Ross Antony: «Es wird keine Bro’Sis-Reunion mehr geben»

Das neue Album „Schlager lügen nicht“ von Entertainer Ross Antony ist da. Im Interview verrät er, warum es keine Bro’Sis-Reunion geben wird und warum Schlager heute so beliebt ist.

Egal ob als Moderator, Ex-Bro’Sis-Mitglied oder inzwischen als Schlagerstar, man kann durchaus sagen, dass Ross Antony (44, „Very British“) durch und durch Entertainer ist. Seit 2013 ist der gebürtige Brite im Deutschen Schlager angekommen. Am heutigen Freitag (8.3.) bringt er sein neues Album „Schlager lügen nicht“ heraus. Im Interview erzählt er über seine Zeit bei der Castingshowband Bro’Sis (2001-2006) und verrät ausserdem, was er über die Royals und den Brexit denkt.

Warum heisst das Album „Schlager lügen nicht“?

Ross Antony: Ich will, dass die Leute sofort wissen, worum es geht. Und sind wir mal ehrlich: Schlager lügt wirklich nicht. Es sind teils wahre Geschichten, über die die Künstler singen.

Viele Songs des neuen Albums erinnern an bereits bekannte Werke. Warum haben Sie sich so entschieden?

Antony: Die Hälfte der Songs wählten die Fans übers Internet aus, die restlichen Songs sind eine Hommage an meinen Vater. Also ein Dank und eine Erinnerung an meinen Papa. Das Tolle für die Fans: Die neue Generation kennt die alten Schlager gar nicht, es ist deshalb etwas Neues für sie. Mit der Auswahl will ich auf die alten Hits aufmerksam machen.

Sie sagten, Sie haben viele Songs für Ihren Vater aufgenommen. Welcher Song bedeutet Ihnen am meisten?

Antony: Mein Vater liebte „Fiesta Mexicana“, „The One and Only“ oder „YMCA“. Als er in seinen letzten Jahren an Parkinson erkrankte, konnte er nicht mehr viel tun, als am PC zu sitzen. Dort verfolgte er meine Karriere und sagte dann einmal zu mir, dass es für ihn „die Krönung“ wäre, wenn ich für ihn ein paar Songs singen könnte. Und wenn ich diese Songs jetzt singe, dann habe ich das Gefühl, dass er bei mir ist. Wenn ich auf der Bühne stehe und das Publikum sehe, meine ich manchmal, ihn in den Gesichtern meiner Fans wiederzuerkennen.

Ihr Album erscheint am Weltfrauentag. Zufall oder nicht?

Antony: Ich habe mir nicht gedacht: Mein Album muss unbedingt an diesem Tag erscheinen. Aber es ist ein schöner Zufall, denn 85 Prozent meiner Fans sind Frauen. Und die können mit meinem Album feiern und Party machen.

Der Schlager hat in den letzten Jahren immer mehr Fans gefunden. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Antony: Der Schlager ist viel frischer und poppiger geworden. Jetzt haben wir eben die Ross Antonys, die Beatrice Eglis (30, „Mein Herz“), die Vanessa Mais (26, „Ich liebe dich“), Helene Fischers (34, „Achterbahn“) und Vincent Gross‘ (22, „Dieser Beat“). Wir sind eine neue Welle von jungen Menschen und das zieht die Leute mit. Die Brücke zwischen Schlager und Pop ist kleiner geworden. Und wenn ich auf die Bühne gehe, biete ich meinem Publikum das volle Programm an Musik, Tanz und Witzen. Da gehe ich ab wie eine Rakete.

Dürfen sich Fans eigentlich noch auf eine Bro’Sis-Reunion freuen?

Antony: Nein. Vor nicht allzu langer Zeit sassen wir zusammen und haben beschlossen, dass es keine Bro’Sis-Reunion mehr geben wird. Man darf nicht vergessen: Wir waren fünf Jahre lang eine Band, haben so lange gearbeitet, bis unser Vertrag zu Ende ging. Man bot uns nochmal einen Vertrag über drei Alben an, aber wir fragten uns: Warum sollten wir das tun, wenn wir mit dem Erfolg von damals aufhören konnten? Das Schöne ausserdem: Wir haben nicht gesagt, wir machen Schluss. Wir haben gesagt: Wir gehen in Urlaub.

Sie haben die Royal Wedding für RTL moderiert. Sind Sie auch privat ein Fan der Royals?

Antony: Moderiert kann man kaum sagen – ich bin ausgerastet, als ich Herzogin Meghan und Prinz Harry gesehen habe. Und auch privat liebe ich die Royals. Dass Meghan nun ein Royal ist, finde ich fantastisch. Sowas haben wir gebraucht – frischen Wind!

Zum Schluss noch zur aktuellen politischen Situation: Was denken Sie über den Brexit?

Antony: Ich wusste von Anfang an, dass es sehr lange dauern wird, bis irgendeine Entscheidung durchgesetzt wird. Ich glaube, dass es ein zweites Referendum geben wird, da man sich nicht einigen kann. Und jeder schimpft über Theresa May, was ich auch schade finde. Ich glaube, dass wir die EU nicht verlassen können und wollen. Und ich freue mich, wenn wir es nicht schaffen.

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