Evanescence: Eigentlich waren sie gegen Wiederveröffentlichungen

Evanescence melden sich mit alten Liedern im neuen Gewand zurück. Auf „Synthesis“ präsentieren die Alternativ-Rocker rund um Sängerin Amy Lee ihre grossen Hits auf ganz neue Art und Weise, aber auch zwei neue Songs haben sie im Gepäck.

Sechs Jahre sind seit dem letzten Album von Evanescence vergangen. Doch am heutigen Freitag melden sich die Alternativ-Rocker aus den USA mit „Synthesis“ zurück. Zwar sind auf dem Album mit „Hi-Lo“ und „Imperfection“ nur zwei neue Lieder zu finden, aber Sängerin Amy Lee (35) erklärt im Interview, warum sich die Platte trotz bekannter Über-Hits wie „My Immortal“ und „Bring Me To Life“ komplett neu anhört.

Auf dem neuen Album „Synthesis“ wurden einige der bekanntesten Songs der Band mit neuen Sounds und Instrumenten neu arrangiert. Warum diese Neuauflage? Wollten Sie das schon immer mal machen?

Amy Lee: Ich war schon immer sehr vorsichtig und meistens gegen Wiederveröffentlichungen. Ich will Marketing niemals über Kunst stellen. Ich will unseren Fans niemals dasselbe ein zweites Mal verkaufen. Der Gedanke, den Fokus auf die klassische und programmiertechnische Seite unserer Songs zu legen, entwickelte sich zu einer kompletten Neuaufnahme der Songs – auf neue Weise mit neuen Orchesterarrangements und neuer Programmierung. Aus diesem Grund und der Zusammenarbeit mit dem Komponisten David Campbell war es ein einzigartiges und kreatives Projekt, wie ich es noch nie gemacht habe.

Warum haben Sie sich für „Synthesis“ als Titel entschieden?

Lee: Die Idee ist, dass viele verschiedene Dinge zusammenarbeiten, um die Musik zu machen, die man am Ende hört: Orchester und Electronica, synthetisch und organisch, Vergangenheit und Gegenwart.

Wie haben Sie die Songs für das Album aus Ihrer Diskografie ausgewählt?

Lee: Ich habe mich hauptsächlich für die Songs entschieden, die eine grosse, epische Natur hatten. Bei denen ich hören konnte, wie man sie weiterentwickeln könnte. Oder auch Songs mit meinen favorisierten Streicherarrangements, die ich gerne nochmal hochleben lassen wollte, oder bei denen ich einfach gespürt habe, dass es sich richtig anfühlt, sie nochmal auf andere Art und Weise zu machen.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Lindsey Stirling?

Lee: Wir dachten uns, dass ein Gast-Solist cool wäre. Da war Lindsey die natürliche Wahl. Sie ist unglaublich talentiert und ihr Stil passt perfekt zu unserer Musik. Mein Management hat bei ihr angefragt und sie war sofort begeistert. Ich hatte sie mir für den Song „Hi-Lo“ gewünscht, und erzählte ihr, wie ich mir das vorstellte. Sie griff das auf und machte es zu etwas ganz Besonderem.

Wie wollen Sie die Platte live umsetzen?

Lee: In den USA nähern wir uns gerade dem Ende unserer ersten Etappe der „Synthesis“-Tournee. Es war wie ein Traum, ehrlich gesagt. Auf der Bühne erfordert das ein neues Level an Aufmerksamkeit. Das hat viel Arbeit gekostet, aber jeden Abend mit einem 28-köpfigen Orchester zu spielen, ist einfach Wahnsinn. Es fühlt sich an, wie ein ganz besonderes Ereignis. Jede Nacht ist neu. Wir haben in jeder Stadt eine andere Gruppe von Musikern, so dass wir mit Ausnahme der wenigen Songs, die wir an diesem Tag gemeinsam beim Soundcheck gespielt haben, alle zum ersten Mal zusammen vor dem Publikum spielen.

Vorheriger Artikel„Gossip Girl“-Star Ed Westwick: Eine zweite Frau erhebt Vorwürfe
Nächster ArtikelTim Wiese: Für Baumarkt-Fest steigt er wieder in den Wrestling-Ring