Alex Price: Der „Price“ ist definitiv heiss

Alex Price: Der

Auf den Programmflyer der Schweizer Clubs lesen sich viele junge DJ-Namen. Nur wenige schaffen es aber, über ihre Region einen Namen aufzubauen. Und selten erscheint noch ein Album eines noch wenig bekannten Plattenlegers. Umso mehr fällt der Wahlzürcher Alex Price auf.

Über einen Umweg nach Deutschland hat es Alex Price von Thun nach Zürich verschlagen. Ich gestehe, mich im Vorfeld wenig mit ihm befasst zu haben. Man trifft sich an einem Samstag in der Volkshaus Bar in Zürich zum Kaffee, der sympathische DJ bezahlt (merci). Etwas gestresst wirkt der junge Herr. Seine freien Samstage sind selten geworden, erzählt er. Umso mehr freut er sich auf das heutige Abendessen mit seinen privaten Freunden. Ganz Hipster, wie es sich gehört, kam er auf einem Velo angeradelt, dick eingepackt in die Winterjacke. Im Aufwärmsmalltalk erfahre ich, dass er ab und zu TV-Serien mag, dass er sein Hobby Musik zum Beruf machen konnte und daneben wenig andere Hobbys hat, er aber gerne kocht und betreffend Musik alles gerne hört, besonders Daft Punk und natürlich sonst viel Elektronisches.

Alex Price reitet auf der Erfolgswelle, eben selber noch KV-Angestellter und Musikpromoter, wird er zum Promoteten. Er gibt gerne Interviews, geniesst es, Leute zu treffen um „zu plaudern und käfele“, wie er sagt. Man merkt schnell, dass er einen guten Draht zu Menschen hat. Er ist sehr eloquent und umgänglich, „en Bärner Giel“ halt. Der Künstler hat neulich „einfach mal ins Blaue raus gekündigt“ und widmet sich derzeit vollumfänglich der Musik. Scheint geklappt zu haben, denn seine beiden ersten Songs „Young Love“ und „Satellites“ landeten in den Airplaycharts und sind aus den Clubs kaum mehr wegzudenken. Seine CD „Juice“ ist ebenfalls ein grosser Erfolg. Der Titel heisst so, weil es sich um eine saftige Mischung aus diversen Musikrichtungen handelt. Obwohl im November erschienen, klingt die Platte eher sommerlich. Man möchte dazu gerne Cabriolet fahren. Darauf angesprochen guckt ALEX etwas verwundert, „gute Musik kann man doch immer hören?“, meint er. Wo er recht hat, hat er recht.

Price schreibt und arrangiert alle Songs selber und bringt nur das auf Platte, was ihm auch total gefällt. Ebenso beim Auflegen: auf die Plattenspieler kommen nur Tracks, die Price selber hört. Dazu zählt auch mal ein abgespaceter Remix von Britney Spears oder Musik aus den 1990ern. Damit ist er nämlich aufgewachsen und mit Hiphop. Früher legte er Rap auf. Irgendwann hat er das „nicht mehr so gespürt“. Immer mehr rutschte er in die „Strom-Szene“. Dort ist er angekommen und soll er bitte bleiben. Dass er hier richtig liegt, bewies er auch darin, dass er am „Stars for free“ 2013 neben Yves Larock als einziger DJ-Act vor 13‘000 Leuten auflegen durfte. Der Price ist definitiv heiss!

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