Lohnt sich das US-Remake von „Ziemlich beste Freunde“?

Mein Bester & Ich“ hat mit Bryan Cranston und Kevin Hart eine Top-Besetzung. Doch ist das US-Remake von „Ziemlich beste Freunde“ einen Kinobesuch wert?

Hollywood-Remakes von erfolgreichen europäischen Filmen sind so eine Sache. Am 21. Februar 2019 kommt mit „Mein Bester & Ich“ die Neuauflage des französischen Kassenschlagers „Ziemlich beste Freunde“ aus dem Jahr 2011 in die Kinos. Mit „Breaking Bad“-Star Bryan Cranston (62), Comedy-Schwergewicht Kevin Hart (39, „Jumanji: Willkommen im Dschungel“) und Nicole Kidman (51) in den Hauptrollen fährt der Streifen eine regelrechte Starbesetzung auf. Doch hat sich dieser clevere Schachzug ausgezahlt?

Die Geschichte wiederholt sich

Der kunstaffine, querschnittsgelähmte Milliardär Philip (Bryan Cranston) braucht einen neuen Pfleger. Gemeinsam mit seiner Hausdame Yvonne (Nicole Kidman) führt er Bewerbungsgespräche als Dell (Kevin Hart) hereinschneit. Er kommt frisch aus dem Knast, ist vorbestraft und braucht eigentlich nur eine Bescheinigung, dass er auf Jobsuche war. Doch Philip stellt ihn spontan ein, denn es imponiert ihm, dass Dell ihn nicht wie einen hochsensiblen Pflegefall behandelt. Die Männer mögen grundverschieden ein, freunden sich aber dennoch an. Ob das auf Dauer gut geht?

Cranston und Hart in Hochform

Die US-Version beginnt wie das französische Original mit einer rasanten Autofahrt bei Nacht. Philip (Bryan Cranston) und Dell (Kevin Hart) werden von der Polizei gestoppt – dann erst beginnt die Geschichte von vorne. Der ein oder andere Kinobesucher hat da sicherlich bereits mit den Augen gerollt. Wird alles einfach 1:1 nacherzählt? Die Story ist in der Tat bis auf einige wenige Anpassungen identisch. Das könnte Fluch und Segen zugleich sein. Immerhin gibt es gegen Ende eine Veränderung, die aber auch irgendwie von Anfang an abzusehen war. Happy End à la USA eben.

In Amerika hat der Streifen an den Kinokassen das Startwochenende dominiert. Während Kritiker verhalten reagierten, fühlten sich die Kinogänger durchaus unterhalten. Das spiegelt sich auch auf dem Kritikerportal „Rotten Tomatoes“ wider: Nur 40 Prozent Zustimmung von den Profis, dafür 87 Prozent von den Zuschauern. Kein Wunder, sind Cranston und Hart doch echte Zuschauerlieblinge. Die beiden Stars liefern top Performances ab. Ihre Chemie stimmt, die Witze sitzen, die Situationskomik könnte nicht besser ausgespielt werden und man nimmt ihnen ab, dass sie eine echte Freundschaft entwickeln.

Nicole Kidman zeigt als permanent skeptische Hausdame Yvonne eine weitere Facette ihres Könnens. Und die Serien-Stars Julianna Margulies (52, „Good Wife“), Aja Naomi King (34, „How to Get Away with Murder“) und Tate Donovan (55, „O.C., California“) fügen sich ebenso nahtlos in die Starbesetzung ein. Man muss lachen, schmunzeln und fühlt sich durchaus unterhalten innerhalb dieser zwei Stunden – mehr als man vielleicht angenommen hatte. Und dennoch bleibt ein fader Beigeschmack bestehen.

Fazit

Der Zuschauer bekommt in „Mein Bester & Ich“ im Grunde nichts Neues zu sehen. Warum sich die Amis nicht einfach synchronisierte Original-Versionen ansehen können, wird wohl für immer ein ungelöstes Rätsel bleiben. Dennoch kommt „Mein Bester & Ich“ charmant daher und das hat der Streifen seinen Stars Bryan Cranston und Kevin Hart zu verdanken. Es ist nur schade, dass die beiden ihre Chemie in einem Remake verspielen, das es eigentlich nicht gebraucht hätte.

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