Kawaii Metal, Schranz und Co.: Kennen Sie diese kuriosen Musikgenres?

Babymetal gehören zu den Vertretern des Kawaii Metal.

Quelle: Stewart Marsden / Shutterstock.com

Weltweit gibt es unzählige Musikrichtungen. Zum Weltmusiktag am 1. Oktober lohnt es sich, einen Blick auf die besonders kuriosen Genres zu werfen: Kennen Sie Kawaii Metal, Schranz und Co.?

Musikgenres gibt es wie Sand am Meer und es kommen immer mehr dazu. Musikrichtungen wie Techno, Elektro, Pop, Rock und Metal bringen immer wieder neue Subgenres hervor. Zum Weltmusiktag am 1. Oktober lohnt es sich, einmal tiefer in die Materie einzusteigen. Das Projekt „Every Noise at Once“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Musikrichtungen der Welt zu kategorisieren – inklusive Hörbeispielen und den bekanntesten Vertretern. Mehr als 5.500 Genres haben es bereits auf die Seite geschafft, darunter auch kuriose Gattungen wie Kawaii Metal und die an Zungenbrecher erinnernden Genres Nitzhonot und Suomisaundi.

Kawaii Metal ist ein, wie der Name schon sagt, Subgenre des Metal und entwickelte sich Anfang der 2010er Jahre. Dabei treffen zwei scheinbar vollkommen gegensätzliche Phänomene aufeinander: Das Konzept des Kawaii, was auf Japanisch so viel wie „niedlich“ oder „entzückend“ heisst, trifft auf die harte und laute Musikrichtung des Metal. Was dabei herauskommt, wissen etwa Fans der Band Babymetal: Die Sängerinnen Suzuka Nakamoto (23) und Moa Kikuchi (22) führen mit ihrer Begleitband Metal und J-Pop zusammen. Die beiden zeichnen sich in ihren Auftritten auf der Bühne durch aufwendige Choreographien aus. Mittlerweile ist ein regelrechter Hype um die jungen Frauen entstanden, ihre Alben platzieren sich auch in den deutschen, österreichischen und Schweizer Charts.

Trance-Stile für Zungenbrecher-Fans

Nitzhonot, zu Deutsch etwa „Siege“, ist eine Form der Trance-Musik, die sich Mitte der 1990er Jahre in Israel entwickelte. Pulsierende Bässe verbinden sich mit östlichen Melodien, die an den indischen Goa-Trance erinnern. In Israel feierte die Musikrichtung Anfang der 2000er Jahre grosse Erfolge, besonders der Künstler Eyal Barkan (51), etwa mit seinem Hit „Voyage“ (2000). Auch der bekannte DJ Astrix (39) produzierte zu Beginn seiner Karriere Ende der 1990er Jahre einige Nitzhonot-Tracks.

Suomisaundi, was so viel wie „finnischer Sound“ bedeutet, zählt ebenfalls zur Trance-Musik. Wie der Name bereits andeutet, ist die Musikrichtung in Finnland entstanden, ähnlich wie Nitzhonot ebenfalls Ende der 1990er Jahre. Suomisaundi geht auf die Goa-Trance-Musik zurück, die in den späten 1980er Jahren nach Outdoor-Trance-Partys im indischen Bundesstaat Goa benannt wurde. Zu den Interpreten des Genres zählen etwa das Musikerduo Texas Faggott, das neben Finnland auch in Japan, Israel und Australien bekannt ist, und der Musikproduzent Luomuhappo (*1982).

Schranz und Aggrotech: Maschinen und Aggression

Kommen wir von den atmosphärischen Klangteppichen zu einer Musikrichtung, die wohl vor allem Techno-Liebhabern ein Begriff ist: Schranz ist eine Art der elektronischen Tanzmusik, die sich Geräusche und maschinenähnliche Klänge zunutze macht. Dies ist eingebettet in sich ständig wiederholende und verzerrte Percussion-Elemente. Entstanden ist die Musikrichtung in Deutschland. 1994 wurde der Begriff Schranz unter anderem von DJ Chris Liebing (52) entwickelt. Harter deutscher Techno wird mittlerweile weltweit als Schranz bezeichnet.

Wer etwas zum Abreagieren sucht, wird vielleicht im Genre Aggrotech fündig: Die Electro-Musik mit starkem Einfluss von Techno und Trance ist geprägt von aggressivem Schreigesang, verzerrter Percussion und ist damit nichts für schwache Nerven. Im deutschen Sprachraum ist die Musikrichtung auch unter den Begriffen Hellectro und Brachial-Electro bekannt. Bekannte Vertreter sind etwa die deutsche Band Agonoize oder die US-amerikanisch-norwegische Band Combichrist.

Ein Musikgenre mit nur zwei Buchstaben

Fans von Okkultismus kommen beim Musikgenre Witch House auf ihre Kosten. Die elektronische Musikrichtung entstand in den späten 2000er Jahren und weist verzerrte Hip-Hop-Klänge und stark veränderten Gesang auf. Auch visuell hat das Genre viel zu bieten, denn versteckte Botschaften gehören zur Ästhetik ebenso dazu wie Fotografien und Kunstwerke, die von Hexerei und Schamanismus inspiriert sind.

Oi! ist eine Musikrichtung der Skinhead- und Punkszene. Wer den Begriff eher als einen Ausruf auffasst, liegt nicht ganz falsch: In englischem Slang bedeutet „Oi“ so viel wie „Hey“. Das Genre entwickelte sich Anfang der 1980er Jahre in Grossbritannien. Es handelt sich dabei um Punk-Rock, der an die Jugend auf der Strasse gerichtet ist. Themen wie alltägliche Probleme, Arbeitslosigkeit und Kriminalität sind Inhalt der Songtexte. Bekannte britische Oi!-Bands sind etwa The Business, Cockney Rejects, Cock Sparrer und Sham 69.

Vorheriger ArtikelCourteney Cox bedient im legendären „Friends“-Café „Central Perk“
Nächster ArtikelNach vierjähriger Verlobung: Prinzessin Mako darf endlich Ja sagen