Kim Fisher: „Ich bin für mich selbst der beste Blitzableiter“

Kim Fisher veröffentlicht am 22. Juli ihr Album

Quelle: Christoph Köstlin

Moderatorin Kim Fisher startet wieder als Sängerin durch. Im Interview spricht sie über Selbstliebe, Höhen und Tiefen im Leben und verrät, warum sie „unbedingt nach Rezept“ kocht.

Die Musik begleitet „Riverboat“-Moderatorin Kim Fisher (53) schon ihr ganzes Leben. Rund 20 Jahre nach ihrem letzten Album veröffentlicht sie nun wieder einen Longplayer: „Was fürs Leben“ erscheint am 22. Juli. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht Fisher über ihre Ungeduld, die sie „besonders anstrengend“ findet, und warum sie für sich selbst „der beste Blitzableiter“ ist.

Ihr neues Album handelt von den Höhen und Tiefen des Lebens. An welche erinnern Sie sich zurück?

Kim Fisher: Höhen und Tiefen – gäbe es die einen nicht, gäbe es die anderen auch nicht. Und es sieht so aus, als bliebe dieses Lebensgesetz auch. Gerade als ich das Cover von „Was fürs Leben“ zum ersten Mal sah, als alles ins Rollen kam, da dachte ich ernsthaft: Jetzt bist du gerade echt glücklich, lass da jetzt erst mal bitte nix kommen, was das Gefühl ins Gegenteil kippt.

Auf dem Weg zum Erwachsenwerden gibt es immer wieder mal Abschnitte oder Situationen, die nicht laufen. Die man sich anders vorgestellt hat. Job, Liebe, Gesundheit. Aber ich bin davon überzeugt, dass die Tiefe der Tiefen tatsächlich wir selbst bestimmen. Ich strebe auch ganz klar eher die Höhen an. Und ich muss sagen, das klappt auch ziemlich gut. Weil ich mich aber mittlerweile auch darauf verlassen kann, dass ich die sogenannten Tiefen gut zu nehmen weiss.

Der Song „Alle Fehler“ handelt von Fehlern und Tiefpunkten im Leben, aus denen man gelernt hat. Gibt es einen Fehler, der Sie besonders geprägt hat und für den Sie heute dankbar sind?

Fisher: Seine eigenen Fehler zu akzeptieren, ist doch recht herausfordernd. Und dabei muss ich auch gerade über mich selbst lachen. Ich sage zwar allen immer, dass gewisse Eigenschaften oder Empfindsamkeit sich in meine DNA gebissen haben, einfach zu mir gehören, dass das alles eben ich bin.

Aber bei manchen Themen und entsprechenden Fehlern frag ich mich auch, warum ich den gleichen Scheiss immer wieder mache. Besonders anstrengend finde ich meine Ungeduld. Ich weiss doch, dass es niemals schneller gehen wird, wenn ich laut atme, mit den Augen rolle, demonstrativ geschafft bin, Taschen oder Koffer laut absetze oder anfange zu fragen: „Entschuldigung, schneller geht’s nicht, oder?“, egal in welcher Schlange.

Das Album ist am Esstisch Ihrer Altbauwohnung entstanden. Sie haben für Ihre Songwriting-Partner und Produzenten gekocht. Sind Sie eine leidenschaftliche Köchin? Was ist Ihre Spezialität?

Fisher: Dafür, dass ich erst 40/50 werden musste, um regelmässig zu kochen, funktioniert es erstaunlich gut. Unbedingt nach Rezept – ich vermute, ohne hab ich erst ab 60 drauf – und gerne für viele.

Im Song „Ich bin da“ heisst es: „Denn ich bin in mich verliebt“. Wie wichtig ist Ihnen das Thema Selbstliebe?

Fisher: Das Stichwort Selbstliebe habe ich zunächst immer in Magazinen, Zeitschriften, Buchtiteln wahrgenommen. Aber allein, wenn ich jetzt mal kurz innehalte, nicht gleich antworte, kann ich sie spüren. Ich habe mir noch keine wirklichen Gedanken gemacht, wie das Alter einen verändert, ob man gelassener oder wissender und entsprechend optimierter wird. Aber ich habe schon den Eindruck, langsam zu verstehen, dass ich für mich selbst der beste Blitzableiter bin. Wenn ich nicht will, dass Du mich ärgerst, dann kannst du Dir noch so viel Mühe geben, ich werde es nicht merken. Gut, klappt nicht immer. Aber inzwischen schon ziemlich gut.

Einen Satz wie „Ich bin in mich verliebt“ laut zu singen, da brauchte ich von aussen noch mal eine kleine extra Runde Pushen. Peter Plate und Ulf Leo Sommer haben die Nummer „Ich bin da“ geschrieben und eben auch diesen Satz. Ganz ehrlich? Schon allein, wenn man diesen Satz laut vor sich hinspricht, macht es einfach gute Laune. Machen Sie mal…

Im September gehen Sie mit Ihrem Album auf Tour. Sind Sie schon aufgeregt, auf der Bühne zu stehen?

Fisher: Dass ich auf Tour gehen werde, das kann ich selbst kaum fassen. Aber nur, weil ich es so super finde! Das fühlt sich wie Verliebtsein an. Die Vorfreude, das Wissen, es wird gut, richtig gut! Ich sehe das eigentlich schon seit Jahren vor mir, wie das aussehen wird. Wir werden sowas von zusammen feiern, singen, tanzen (ach so, ist bestuhlt, egal), einfach zusammen eine richtig gute Zeit haben. Deshalb kann ich es jetzt auch kaum noch aushalten, bis die Leute das auch alles endlich hören können. Damit sie wissen: „Yeah, da muss ich hin! Und ich kauf gleich noch ein paar Karten für Freunde mit – Mit Frau Fisher wollen wir feiern!“

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