Stefanie Heinzmann: «Ich mag mich mit 30 Jahren lieber als mit 20»

Stefanie Heinzmann bringt am 22. März ihr neues Album heraus. Im Interview erzählt sie, warum sie mit 20 Jahren an sich zweifelte und ob Castingshows heutzutage noch funktionieren.

Stefanie Heinzmann (30) veröffentlicht am 22. März ihr neues Album „All We Need Is Love“. Es ist das bereits fünfte Album der Schweizer Sängerin, die dank Stefan Raabs (52, „Wadde hadde dudde da“) Castingshow 2007 bekannt wurde. Inzwischen hat sich viel getan, wie Heinzmann im Interview verrät. Denn die Musikwelt sei schnelllebig, erzählt die 30-Jährige und sie fühle sich nun viel selbstbewusster als noch mit 20 Jahren.

Sie wurden am 10. März 30 Jahre alt. Haben Sie gross gefeiert?

Stefanie Heinzmann: Ich feiere nie meine Geburtstage. Ich freue mich aber darüber, was ich die letzten Jahre alles so erleben und lernen durfte. Ich mag mich mit 30 Jahren eindeutig lieber als mit 20. Ich mag das Leben, in dem ich gerade bin und deswegen mag ich auch den 30. Geburtstag.

Was war in Ihren 20ern denn anders?

Heinzmann: Mit 20 gab es viel mehr Drama, viel mehr Unsicherheit, viel mehr Stress. Ich war oft genervt von mir selbst. Man zweifelt an allem, was man tut, nichts ist gut genug. Alles ist so anstrengend. Und jetzt bin ich einfach happy, freue mich und habe so viel Ruhe, Frieden und Liebe. Das mag ich sehr gerne, das fühlt sich so viel schöner an. Das vorher alles zu erleben, war aber genauso wichtig. Man muss aus der Zeit lernen, um sich überhaupt weiterzuentwickeln. Ich bin froh, nicht noch einmal zurückzugehen.

Ihr Durchbruch gelang Ihnen bei Stefan Raabs Castingshow. Andere Castingshow-Gewinner sind längst in der Versenkung verschwunden, warum?

Heinzmann: Ich glaube bei den Castingshows, die Raab gemacht hat sind nur gute Leute herausgekommen. Man denke an Max Mutzke, Lena und Roman Lob. Und ich darf da mit dazugehören. Wobei das alles Leute sind, die auch ohne eine Castingshow Musik gemacht hätten. Und das Tolle: Bei Raab ging es nicht um die Berühmtheit, sondern um die Chance, wirklich Musik zu machen. Bei vielen anderen Castingshows geht es nicht um die Künstler, sondern um die Show.

Haben Sie noch Kontakt zu Stefan Raab?

Heinzmann: Ja, wir haben hin und wieder Kontakt. Aber ich rufe jetzt nicht jeden Tag um 14 Uhr an und frage ihn, wie es ihm geht. (lacht)

War es schwierig, sich von Ihrem ersten grossen Hit ‚My Man Is a Mean Man‘ abzugrenzen?

Heinzmann: Ich habe nicht versucht, mich abzugrenzen. Ich finde, alle Alben, die ich gemacht habe – das kommende ist bereits das fünfte – waren genau richtig zu dem Zeitpunkt, an dem sie erschienen sind. Die Musik hat sich immer weiterentwickelt. Mit „Bilderhaus“ durfte ich zum ersten Mal mit einem DJ zusammenarbeiten. Es wäre so verlockend gewesen, einfach zu sagen, wir machen das, was wir seit elf Jahren machen und was gut funktioniert, aber das geht nicht. Die Musikwelt ist schnelllebig.

Heutzutage ist es ja durchaus einfacher durch die sozialen Medien ins öffentliche Blickfeld zu gelangen…

Heinzmann: Ja und nein. Auf der einen Seite kommt man sehr schnell rein, auf der anderen Seite gibt es mittlerweile aber auch unzählige Plattformen. Die Musik ist zu einem Alltagsprodukt geworden. Man setzt sich nicht mehr hin und freut sich monatelang auf ein Album, sondern man klickt nebenbei auf Spotify und hört sich durch.

Freuen Sie sich schon auf die neue Tour ab Herbst?

Heinzmann: Bis jetzt habe ich mir noch nicht so viele Gedanken über die Tour und das Konzept gemacht. Im November geht es los, da sind wir vier Wochen unterwegs. Ich bin aber auf jeden Fall gespannt. Ich freue mich wie ein kleines Kind, dass ich die neuen Songs spielen darf.

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