Quelle: 2020 NETFLIX
Joe Exotic sitzt seit 2019 im Gefängnis. Eine tragende Rolle wird er aller Voraussicht nach aber dennoch in der zweiten Staffel von „Tiger King“ spielen, die bald bei Netflix erscheint.
Der selbsternannte „Tiger King“ sitzt seit 2019 und voraussichtlich noch knapp zwei Jahrzehnte lang hinter Gittern. Dennoch wird am 17. November die zweite Staffel über das bizarre Leben des US-amerikanischen Ex-Zoobesitzers bei Netflix erscheinen. Im Vorfeld der Veröffentlichung neuer Episoden stellen sich die Fans unweigerlich die Frage, ob der inhaftierte Joe „Tiger King“ Exotic (58) überhaupt die zentrale Figur der Handlung sein kann. Er kann. Denn genug erlebt hat er in den vergangenen zwei Jahren auch im Knast – meist schlechte Nachrichten, eventuell auch eine gute.
Von zwei Präsidenten ignoriert
Das Jahr 2021 hatte gerade erst begonnen, als sich die Präsidentschaft von Donald Trump (75) in den finalen Zügen befand. Als letzte Amtshandlung inszenierte sich Trump noch einmal als Wohltäter und begnadigte über 140 Personen. Im Kreise von Joe Exotic war sich jeder sicher, dass es auch der „Tiger King“ auf diese Liste schaffen würde. So sicher gar, dass angeblich schon eine Limousine nebst Haarstylist vor dem texanischen Gefängnis in Stellung gebracht wurden, um Joseph Allen Maldonado aka Joe Exotic als freien Mann in Empfang zu nehmen.
Doch Trump tat ihm nicht den Gefallen. Er begnadigte etwa seinen Ex-Berater Steve Bannon (67) und selbst Rapper Lil Wayne (39). Nicht jedoch Exotic, der zynisch feststellte, dass er wohl „zu unschuldig“ für die Gnade von Donald Trump sei. Berichten zufolge habe er sein Gesuch danach an Joe Biden (78) und Vizepräsidentin Kamala Harris (57) weitergeleitet. Dem Duo traue er eher zu, sich für die Rechte Homosexueller einzusetzen, so die Begründung.
Auch dieses Unterfangen war bislang jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Ebenso wenig wie diverse Klagen, die Exotic gegen ehemalige Geschäftspartner angestrebt haben soll. All das bietet aber viel Stoff für die zweite „Tiger King“-Staffel.
Unheilbar krank?
In einem Brief, den Joe Exotic aus der Haftanstalt geschickt haben soll, berichtet er von einer angeblichen Krebserkrankung. CNN etwa zitiert aus dem Schreiben, eine Biopsie habe ergeben, dass der „Tiger King“ an einer „aggressiven Form von Prostatakrebs“ erkrankt sei. Er warte noch auf weitere Testergebnisse und wolle „von niemandem bemitleidet werden.“ Letzteres darf zumindest bezweifelt werden.
Die erste Staffel der Netflix-Serie hat eindrucksvoll gezeigt, dass Joe Exotic mitunter jedes Mittel recht ist, um das zu bekommen, was er will. Aber würde er so weit gehen, eine schwere Krankheit vorzutäuschen? Ebenfalls bestes Material für die neuen Folgen.
Ein geschiedener Mann
Einer der wenigen Menschen, die nach Exotics Verurteilung wegen des geplanten Auftragmords an Konkurrentin Carole Baskin (60) weiter zu ihm hielten, war sein Ehemann Dillon Passage. Nach über drei gemeinsamen Ehejahren verlor Exotic jedoch seinen Fels in der Freiheit. Auf Instagram gab Passage im März dieses Jahres bekannt, dass sich die beiden scheiden lassen.
Er begründete den Schritt mit den Worten: „Das war keine einfache Entscheidung. Aber sowohl Joe als auch ich finden, dass diese Situation für keinen von uns fair ist.“ Nur rund neun Monate der Ehe konnten die beiden zusammen in Freiheit verbringen.
Chance auf Haftverkürzung?
Das Pech, so sieht es Joe Exotic sicherlich selbst, klebt ihm also weiterhin wie Tigermist an den Hacken. Es gab aber zuletzt nicht nur schlechte Nachrichten für den exzentrischen Vokuhila-Träger aus Texas. So sei es durchaus möglich, dass seine Haftstrafe verkürzt wird. Ein US-Berufungsgericht habe dies laut „abc News“ im Sommer dieses Jahres beantragt.
Der Vorwurf: Das Strafmass sei falsch berechnet worden, indem die zwei angeblichen Aufträge zum Mord an Carole Baskin separat und nicht zusammengelegt bewertet wurden. Bis zu fünf Jahre weniger Haft könnte dies im Fall von Joe Exotic ausmachen, heisst es. Sein Anwalt Brandon Sample hegt demnach sogar die Hoffnung, die Zeit seines Mandanten hinter Gittern weiter zu verkürzen. Klingt nach einem spannenden Gerichtsthriller im „Tiger King“-Stil. Quasi „Making a Murderer“ auf LSD.