snapchat und viele mehr. Ich muss sagen, ich verteufle das gar nicht so. Ich finde es sehr schön, mit Leuten in Kontakt zu sein, die auf der anderen Seite der Erdkugel leben. Aber natürlich muss man auch das wieder in Massen machen und zusehen, dass man das Handy ab und an wieder weglegt, weil man sonst nur davor sitzt und abwartet bis jemand wieder schreibt. Aber schnell mal was Nachschauen, Informationen auf Wikipedia, Translations von Fremdsprachen – das Internet bietet so unfassbar viele Möglichkeiten und ja, Du hast mich erwischt: ich finde es richtig geil!

Was halten Sie von sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Co.?

Anna Fischer: Ich finde es toll, mit Menschen in Kontakt zu treten und Dinge zu teilen. Sehr interessant finde ich auch die Funktion, Veranstaltungen im Umkreis oder in bestimmten Städten zu suchen. Was ist gerade wo in der Stadt los? Und bist du interessiert, bekommst Du einen Reminder. Es bietet unzählige Möglichkeiten. Aber auch hier muss man aufpassen! Ich bin auf Instagram, aber alles in Massen. Ich muss nicht zu jeder Zeit in jeder Position etwas posten, muss nicht unbedingt einen Feed machen, wie ich gerade vor dem Fernseher sitze und irgendetwas anschaue. Ich glaube, man muss sich ab und an auch mal rausnehmen. Und Du selbst entscheidest, was Du postest. Du musst nicht alles posten. Du darfst auch mal nichts tun! Und das vergessen die Leute teilweise.

Hatten Sie schon mal Probleme mit Viren, die Daten zerstört haben, Datenklau oder Ähnlichem?

Anna Fischer: Nein! (klopft dreimal auf Holz)

Neben der Erforschung des Internets ist die Freundschaft zwischen Vanellope und Ralph der Kern der Geschichte. Wie wichtig sind Ihnen Freundschaften?

Anna Fischer: Freundschaften sind das grösste Gut, das Du haben kannst. Ein guter Freund lässt Dich immer Deinen eigenen Weg gehen. Es ist wichtig, dass Du jemanden hast, auf den Du Dich verlassen kannst, der Dich unterstützt und der Dir aber auch sagt: „Hey, so geht’s nicht!“ und „Pass mal auf: Das und das ist komisch!“. Jemand, der letzten Endes immer zu Dir zurückkehrt und gleichzeitig auch loslässt. Loslassen ist generell etwas ganz Tolles. Gerade in „Chaos im Netz“ geht es im Endeffekt auch um Loslassen, alte Sachen hinter sich lassen, für neue Sachen offen sein, mal etwas Neues ausprobieren und Deinen Traum wahrwerden lassen. Wir dürfen unsere Träume nicht vergessen! Ein Freund wird immer an Deiner Seite sein, man braucht sich auch nicht immer melden, vielleicht sieht man sich sogar ein halbes oder ein ganzes Jahr nicht. Aber ein guter Freund wird immer Dein Freund sein und alles vertragen, was Du sagst und machst.

Erschwert es Ihnen Ihr Job, Freundschaften zu pflegen, oder sind Sie gut im Kontakt halten?

Anna Fischer: Ich muss ganz ehrlich sagen, meine Freunde wissen, wenn ich Arbeit habe, arbeite ich. Dann habe ich keine Zeit, mich gross zu melden. Aber wir sind Freunde, und es ist nicht wichtig, wann und wie Du Dich meldest, denn eine Verbindung besteht immer. Wir haben so viele Fühler, dass wir merken, wenn es dem anderen schlecht geht. Wir bekommen das schon mit und dann wird es Zeit, sich zu melden. Alles zu seiner Zeit! Gute Freunde sind immer da, Du kannst Dich immer melden, Du kannst aber auch mal weg bleiben. Wenn Du beispielsweise gerade Deinen Traum verwirklichst, dann ist das vollkommen in Ordnung.

Im Netz wünschen sich viele Ihrer Fans eine Fortsetzung von „Groupies bleiben nicht zum Frühstück“. Was halten Sie davon?

Anna Fischer: Ich auch! Es wäre so schön. Ich kann leider nicht viel dazu sagen, aber ja, ich würde mich auch freuen.

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