Chvrches: Darum ist Beyoncé ein Vorbild für Frontfrau Lauren Mayberry

Die schottische Elektropop-Band Chvrches ist mit neuem Album zurück! Warum bei Frontfrau Lauren Mayberry die Liebe zu Beyoncé entfacht ist, erklärt die Sängerin im Interview.

2013 erschien die schottische Elektropop-Band Chvrches erstmals auf der Bildfläche. Nun meldet sich die Formation um Frontsängerin Lauren Mayberry (30), Iain Cook (43) und Martin Doherty (35) mit dem neuen Album „Love Is Dead“ zurück. Der darauf enthaltene Song „Get Out“ fand unter anderem seinen Weg in den Soundtrack der diesjährigen Staffel „Germany’s next Topmodel“. Im Interview sprach Lauren Mayberry darüber, wie sich das Leben der Bandmitglieder in den letzen Jahren verändert hat und warum Beyoncé (36) eine ihrer Lieblingskünstlerinnen ist.

Warum lieben Sie es als Band Musik zu machen?

Lauren Mayberry: Das ist etwas, das jeder von uns gemacht hat, seit wir Kinder waren. Ich kann damit meine Gefühle ausdrücken und aber auch mit anderen Leuten in Verbindung treten und kommunizieren.

Was sollen die Leute fühlen, wenn sie Musik von Chvrches hören?

Mayberry: Das Grossartige an Musik und Lyrics im Besonderen ist, dass die Leute es auf verschiedene Art und Weise interpretieren können. Jeder nimmt es auf seine Art objektiv wahr. Ich denke, das ist das Wichtigste für uns. Wenn die Leute unser Album hören oder zu unseren Konzerten kommen, können sie für eineinhalb Stunden voll und ganz entfliehen. Oder sie können sich auch ganz auf die Dinge konzentrieren, über die sie nachdenken wollen.

Während das neue Album „Love Is Dead“ entstand, passierten viele unschöne Dinge in der Welt, wie zum Beispiel dass Donald Trump US-Präsident oder der Brexit beschlossen wurde. Wie sehr haben Sie diese „schlechten“ Dinge inspiriert?

Mayberry: Es ist definitiv kein Album über Donald Trump. Der Brexit betrifft uns schon eher, da wir aus Schottland sind. Wir schreiben immer von unserem persönlichen Ausgangspunkt. Ich denke, das kann man nicht tun, ohne sich von den Dingen beeinflussen zu lassen, die gerade in der Welt um uns herum passieren.

Ist „Love Is Dead“ ein erwachseneres Album als die beiden Vorgänger?

Mayberry: Ich denke, Musik bildet immer ab, wer du zu dem Zeitpunkt warst, als du sie geschrieben hast. Ich denke nicht, dass wir mit der Idee angefangen haben, ein erwachseneres Album zu machen. Wir wollten einfach eine authentische Platte machen.

Hat sich Ihr Leben in den letzten Jahren verändert?

Mayberry: Vor allem durch das Touren. Wir waren nicht viel zuhause. Jetzt hatten wir zum ersten Mal Zeit für uns. Davor mussten wir immer auf Tour sein, um davon leben zu können, in einer Band zu sein.

Als Sie die Band gegründet haben, waren Sie Mitte 20, jetzt sind Sie 30. Fühlen Sie sich erwachsener?

Mayberry: Ich weiss nicht, ob man sich jemals so richtig erwachsen fühlt und alles versteht. Ich glaube, man lernt einfach mit der Zeit die guten und die schlechten Seiten an sich selbst kennen. Man lernt sich selbst zu akzeptieren. Ich hoffe, dass das anhält. Ich denke, das ist eine Reise.

Sie selbst bezeichnen sich als Feministin. Was haben Sie in den letzten paar Jahren als Feministin dazugelernt?

Mayberry: Ich habe mich schon früh damit identifiziert, weil es mir einfach so logisch erschien. So viel Glück und Privilegien ich auch in der Position als Frontfrau einer Band habe, so sehe ich auch die schlechten Seiten dieser Branche, wenn es um feministische Anliegen geht. Ich bin einfach in den Dingen, an die ich glaube, bestärkt worden.

Möchten Sie lieber als Künstlerin gesehen werden oder lieber als Person, die etwas in der Gesellschaft bewegt?

Mayberry: Ich denke, die besten Künstler sind Leute, die eine Verbindung zu der Aussenwelt haben. So wie zum Beispiel Beyoncé, sie ist eine meiner Lieblingskünstlerinnen. Sie vermixt ihre Erfahrungen als Frau, als „Woman of Colour“, als Feministin, als Mutter. Sie verbindet das zu ihrer Kunst. Die Leute glauben immer, dass man nicht beides zur gleichen Zeit machen kann, aber das geht. Ihr Coachella-Auftritt war zum Beispiel echt beeindruckend!

Ist das auch Ihr Ziel einmal auf einer so grossen Bühne zu stehen und wie Beyoncé ein Vorbild für so viele junge Mädchen zu sein?

Mayberry: Ich glaube nicht, dass ich ihre Popularität jemals erreichen werde. Aber sie ist ein grossartiges Vorbild für mich, wenn es darum geht, für seine eigene Kreativität, sein eigenes Leben und seine eigene Qualität verantwortlich zu sein.

Was denken Sie über die #MeToo-Bewegung?

Mayberry: Ich denke, dass dieses Thema endlich den Mainstream erreicht, ist eine positive Entwicklung. Ich kenne keine Frau, die wirklich davon überrascht war, von den #MeToo-Berichten. Aber ich kenne eine Menge Männer, die das waren. Ich denke, es ist ein wirklich wichtiger Schritt in der Debatte. Aber daraus muss mehr werden, es darf nicht nur drüber geredet werden.

Was bedeutet es 2018 eine Feministin zu sein?

Mayberry: Ich hoffe, dass es im Jahr 2018 Standard ist, Feminist zu sein.

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