Roland Kaiser: «Ich bin mir selbst treu geblieben»

Roland Kaiser begeistert seit mehr als viereinhalb Jahrzehnten seine Fans und ist auch mit 66 Jahren noch immer auf Tour. Am 15. März erscheint sein neues Studio-Album „Alles oder Dich“, auf dem es ein ganz aussergewöhnliches Duett zu hören gibt.

„Alles oder Dich“ – so lautet der Titel des neuen Albums von Schlagerstar Roland Kaiser (66,“Warum hast du nicht nein gesagt“). Auf der Platte zeigt sich der Berliner modern und tanzbar wie selten zuvor. Wie besonders das Duett mit Barbara Schöneberger (45) war und warum er denkt, dass Elton Johns (71) Abschied nicht für immer ist, darüber hat der Musiker im Interview gesprochen.

Der Song „Alles oder Dich“ zum gleichnamigen Album klingt ein wenig nach James Bond – ist das gewollt?

Roland Kaiser: Sie haben richtig gehört, das ist tatsächlich gewollt. Ich gucke gerne die Filme, aber das Lied ist mir bereits mit dieser Anlehnung angeboten worden. Das war schlussendlich dann nur konsequent, den Titel dann auch so klingen zu lassen.

In „Niemand“ singen Sie tatsächlich ein Duett mit Barbara Schöneberger – wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und warum ausgerechnet Frau Schöneberger?

Kaiser: Ich wollte mit Barbara schon immer einmal gemeinsam arbeiten. Als man mir diesen Song anbot, habe ich mir gedacht, das ist schon ein sehr schräger Titel. Da passt jemand wie Barbara einfach wunderbar dazu. Dann habe ich sie gefragt, sie hat sich den Titel angehört und zugesagt.

Wie war die Zusammenarbeit mit der Moderatorin?

Kaiser: Es ist ja heutzutage so, dass selten beide Interpreten zur gleichen Zeit im Studio sind. Das Lied haben wir nacheinander singen müssen, weil sie zu meiner Zeit des Synchronisierens gar nicht konnte. Aber wir haben bei meinem Release-Konzert zum neuen Album, das am 16. März in der ARD gezeigt wird, gemeinsam auf der Bühne gestanden und das Lied zum ersten Mal live gesungen. Das war sehr schön.

Sie haben einmal gesagt, Ihre Lieder sollen zu ihrem Alter passen. Dennoch haben Sie zahlreiche Fans, die Jahrzehnte jünger sind. Wie erklären Sie sich das?

Kaiser: Die Musik passt ja trotzdem zu mir. Wenn auch die jüngeren Menschen sich dafür begeistern, ist das wunderbar für mich. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Menschen, die heute in meine Konzerte kommen, festgestellt haben, dass ich eben mit der Zeit gegangen bin, ohne mich selbst dabei zu verlieren. Ich bin mir treu geblieben.

Das haben Sie ja durchaus gut hinbekommen in Hinblick auf die vielen jungen Fans und auch die vielen Konzertbesucher, die seit Jahren geblieben sind.

Kaiser: Wir schlagen eine Art von Brücke zwischen den jungen Konzertbesuchern, die jetzt hinzukommen und denen, die schon immer da waren. Die einen mitzunehmen und die anderen nicht zu verprellen, das geht ganz gut, wenn man sich selbst treu bleibt.

Sie sind jetzt 66, im Mai werden Sie 67. Viele Menschen gehen in diesem Alter endgültig in den Ruhestand und geniessen die Ruhe. Für Sie keine Option, vor allem wenn man sich Ihren sehr vollen Terminkalender anschaut?

Kaiser: Für mich ist das keine Option. Aber es ist auch in Ordnung, wenn jemand weiterarbeiten möchte, wenn er sich wohl und fit fühlt.

Aber ist es nicht auch anstrengend für Sie, so oft auf der Bühne zu stehen?

Kaiser: Mir persönlich macht es grosse Freude, diese Tätigkeit auszuüben. Das ist für mich eher belebend als anstrengend.

Wenn man als Musiker selbst so oft auf der Bühne steht, geht man privat auch noch auf Konzerte?

Kaiser: Wenn das zeitlich möglich ist, ja klar. Ich war mit meiner Frau vor eineinhalb Jahren bei Rod Stewart, im letzten Jahr war ich bei den Rolling Stones. Wenn ich Zeit habe, mache ich das sehr gerne. Zu Elton Johns Abschiedskonzert in diesem Jahr kann ich leider nicht, das hätte ich gerne gemacht. Aber es muss ja nicht sein, dass es wirklich die Abschiedstour ist. Es kann ja sein, dass er noch mal wiederkommt.

Glauben Sie das wirklich?

Kaiser: Es kann sein, das wissen wir nicht. Ich habe schon viele Abschiedstourneen angekündigt gesehen, nach denen die Künstler dann doch wiederkamen. Manche können dann doch nicht davonlassen.

Sie singen immer wieder über die Liebe. Sie sind selbst seit 23 Jahren verheiratet. Wie halten Sie, vor allem bei Ihrem Terminkalender, die Liebe frisch?

Kaiser: Der Terminkalender hat mit der Situation zwischen zwei Ehepartnern nichts zu tun. Die Frage ist, wie man miteinander umgeht. Wenn Respekt und Verständnis, Humor und Ehrlichkeit die Basis sind, dann kann man 100 Jahre verheiratet sein – wenn man so lange lebt. Ganz unabhängig vom Terminkalender.

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