Wie Elton John „Rocketman“ vor der Moralkeule rettete

Elton John hat verraten, dass „Rocketman“ nach dem Willen einiger Studiobosse ein weichgewaschener Film mit US-Freigabe für Teenies hätte werden sollen. Dagegen hat er sich erfolgreich gewehrt.

Am 30. Mai startet die Elton-John-Verfilmung „Rocketman“ in den Kinos und die Zuschauer erwartet dabei ein zünftiges Drogen- und Sexspektakel. Dass das alles so gar nicht nach dem Geschmack der Studiobosse war, hat der Superstar (72) selbst enthüllt. In einem Gastbeitrag für die britische Wochenzeitung „The Observer“ schrieb er, dass „einige Studios Drogen und Sex auf ein Minimum herunterfahren wollten, damit der Film auch eine PG-13-Freigabe erhält.“ PG-13 bedeutet, dass der Film frei ab 13 Jahren ist. In den USA hat der Film nun ein R-Rating, ist also frei ab 17 Jahren.

Dass es nicht soweit gekommen ist, liege an seinem Einschreiten. „Ich hatte einfach kein PG-13-Leben.“ Jeder wisse, dass er in den 70ern und 80ern von beidem sehr viel gehabt habe, „daher wäre es verlogen gewesen, einen Film zu machen, bei dem ich nach jedem Gig ruhig in mein Hotel zurückgehe, als Begleitung nur ein Glas warme Milch und die Bibel.“ Letztlich habe er sich durchgesetzt, wovon sich der gemeine Zuschauer auch bald selbst überzeugen kann. „Rocketman“ ist daher der erste amerikanische Blockbuster, der eine männliche Sexszene zeigt, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick und nicht explizit.

Erfolg ging „ab wie eine Rakete“

Auch die vielen Traum- und Rauschsequenzen hätten so manche Studios gerne gestrichen, wie er weiterschreibt. „Sie wollten ein geradliniges Biopic, aber das hätte den Nagel nicht auf den Kopf getroffen. […] Wie ein Kind lebte ich viel in meinem eigenen Kopf.“ Er habe vor dem Erfolg für einige Jahre versucht, seine Musik mit seinem Freund Bernie Taupin (69) zu verkaufen, der ihm die Texte schrieb, jedoch ohne Erfolg.

Erst mit dem Auftritt im Troubadour Club in Los Angeles habe sich plötzlich der Erfolg eingestellt. „Als es passierte, ging es ab wie eine Rakete. Es gibt diesen Moment in ‚Rocketman‘ […], als alles im Raum zu schweben beginnt, mich inbegriffen, und ganz ehrlich, so hat es sich auch angefühlt.“

Auch Taupin habe das Skript am Anfang wegen den Fantasieaspekten nicht gefallen, doch nachdem er die Szenen gesehen hatte, habe er sie kapiert. „Er hat die Intention dahinter begriffen, nämlich etwas zu schaffen, das wie mein Leben war: chaotisch, lustig, krank, schrecklich, brillant und finster. Es ist natürlich nicht alles wahr, aber es ist die Wahrheit.“ Hierzulande ist „Rocketman“ frei ab 12 Jahren.

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