Kim Fisher: „Angst vor der Angst ist ziemlich mies“

Kim Fisher startet wieder musikalisch durch.

Quelle: Christoph Köstlin

Kim Fisher spricht im Interview über Angstzustände, unter denen sie mit Anfang 20 gelitten hat. Die Moderatorin und Sängerin erzählt: „Ich dachte, ich wäre allein mit diesem lähmenden Gefühl.“

Kim Fisher (53) ist unter anderem als „Riverboat“-Moderatorin bekannt, ist aber auch als Sängerin, Autorin und Schauspielerin erfolgreich. Für die neuen Folgen der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ steigt die 53-Jährige nicht nur als Schauspielerin ein, sondern singt auch den neuen Staffelsong „Mehr“, der am 3. Juni erscheint. Und damit nicht genug: Die Single ist der Vorbote eines Albums, das den Titel „Was fürs Leben“ trägt und am 22. Juli veröffentlicht wird. Im September wird Kim Fisher mit ihren Songs zudem auf Tour gehen.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät die Sängerin, wie sie ihre ganzen Projekte unter einen Hut bekommt. Ausserdem spricht sie über eine Zeit mit Anfang 20, in der sie unter Angstzuständen gelitten hat: „Mir hätte es damals sehr geholfen, zu wissen, dass es weggeht“, erzählt die 53-Jährige.

Sie sind Moderatorin, Schauspielerin, Autorin und starten jetzt noch musikalisch durch. Wie schaffen Sie es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Kim Fisher: Eigentlich bin ich ja eher die Langstreckenläuferin. Komme ich, bleibe ich auch erstmal. Da ich mir Jahreszahlen nicht merken kann, sie mir auch interessanterweise nicht viel bedeuten, kann ich jetzt gar nicht genau sagen, seit wie vielen Jahren ich zum Beispiel „Riverboat“ schon mache. Auf jeden Fall lange. Herrlich lange. Ich konzentriere mich also eigentlich eher immer auf ein oder zwei Sachen. Das klingt manchmal nur viel. Und die Musik, die darf jetzt bitte auch sehr sehr lange bleiben. Ich habe vor, viel Zeit mit ihr zu verbringen!

Sie haben Ihre Musikkarriere bereits in den 90er Jahren gestartet. Warum ist es nun an der Zeit, wieder anzuknüpfen?

Fisher: Die Musik war nie weg. Sie war nur entweder nicht so öffentlich, wenn ich auf Galas mit meiner Band gesungen habe, oder ich habe anderen die Bühne bereitet, wenn sie bei mir in der Sendung waren und mit mir sangen. Und genau die haben mich immer wieder gefragt: „Warum singst du nicht mehr?“ Weil ich wohl irgendwie dachte: „Ach Quatsch, macht ihr mal.“ Ich habe immer gelernt: In Deutschland geht nur eine Sache. Und weil ich mit Moderieren damals schon ganz gut zu arbeiten hatte, ging ich auf Nummer sicher.

Heute sieht das alles ganz anders aus. Heute mag man es einfach, wenn jemand für etwas brennt und mehr machen will, und heute trau ich mich. Und ganz ehrlich – ich war auch einfach noch nicht fertig mit der Musik. Zu wissen, dass das, woran wir die letzten vier, fünf Jahre gearbeitet haben, nun endlich veröffentlicht wird, macht mich herrlich schwindelig und aufgeregt. Wie oft habe ich meinen Freunden verschiedenste Versionen von Songs vorgespielt, nächtelang davon erzählt, ein immer grösser werdendes Team ins Boot geholt … Jetzt werde ich nicht mehr zu bremsen sein.

Mit Anfang 20 hatten Sie mit Ängsten zu kämpfen. Wie blicken Sie heute auf diese Zeit zurück? Was haben Sie daraus gelernt?

Fisher: Auch heute würde ich noch sagen, ich hätte die Erfahrung nicht gebraucht. Und vielleicht stimmt der Satz gar nicht. Weil man ja wohl zu dem wird, was einem so im Leben begegnet ist. Aber Angst vor der Angst ist ziemlich mies. Und man kann auch beim besten Willen nicht sehen, was man nun daraus lernen soll. Ich hatte diese Erfahrung, als ich um die zwanzig war. Ich dachte, ich wäre allein mit diesem lähmenden Gefühl.

Heute googelst du deine Symptome, die Merkmale deines Gefühls wie Herzrasen, Angst vor Ohnmacht, Panik, und dann weisst du zumindest, dass du eben ganz sicher nicht alleine damit bist. Mir hätte es damals sehr geholfen, zu wissen, dass es weggeht. Und vor allem wie. Ist halt auch Leben. Am Ende werde ich aber auch daraus was mitgenommen haben. Ich bin ganz gut ausbalanciert und habe ein feines Radar.

Auf Ihrem Instagram-Profil sind fast mehr Fotos von Ihrem Hund Fritzi als von Ihnen zu sehen. Welche Rolle spielt Ihr Vierbeiner in Ihrem Leben?

Fisher: Ich finde diesen Hund einfach sensationell! Die beste Entscheidung seit Jahren. Ich bin jeden Tag ein, zwei Stunden im Wald. Ohne Fritzi wäre ich das vielleicht alle zwei Wochen mal. Das, was ich beruflich mache, würde ich immer wieder machen. Aber das allein ist ja nicht mein Leben. Ich mag es schon auch sehr, einfach nur mit Hund, ohne Handy, mit Schleppleine und ohne High Heels loszulaufen.

Sie haben vor Kurzem in einem Interview verraten, dass Sie aktuell niemanden lieben. Was geniessen Sie am Single-Leben? Wünschen Sie sich manchmal eine neue Liebe?

Fisher: Die Liebe, die Liebe, die Liebe – die wird gelebt, nicht bequatscht.

Sie starten mit Ü50 noch einmal richtig durch. Welche grossen Abenteuer stehen neben der Musik noch auf Ihrem Plan für die nächsten Jahre?

Fisher: Wie wäre es mit einem Wanderurlaub? Kommt jemand mit? Das habe ich mein Leben lang gehasst. Ich denke, jetzt bin ich so weit.

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