Diese Filme werden am Filmfestival in Cannes gezeigt

Wer wird 2019 die begehrte Goldene Palme bekommen? Das bisherige Programm für das 72. Filmfestival in Cannes wurde nun vorgestellt. Ein wichtiger Film könnte nachträglich hinzugefügt werden.

Das vorläufige Programm der 72. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele von Cannes steht fest: Festivaldirektor Thierry Frémaux (58) und Festival-Präsident Pierre Lescure (73) haben am heutigen Donnerstag die Filme verkündet, die von 14. bis 25. Mai gezeigt werden. Die Besucher dürfen sich auf neue und lang ersehnte Werke freuen, müssen aber auch auf einen für das Festival hoch gehandelten Film verzichten – eine kleine Hoffnung gibt es aber noch.

Filme im Wettbewerb

„The Dead Don’t Die“ von Jim Jarmusch (66) wird die Filmfestspiele eröffnen. Dies war bereits vor der offiziellen Pressekonferenz bekanntgegeben worden. In der Zombie-Komödie spielen Adam Driver (35), Bill Murray (68) und Chloë Sevigny (44) Polizisten, die eine Kleinstadt vor Untoten retten müssen.

In den Wettbewerb um die Trophäen geht zudem das spanische Filmdrama „Pain and Glory“ (Pedro Almodóvar, 69) mit Penélope Cruz (44) und Antonio Banderas (58), der in der Rolle eines Filmregisseurs über seine Lebensentscheidungen sinniert.

Mit Spannung werden die Filme „A Hidden Life“ von Terrence Malick (75) mit Bruno Ganz (1941-2019), „Parasite“ von Bong Joon Ho (49), „Matthias and Maxime“ von Xavier Dolan (30), „Portrait of a Lady on Fire“ von Céline Sciamma (40) und „Little Joe“ von der Österreicherin Jessica Hausner (46) erwartet. Sciamma und Hausner gehören zu den fünf Regisseurinnen im Wettbewerb. In den vergangenen Jahren wurde das Festival für den geringen Frauenanteil bei der Regie kritisiert.

Im Wettbewerb sind zudem: „The Traitor“ (Marco Bellocchio), „The Wild Goose Lake“ (Diao Yinan), „Young Ahmed“ (Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne), „Oh Mercy!“ (Arnaud Desplechin), „Atlantique“ (Mati Diop), „Sorry We Missed You“ (Ken Loach), „Les Misérables“ (Ladj Ly), „Bacurau“ (Kleber Mendonça Filho und Juliano Dornelles), „The Whistlers“ (Corneliu Porumboiu), „Frankie“ (Ira Sachs), „It Must Be Heaven“ (Elia Suleiman) und „Sibyl“ (Justine Triet).

Hoffen auf Tarantino

Festivaldirektor Frémaux musste jedoch eine schlechte Nachricht überbringen: Quentin Tarantinos (56) „Once Upon a Time… in Hollywood“ (Dt. Kinostart 15. August 2019), mit Leonardo DiCaprio (44) und Brad Pitt (55) in den Hauptrollen, konnte neben den bisher 19 ausgewählten Filmen nicht ins Programm aufgenommen werden – zumindest noch nicht. „Tarantino ist noch nicht fertig“, sagte Frémaux und fügte hinzu: „Wir hoffen, dass wir bald verkünden können, dass der Film vollendet ist und noch in die Auswahl einbezogen werden kann.“

Bisher sei nur 90 Prozent des Festival-Programms festgelegt. Es sei fantastisch, dass Tarantino viele Anstrengungen unternehme, um für Mai fertig zu werden, so Frémaux. „Er möchte, dass er auf 35 mm präsentiert wird, deshalb dauert der Prozess der Nachbearbeitung länger“, erklärte der Direktor und verriet zudem: „Was ich bereits gesehen habe, ist fantastisch.“

Grosse Bühne für „Rocketman“

Ausser Konkurrenz gezeigt werden das Elton-John-Biopic „Rocketman“ von Regisseur Dexter Fletcher (53), „The Best Years of Life“ von Claude Lelouch (81), zwei Episoden von „Too Old to Die Young“ (Nicolas Winding Refn, 48), „Diego Maradona“ (Asif Kapadia, 47) und „La Belle Époque“ (Nicolas Bedos, 38).

Zu der Vorstellung von Fletchers Musikfilm „Rocketman“ mit Taron Egerton (29) in der Hauptrolle wird Elton John (72) höchstpersönlich erwartet. Auch Claudia Schiffer (48) könnte über den roten Teppich schreiten: Ihr Ehemann Matthew Vaughn (48) ist einer der Produzenten des Films.

Wer hat den Jury-Vorsitz?

Wie jedes Jahr werden auch 2019 in der Sektion Un Certain Regard Filme gezeigt, die zu „untypisch“ für den Hauptwettbewerb sind. Zu den 16 Werken gehören unter anderem „The Invisible Life Of Eurídice Gusmao“ von Karim Aïnouz (53), „Beanpole“ von Kantemir Balagov (27), „A Brother’s Love“ von Monia Chokri (35) und „Joan of Arc“ von Bruno Dumont (61).

Der Wettbewerb findet 2019 ohne deutsche Beteiligung statt. Filme des Streaming-Dienstes Netflix haben es ebenfalls nicht in die Auswahl geschafft. Das Unternehmen konnte sich noch nicht mit dem Festival, das nur Filme zeigen will, die auch später im Kino laufen, einigen. Die Filmfestspiele von Cannes finden 2019 vom 14. bis 25. Mai statt. Jurypräsident ist in diesem Jahr der mexikanische Regisseur Alejandro G. Iñárritu (55, „The Revenant – Der Rückkehrer“).

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