Bokassa: So kam es zur Mega-Tour mit Metallica

Manchmal kommen gute Dinge unverhofft: Die norwegische Band Bokassa wurde von Metallica höchstpersönlich auf ihre „Worldwired Tour“ eingeladen. Wie das Tourleben so ist, verrät Gitarrist und Sänger Jørn Kaarstad im Interview.

Die norwegische Stonerpunk-Band Bokassa lebt gerade den Traum eines jeden Metal-Kids: Sie sind mit Metallica auf Tour und spielen in Stadien vor zigtausend Menschen. Das kommt nicht von ungefähr: Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich (55) höchstpersönlich erhob in diversen Interviews das Trio aus Trondheim im vergangenen Jahr zu seiner neuen Lieblingsband und sorgte dafür, dass sie mit auf Tour fahren. Wie es ist, wenn man von sich behaupten kann, Lars Ulrich als Fan zu haben und welchen Einfluss die Tour auf das frisch erschienene Bokassa-Album „Crimson Riders“ hatte, verrät Gitarrist und Sänger Jørn Kaarstad im Interview.

Herr Kaarstad, wie kam es, dass sie zu der Metallica-Tour eingeladen wurden? Wer hat sie angerufen und hielten Sie die Anfrage im ersten Moment überhaupt für glaubwürdig?

Jørn Kaarstad: Ich kam gerade vom Fussball-Schauen nach Hause, als ich einen Anruf von einer unbekannten Nummer bekam. Ich dachte, es ist ein Scherzanruf, also habe ich wieder aufgelegt. Danach habe ich eine SMS vom Metallica-Management bekommen und bemerkt, dass es doch kein Witz war. Also habe ich zurückgerufen und mich tausend Mal entschuldigt. Uns wurde dann die Tour angeboten und ich habe vielleicht eine halbe Sekunde gebraucht, um nervös „Ja“ zu schreien.

Lars Ulrich redet in Interviews in den höchsten Tönen von Ihrer Band. Was bedeutet Ihnen seine Unterstützung?

Kaarstad: Es bedeutet uns die Welt! Anerkennung zu bekommen von jemandem, der dabei geholfen hat, die Musik zu entwickeln, die wir heute alle hören, ist surreal und es macht uns extrem stolz.

Wie fühlt es sich an, mit einer der grössten Metal-Bands unserer Zeit jeden Abend die Bühne zu teilen?

Kaarstad: Um ehrlich zu sein, ist es ein wenig überwältigend, weil einfach so viele Menschen da sind. Wir tauchen dabei in eine andere Welt ein. Die Energie des Publikums und die Möglichkeit zu haben, Metallica jeden Abend zu sehen, ist schlicht fantastisch!

Wie war es, als Sie die ganze Band getroffen haben?

Kaarstad: Ein Mix aus grossartig und furchteinflössend. Man will nichts Dummes sagen, aber gleichzeitig ist man total aufgeregt, sie zu treffen. Ich glaube, wir haben es ganz gut hinbekommen, hoffentlich…

Gab es etwas, was Sie im Backstage besser nicht gemacht hätten?

Kaarstad: Wir hatten einen Jacuzzi in unserer Umkleide-Kabine in Köln und wir sind alle hineingesprungen. Auf einmal haben wir komische Geräusche aus dem Raum nebenan gehört. Wir waren zu viele Leute in dem Pool, so dass wir das Produktionsbüro von Metallica mit Wasser geflutet haben.

Sie haben Ihr neues Album „Crimson Riders“ am vergangenen Freitag veröffentlicht. Hat die Tour Ihre Verkäufe schon spürbar nach oben gepusht?

Kaarstad: Schwer zu sagen. Aber natürlich hoffen wir, dass uns die Zuschauer nach den Shows eine Chance geben und sich unser Album anhören. So lange sie unsere Musik hören, ist es egal, ob sie es kaufen oder streamen.

Ihr Video zum Song „Crocodile Dundee“ wurde in einer Brauerei in Ihrer Heimatstadt Trondheim gedreht. Wie wichtig ist Bier auf Tour?

Kaarstad: Ziemlich wichtig! Wir haben viel Leerlauf auf Tour. Ohne Bier könnte das ziemlich langweilig werden. Zum Glück haben wir den süssen Nektar der Götter, um damit unsere Langeweile zu befeuern.

Im August gastieren Sie auch in München – der Bier-Hauptstadt der Welt. Haben Sie schon irgendwelche Sightseeing-Pläne?

Kaarstad: Es wäre wirklich cool, wenn wir einen von diesen Oktoberfest-artigen Orte besuchen könnten, in denen alle aus Gläsern trinken, die wie Stiefel geformt sind und dabei diese berühmten Hosen und grünen Hüte tragen.

Was kommt nach der Tour mit Metallica?

Kaarstad: Im November und Dezember gehen wir auf unsere eigene Headliner-Tour.

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