Künstliche Intelligenz vollendet Ludwig van Beethovens 10. Sinfonie

Das Beethoven Orchester Bonn spielt die vollendete 10. Sinfonie unter der Leitung von Dirk Kaftan.

Quelle: Magdalena Spinn

Eine Künstliche Intelligenz hat mit der Hilfe internationaler Experten die 10. Sinfonie von Ludwig van Beethoven vollendet. Am 9. Oktober findet die Uraufführung statt. Mit dabei ist das Beethoven Orchester Bonn sowie Star-Organist Cameron Carpenter.

Ludwig van Beethoven (1770-1827) hat seine 10. Sinfonie – auch „Die Unvollendete“ genannt – vor seinem Tod nicht zu Ende komponieren können. Nun haben Mensch und Maschine geschafft, was man bisher wohl nicht für möglich hielt: Eine Künstliche Intelligenz (KI) hat mit der Hilfe internationaler Experten „Die Unvollendete“ nach Skizzen und Fragmenten Beethovens fertiggestellt – fast 200 Jahre nach ihrer Entstehung.

Als Album erscheint „Beethoven X – The AI Project“ weltweit am 8. Oktober. Die Uraufführung dieses Werks findet am 9. Oktober ab 19 Uhr im Telekom-Forum in Bonn statt. Wer live dabei sein will, hat die Chance, die Uraufführung auf #dabeiTV bei MagentaTV sowie bei MagentaMusik 360 zu verfolgen. Das Event ist aber auch danach weiterhin abrufbar.

Star-Organist Cameron Carpenter begleitet Beethoven Orchester Bonn

Neben der vollendeten 10. Sinfonie spielt das Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan (50) auch die 8. Sinfonie des Komponisten. Mit dabei ist ausserdem Star-Organist Cameron Carpenter (40), der im 4. Satz der Uraufführung zu hören sein wird. Darüber hinaus sprechen Experten in einer Talkrunde über das Projekt. Musikjournalist Axel Brüggemann (49) moderiert den Abend, diskutieren werden Musikwissenschaftler Dr. Matthias Röder, Komponist Walter Werzowa (60), KI-Experte Ahmed Elgammal, Kaftan, Carpenter sowie Gründerin und Autorin Aya Jaff.

Laut Star-Organist Carpenter könnte Künstliche Intelligenz in Zukunft die menschliche Performance ersetzen. Bei der Komposition von Musik könnte „die KI den Menschen vielleicht einfach verdrängen“. Bei dem Projekt gehe es nicht darum, „die Allmacht von Maschinen zu zelebrieren“, sondern „Innovation voranzubringen und auf einer Reise mit dabei zu sein“, fügt Dirigent Dirk Kaftan an.

So sieht es auch Tim Höttges (59), CEO der Deutschen Telekom: „Es ging uns nicht darum, dass eine Maschine etwas macht. Eine Maschine kann niemals so gross sein wie das Genie selber. Also es ging uns darum, dass Maschine und Mensch zusammen etwas Neues schaffen.“

Leistung der KI wurde durch Menschen vervollständigt

Die beinahe 200 Jahre alten Skizzen Beethovens sind von der KI zusammengesetzt und weitergeführt worden. Das Ergebnis sei zwar „enorm“ und „faszinierend“ gewesen, wie Musikproduzent Walter Werzowa erklärt. „Wir sind aber bald darauf gekommen, dass Dinge fehlen und wir da weiterentwickeln müssen.“

„Das ganze Team hat sich dann noch mal ein Jahr an die Arbeit gemacht, um aus dem, was wir zuerst vorfanden, im Zusammenspiel von Mensch und Maschine eine Fassung zu bauen, die wir heute spielen“, erzählt Kaftan. Die jetzige Fassung habe Werzowa zu Tränen gerührt, wie er selbst sagt: Es sei „überwältigend“.

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