Sängerin ela.: «Für mich ist jeder Tag Valentinstag!»

Die Sängerin ela. veröffentlicht ihr Debütalbum „Liebe & Krieg“ am Valentinstag. Was für die 27-Jährige das Besondere dieses Tages ist und warum es so schwierig ist, die Liebe in der Grossstadt zu finden, verrät sie im Interview.

Im Jahr 2014 stand sie mit ihrer Band Elaiza auf der grossen ESC-Bühne, nun erscheint ihr Debütalbum: ela. (27), die mit bürgerlichem Namen Elzbieta Steinmetz heisst, veröffentlicht den Longplayer „Liebe & Krieg“ am morgigen Valentinstag (14. Februar). In der deutschen Musikszene ist ela. vor allem als Songwriterin bekannt. Seit dem ESC hat sie Songs für Helene Fischer (35), Adel Tawil (41) oder Sarah Lombardi (27) geschrieben. Ihre eigene Karriere als Sängerin stand deswegen aber nicht still.

Im Jahr 2020 geht sie nicht nur mit Moses Pelham (48) auf Tour, sondern ab Oktober auch auf ihre eigene Solo-Tournee. Wie es war, als Achtjährige in Deutschland Fuss zu fassen und letztes Jahr mit Sarah Connor (39) unterwegs zu sein, erzählt ela. im Interview.

Der Veröffentlichungstermin für Ihr Album „Liebe & Krieg“ ist der Valentinstag. War das Absicht oder Zufall?

ela.: Nachdem ich so lange an dem Album gearbeitet habe, durfte ich mir den Termin aussuchen. Ich lasse einfach ungern was aus meinen Händen. Mein Album heisst „Liebe & Krieg“ und was passt da besser als der Valentinstag? Das war eine Fügung. Ich mag den Gedanken des Valentinstags. Ich finde es toll, dass man einen Tag hat, an dem man das Herz ehrt. Aber eigentlich sollte man das jeden Tag machen. Für mich ist jeder Tag Valentinstag!

Sie sind fast das ganze Jahr 2020 auf Tour. Zuletzt waren Sie Support von Sarah Connor, bald sind Sie mit Moses Pelham unterwegs und im Herbst startet dann Ihre eigene Tour. Wie ist es, mit diesen grossen Künstlern unterwegs zu sein?

ela.: Es gibt in meinem Leben ein paar Momente, die ich nicht vergesse – und die Tour mit Sarah Connor war einer davon. Diese starke, tolle Frau hat mich als Support mitgenommen! Wie cool ist das denn? Ich als kleiner Mensch mit meinen 1,56 Metern stand in einer grossen Arena. Das war wirklich ein riesiges Erlebnis. Sarah Connor will ihren Fans immer das Beste bieten und gibt jedes Mal alles. Da ist sie ein grosses Vorbild. Jetzt freue ich mich riesig auf Moses Pelham – vor allem, weil der Tourauftakt in meiner Heimat, dem Saarland ist. Er ist einer der renommiertesten Künstler in Deutschland und nimmt mich mit. Das ist eine grosse Ehre.

Ihre Mutter ist ausgebildete Opernsängerin. War Sie eine Inspiration für Sie, selbst Sängerin zu werden?

ela.: Auf jeden Fall! Ich komme aus einem Musikerhaushalt. Mein leiblicher Vater war Gitarrist in der Ukraine und meine Mama Opernsängerin. Dass ich Sängerin werden will, war mir schon früh klar. Meine Eltern haben mich aber erst mal gebremst. Mit meiner Mama hatte ich nämlich den Deal: Ich darf nur mit 16 Jahren in Berlin im Studio arbeiten, wenn ich mein Abitur im Saarland mache. Ich hab‘ mir gesagt: Ich will das, ich schaffe das und dann hat es auch funktioniert. Meinen Eltern war vor allem wichtig, dass ich das mache, was mich glücklich macht.

Ihr Song „Ehrlich Kompliziert“ handelt davon, die Liebe in der Grossstadt zu finden. Warum ist das so schwierig?

ela.: Das liegt, glaube ich, an meiner Generation. Wir leben in einer Konsumgesellschaft und haben gelernt: Mein Handy ist kaputt, also kauf ich mir ein neues. Dieses Konsumverhalten reflektiert auch das Verhalten in Partnerschaften und Freundschaften: Das ist mir nicht genug, Nächste/r bitte. Diese halben Sachen nerven mich. Das ist pure Zeitverschwendung. Ich bin ein grosser Fan von Kommunikation. Alle Menschen, die mich lieben, wissen das auch. Wenn mich was nervt, sage ich das und erwarte im Gegenzug das Gleiche. Man muss Kritik auch mal einstecken können. Nur das bringt einen weiter. Die frühere Generation hat gelernt, zu reparieren. Für uns gilt nur Swipe und Like. Das ist schade.

Im Alter von acht Jahren sind Sie von Polen nach Deutschland gekommen. Tag und Nacht haben Sie die neue Sprache gelernt. Wie war es für Sie, in Deutschland Fuss zu fassen?

ela.: Ich hatte einen totalen Kulturschock. Wir kamen in dieses Dorf im Saarland und die anderen Kinder haben mich nicht verstanden. Das war für mich die grösste Motivation, Deutsch zu lernen. Trotzdem war ich die Ausländerin. Es war wirklich schwierig, sich zu integrieren. Rucksäcke sind im Mülleimer gelandet, ich musste mir fiese Sprüche anhören. Was mir geholfen hat, war die Musik. Ich bin in einen Chor gekommen. Das Singen war meine Sprache. Dadurch wurde mir eine Chance gegeben. Deswegen sage ich auch zur Flüchtlingspolitik: Gebt den Menschen eine Chance. Mir wurde auch eine gegeben.

Sie haben „Liebe & Krieg“ Ihren Eltern gewidmet. Warum?

ela.: Das ganze Album handelt von meinem Umzug nach Berlin. Was es heisst, als grosser Mensch in die Grossstadt zu ziehen und die grosse Liebe zu suchen, im Chaos der Stadt zu versinken und trotzdem das Kreative zu atmen. Meine Eltern sind ein grosses Vorbild für mich, meine Mama und mein Stiefpapa. Meine Mama und ich sind mittellos nach Deutschland gekommen. Egal, wie schwer es im Leben war: Meine Eltern haben es immer wieder geschafft, sich aufzurappeln. Man streitet sich, man sagt sich die Meinung, aber man steht füreinander ein. Das finde ich bewundernswert. Was Menschen auf sich nehmen, wenn sie lieben, ist unglaublich.

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