Lukas Rieger: «Daraus hätte eine Liebe werden können»

Lukas Rieger veröffentlicht sein neues Album „Justice“. Im Interview verrät der Sänger, welchen Weg er künftig für seine Musikkarriere anstrebt, wie es um seinen Beziehungsstatus steht und was hinter den Kulissen von „Let’s Dance“ so los war.

Lukas Rieger (19) hat sich in der deutschen Pop-Szene bereits einen Namen gemacht. Mit seinem dritten Album „Justice“ beweist der gebürtige Hannoveraner einmal mehr sein musikalisches Talent und wird besonders in Deutschland von zahlreichen Teenies gefeiert. Welche grossen Ziele der Sänger noch in seinem Leben verfolgt, verrät er im Interview. Ausserdem spricht er über vergängliche Liebe und offenbart seinen persönlichen „Let’s Dance“-Favoriten.

Ihr neues Album trägt den Titel „Justice“ (zu Deutsch: Gerechtigkeit). Was hat es mit dem Namen auf sich?

Lukas Rieger: Im letzten Jahr gab es bei mir viele Höhen und Tiefen. Ich habe mich von meinem alten Manager getrennt, was eine grosse Umstellung für mich war. Es kam zu einigen Meinungsverschiedenheiten, weshalb ich mit meinen gerade einmal 18 Jahren bereits mit einem Anwalt sprechen musste. Das war sehr ungewohnt für mich. Insgesamt war das Leben für mich zu dieser Zeit nicht immer gerecht. Mit dem neuen Album wollte ich aber zeigen, dass man trotzdem versuchen sollte, aus ungerechten Situationen etwas Gutes zu machen.

Ihre Single „Nobody Knows Me (Like You Do)“ wurde in London aufgenommen und für den Videodreh sind Sie auch noch nach Marokko gereist. Was reizt Sie am Ausland?

Rieger: Ich war für das gesamte Album „Justice“ in London. Meine Produzenten sind dort vor Ort und ich habe in der Stadt einen Monat gewohnt. Ich habe mich bewusst für London entschieden, weil ich wusste, dass die Stadt einen internationalen Sound hat. In diese Richtung soll auch meine Musik gehen.

Sowohl in Ihren Songs als auch auf Social Media verwenden Sie die englische Sprache. Ist es Ihr Ziel, international Musikkarriere zu machen?

Rieger: Auf jeden Fall! Ich wollte von Anfang an so viele Menschen wie möglich mit meiner Musik erreichen. Es war mir wichtig, dass sich die Menschen mit meinen Songtexten identifizieren können und das funktioniert mit Englisch am besten.

Auf Social Media haben Sie eine sehr grosse Fangemeinde aus Deutschland. Beschweren sich die Menschen manchmal wegen Ihrer englischen Kommunikation?

Rieger: Ja, das ist immer sehr kritisch bei mir. Ich habe ungefähr 40 Prozent an deutschen Fans, das ist eine sehr grosse Masse. Viele von ihnen sind noch sehr jung und können deswegen noch nicht so gut Englisch sprechen.

Wird es künftig noch ein paar Songs auf Deutsch von Ihnen geben?

Rieger: Für mich als Lukas Rieger wird es keine deutschen Songs mehr geben. Ich würde das nur für andere Projekte machen. Auf Englisch fühle ich mich aber auch sehr viel wohler. Es ist komisch für mich auf Deutsch zu schreiben.

Für Ihr neues Album haben Sie auch mit anderen Künstlern zusammengearbeitet, darunter mit den Lochis. Mit wem würden Sie in Zukunft noch gerne etwas aufnehmen?

Rieger: Ich möchte noch internationaler werden und würde sehr gerne mit amerikanischen Künstlern arbeiten. Bazzi ist ein Freund von mir, mit ihm würde ich sehr gerne mal etwas aufnehmen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, mit Persönlichkeiten wie Drake, The Weeknd oder Justin Bieber zusammenzuarbeiten.

In „Nobody Knows Me (Like You Do)“ singen Sie über eine alte, verflossene Liebe. Wie erging es Ihnen beim Schreibprozess?

Rieger: Es war sehr emotional. Ich wollte keinen normalen Liebessong schreiben, sondern eine andere Geschichte erzählen. Es geht darum, festzustellen, dass eine Person einen besser kennt als jeder andere. Wenn diese Person nicht mehr da ist, merkt man das – und das habe ich auch bei mir gemerkt.

Es ging also tatsächlich um eine Ex-Freundin von Ihnen?

Rieger: Es ging um eine gute Freundin von mir, wo nie richtig klar war, was wir sind. Mit der Zeit haben wir uns leider aus den Augen verloren. Über unsere Beziehung haben wir nie ernsthaft gesprochen. Irgendwann habe ich dann auch darüber nachgedacht, ob sie vielleicht genau die Person war, mit der ich immer zusammen sein wollte. Für mich war es eine Freundschaft, aus der eine Liebe hätte werden können.

Sind Sie denn derzeit in einer festen Beziehung?

Rieger: Nein, ich bin Single. Ich bin aber damit zufrieden, weil ich sehr viel zu tun habe. Für mich wäre es jetzt also eher unvorteilhaft, eine Freundin zu haben. Ich denke, ich könnte sie einfach nicht glücklich machen, weil ich so viel unterwegs bin.

Wie einige Ihrer Kollegen haben auch Sie sich eine Karriere auf Social Media aufgebaut. Wie viel Arbeit steckt wirklich dahinter?

Rieger: Sehr viel! Social Media ist nicht immer so einfach, wie viele denken. Man muss viel Arbeit investieren und überlegt an die Sache rangehen. Man muss gucken, was man postet und auch wann und wie man es auf der Plattform teilt. Viele Leute nehmen das zu sehr auf die leichte Schulter.

Glauben Sie, dass sich dieser Weg, über Social Media erfolgreich zu werden, noch lange fortsetzen wird?

Rieger: Nein, das glaube ich nicht. Ich denke, es gibt aktuell zu viele, die in dieser Branche tätig sind. Für mich ist es auch keine unterhaltsame Plattform mehr, da es einfach viel zu viel Werbung gibt. Ich glaube, dass diese Welt noch einen grossen Umbruch haben wird.

Sie haben an der diesjährigen Staffel von „Let’s Dance“ teilgenommen. Leider mussten Sie die Show schon früh wieder verlassen. Wie war die Teilnahme für Sie?

Rieger: Es war wirklich eine grosse Reise für mich. Ich bin körperlich zum ersten Mal an meine Grenzen gestossen. Ich hatte Schmerzen, die ich noch nie zuvor in meinem Leben hatte. Wegen meiner starken Rückenschmerzen musste ich sogar zum Physiotherapeuten, weil ich nicht mehr laufen konnte.

Wer ist Ihr diesjähriger Favorit in der Tanzshow?

Rieger: Benjamin Piwko hat meine grösste Unterstützung. Mit ihm habe ich mich am besten verstanden. Wir haben immer noch Kontakt und schicken uns jeden Tag Videos, in denen wir in Gebärdensprache kommunizieren. Er ist so ein herzenslieber Mensch. Ich hoffe, er gewinnt das Ding!

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