George Ezra: «Ich habe mich wie Schrott gefühlt»

Budapest“-Sänger George Ezra hat ein neues Album. Wieso er während der Fertigstellung von „Staying at Tamara’s“ Angstzustände hatte, hat der 24-jährige Brite im Interview verraten.

Das neue Album von Singer-Songwriter George Ezra (24, „Budapest“) ist da! „Staying at Tamara’s“ heisst es und verbreitet gute Laune. Was den Briten während der Entstehung seiner zweiten Platte beschäftigte und wieso er von Angstzuständen geplagt wurde, hat er im Interview verraten.

Haben Sie sich bei Ihrem zweiten Album „Staying at Tamara’s“ unter Druck gesetzt gefühlt?

George Ezra: Nein. Als das erste Album so erfolgreich war, habe ich nur gedacht: Das ist nicht normal. Wenn das nicht nochmal passiert, ist das egal, weil es eben bereits passiert ist. Ich erwarte nichts. Ich bin in der glücklichen Position, dass ich immer noch auf Tour gehen kann und es Leute gibt, die mein Zeug hören wollen. Aber ich muss auch egoistisch sein, denn schliesslich muss ich die Songs singen. Und die Leute merken es, wenn man nicht dahinter steht.

Trotzdem hatten Sie zwischen den beiden Alben mit Angstzuständen zu kämpfen. Wovor hatten Sie denn Angst?

Ezra: Wir sind zwei Jahre lang getourt. Mein Terminplan war voll, jeder Tag von Anfang bis Ende vollgepackt. Ich musste an nichts anderes denken, ausser meinen Job zu machen. Dann war das plötzlich vorbei und ich musste mich selbst dazu animieren, neue Songs zu schreiben und ein Album aufzunehmen. Das hat mich genervt. Ich mochte es nicht, nichts zu tun zu haben. Das war Anfang 2016. Viele Dinge in der Welt haben sich gerade verändert. Es war eine seltsame Zeit.

Haben Sie sich isoliert gefühlt?

Ezra: Eher hilflos. Ich wusste einfach nicht, was ich dagegen tun kann. Nichts. Kein gutes Gefühl. Meine Freunde haben von Montag bis Freitag gearbeitet, sie hatten einen Grund morgens aufzustehen. Ich nicht. Ich wusste, ich muss ein Album schreiben, aber das kann man nicht einfach an- und abstellen. Tag für Tag ging vorbei und ich habe mich wie Schrott gefühlt.

Wie ist es, ein international bekannter Singer-Songwriter zu sein?

Ezra: Es fühlt sich nicht schlecht an. Aber ich fühle mich nicht anders. Ich vergesse immer, dass ich George Ezra bin. Ich bin einfach nur George. Es ist aufregend, Songs zu schreiben und zu wissen, dass Leute das hören werden. Und es macht Spass zu wissen, dass du deine Songs live vor Publikum spielen wirst.

Wie fühlt es sich an, wenn die eigenen Songs von Tausenden von Menschen auswendig mitgesungen werden?

Ezra: Das ist das beste Gefühl der Welt. Meine beiden Live-Lieblingssongs sind „Budapest“ und „Blame it on me“. Ich mag einfach Songs, bei denen die Leute mitsingen. So mag ich Musik.

Was wünschen Sie sich für 2018?

Ezra: Beschäftigt zu sein. Auf Tour zu gehen. Mein Neujahrsvorsatz war, auf Tour mehr zu sehen. Dieses Mal versuche ich präsenter zu sein. Ich will mehr von den Städten sehen.

Wird Ihnen das je zu langweilig werden?

Ezra: Leider sind die Konzertlocations oft sehr ähnlich. Es gibt einen Umkleideraum ohne Fenster. Du kommst rein, machst den Soundcheck, trittst auf. Jeder Tag endet mit dem Konzert, darauf arbeitet man hin. Meiner Meinung nach werden wir für die Reisen bezahlt, nicht für die Gigs. Die machen Spass.

Was macht die Konzerte so besonders?

Ezra: Man muss sich immer daran erinnern, dass das Publikum die Show nicht jeden Abend des letzten Jahres gesehen hat. Es ist das erste Mal, dass sie mich sehen. Daran versuche ich mich zu erinnern und dann macht es wieder mehr Spass.

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