Glasperlenspiel: Das neue Album gibt es in zwei Versionen

Glasperlenspiel haben sich längst in der deutschen Pop-Landschaft etabliert. Mit „Licht & Schatten“ erscheint jetzt das vierte Studioalbum des erfolgreichen Duos. Warum die neue Platte von Gegensätzen geprägt ist, haben die beiden im Interview verraten.

Tanzbare Pop-Musik mit deutschen Texten: Mit dieser Kombination haben sich Glasperlenspiel (seit 2011) nicht nur einen festen Platz in der Heavy Rotation vieler Radiosender erspielt, sondern auch auf den grossen Festival-Bühnen. Mit „Licht & Schatten“ erscheint am 20. April das neue Album des Duos. Die Redakion hat Carolin Niemczyk (27) und Daniel Grunenberg (29) am Rande der Marketingmesse CMCX zum Interview getroffen.

Auf das neues Album „Licht & Schatten“ mussten Ihre Fans fast drei Jahre warten. Gab es einen bestimmten Grund für die längere Pause?

Carolin Niemczyk: Wir hatten tatsächlich vor, uns dieses Mal mehr Zeit zu nehmen. Dass es gleich drei Jahre wurden, lag in erster Linie daran, dass wir sehr viel live gespielt haben. Wir waren die meiste Zeit auf Festivals und mit unseren eigenen Touren unterwegs. An den neuen Songs konnten wir deshalb lange nur nebenbei arbeiten.

Daniel Grunenberg: Unser Anspruch war, dass wir erst damit rausgehen, wenn wir hundertprozentig zufrieden sind. Und das ist jetzt der Fall.

Haben Sie mit „Licht & Schatten“ bewusst einen Titel mit zwei Gegensätzen gewählt?

Grunenberg: Absolut. Licht und Schatten beschreiben das Wechselspiel zwischen hell und dunkel, dem Scheitern und den glücklichen Momenten. Beides gehört zum Leben dazu. Wir wüssten nicht, was Glück bedeutet, ohne den Moment des Fallens zu kennen. Als Sinnbild dafür wird unsere Platte auch mit zwei verschiedenfarbigen Seiten erscheinen. Die helle ist das Pop-Album, wie man es von uns kennt, die dunkle ist dasselbe Album nochmal – aber in einem tanzbaren Klub-Remix.

In der ersten Singleauskopplung „Royals & Kings“ wird die Suche nach dem Wesentlichen thematisiert. Was ist das Wesentliche an Ihrer Musik?

Niemczyk: Musik zu machen, bedeutet für mich, einen Teil meiner Seele preiszugeben. Egal ob auf der Bühne oder im Studio. Bei „Royals & Kings“ steht der Gedanke im Vordergrund, dass viele Menschen das Gefühl haben, immer noch mehr besitzen zu müssen. Wenn man sich aber auf das Wesentliche besinnt, kommt es letztendlich nur darauf an, dass man glücklich ist, dass man Menschen hat, die man liebt und dass man sich seine Träume erfüllen kann. Unser Traum ist es, auf die Bühne zu gehen und unsere Persönlichkeiten in die Songs einfliessen zu lassen.

Ist es in Zeiten von Apple Music und Spotify überhaupt noch den Aufwand wert, so viel Herzblut in ein Album zu stecken?

Grunenberg: Jetzt erst recht! Streaming ist am Ende des Tages die Rettung der Musikindustrie, weil die Musik dadurch einem viel grösseren Publikum zugänglich wird. Als Künstler müssen wir uns aber dafür einsetzen, dass alles fair abgerechnet wird – denn das ist aktuell nicht der Fall. Alles Weitere sehen wir ganz entspannt, denn das Medium ändert sich ständig: Erst war es die CD, dann mp3 und jetzt eben Streaming. Das ist der Zeitgeist, dem können wir uns nicht verweigern. Für Musiker eröffnet sich die Möglichkeit, von Leuten wahrgenommen zu werden, die sie über die klassischen Kanäle nie erreicht hätten.

Carolin Niemczyk, Sie sind in der aktuellen Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ als Jurorin zu sehen. Können Sie schon ein Fazit ziehen? Wurden Sie positiv oder negativ überrascht?

Niemczyk: Es ist fast unmöglich, sich vorzustellen, wie es letztendlich sein wird. Ich habe lange überlegt, ob ich den Juroren-Job machen soll. Am Ende hatte ich aber einfach Lust, etwas abseits der Bühne oder des Studios zu machen – und das ganze wie ein Experiment zu sehen. Mit Dieter Bohlen war es am Anfang natürlich nicht leicht, ich musste erst reinfinden. Aber es ist für mich eine coole Erfahrung gewesen, auch dagegenzuhalten, wenn ich anderer Meinung war. Mein Ziel war es, neue Leute kennenzulernen und gute Sänger zu finden. Zehn von ihnen gehen jetzt in die Liveshows und da sind auf jeden Fall Talente dabei, auf die ich mich sehr freue.

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