Wirbel um Sarah Connors Single: Das sagt Olivia Jones dazu

Nachdem einige Radiosender Sarah Connors Single „Vincent“ verändert oder ganz aus dem Programm genommen haben, ist eine Debatte um den Song um einen homosexuellen Teenager entbrannt. Die Redaktion hat bei Drag Queen Olivia Jones nachgefragt, was sie von dem Song hält. Sie findet klare Worte.

Um Sarah Connors (38) aktuelle Single „Vincent“ ist eine hitzige Diskussion entbrannt. Aufgrund der ersten Zeile des Songs um einen homosexuellen Teenager – „Vincent kriegt keinen hoch, wenn er an Mädchen denkt“ – spielen einige deutsche Radiosender das Lied in entschärfter Version – oder gleich gar nicht. Eine Reaktion, die Drag Queen und Aktivistin Olivia Jones (49) „vollkommen albern und überzogen“ findet, wie sie der Redaktion erklärt.

„Der Wirbel um den Song überrascht mich nicht“, so Jones. „Verständnis habe ich dafür keins. Wir leben im 21. Jahrhundert. Aber es wundert mich nicht. Ich erlebe das regelmässig bei meinen Vorträgen oder Reaktionen auf mein Kinderbuch zum Thema und wenn Mitglieder der Olivia Jones Familie an Schulen über Toleranz und Vielfalt sprechen.“ Seit der Veröffentlichung von Jones‘ Kinderbuch „Keine Angst in Andersrum: Eine Geschichte vom anderen Ufer“ betreiben Mitglieder ihrer Künstlerfamilie an Schulen und auch beim deutschen KiTa- und Ausbildungsleiterkongress Aufklärung über Mobbing und Ausgrenzung.

Der Kampf gegen Vorurteile geht weiter

Sarah Connor selbst hatte in der „Bild“-Zeitung erklärt, dass sie sich wünsche, dass man über Vincent spricht und sich selbst frage, warum einem die erste Zeile eigentlich so aufstösst. „Ich glaube, wir halten uns für toleranter und offener, als wir tatsächlich sind“, sagte sie. Dieser Aussage stimmt auch Jones zu. „Sie hat vollkommen Recht. Und der Wirbel um diese eine Textzeile des Songs bestätigt das. Die Welt wird wieder prüder. Das Gute daran ist, dass die Diskussion darüber genau das bewusst macht und ein wichtiges Thema in Erinnerung ruft: Wie schwer die Gesellschaft es Jugendlichen immer noch macht, sich zu outen. Auch in der westlichen Welt. Die Selbstmordrate unter schwulen Jugendlichen ist immer noch viel zu hoch. Dagegen müssen wir weiter kämpfen.“

Sie selbst finde den Song „klasse“ und spiele ihn auch in der Olivia Jones Bar. Die 49-Jährige betreibt auf der Grossen Freiheit eine Schlager-Bar, einen Show-Club mit Travestie- und Comedy-Acts, einen Burlesque-Club und Deutschlands ersten Menstrip-Club, zu dem nur Frauen Zutritt haben. Mit Sarah Connor habe Jones über den Song noch nicht gesprochen, „aber das Gespräch würde auch ziemlich kurz ausfallen. Drei Wörter reichen: „Danke, gut gemacht!“

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