„Der Kaiser“: Liebevoll ausgestattete Zeitreise über Franz Beckenbauer

Klaus Steinbacher glänzt als Franz Beckenbauer in

Quelle: © Sky Deutschland GmbH/Bavaria Fiction GmbH/Stanislav Honzík

In seiner langen Karriere hat Franz Beckenbauer den deutschen Profifussball wie kaum ein anderer geprägt. Als „der Kaiser“ ist der ehemalige Libero noch heute bekannt. Ab dem 16. Dezember zeigt Sky einen Film über sein Leben, in der Hauptrolle glänzt Klaus Steinbacher.

Das Sky-Biopic „Der Kaiser“ nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer ab dem 16. Dezember mit in die bewegten Jahre des legendären Fussballstars Franz Beckenbauer (77). Der Film von Regisseur Tim Trageser (53, „Die Wolf-Gäng“) mit Klaus Steinbacher (28, „Das Boot“) in der Titelrolle zeigt den Werdegang der Fussball-Ikone von 1963 bis hin zum grossen WM-Endspiel 1990 in Rom. Damals holte er als Trainer mit der Nationalmannschaft den Titel, bei der WM 1974 war ihm das auch schon als Spieler gelungen. In weiteren Rollen sind unter anderem Ferdinand Hofer (29, München-„Tatort“), Teresa Rizos (36, „J.G.A.“) oder Stefan Murr (46, „Die Ibiza Affäre“) zu sehen. Statt pathetischer Erfolgsgeschichte präsentiert der Film eine augenzwinkernde, liebevoll ausgestattete Zeitreise.

Darum geht’s in „Der Kaiser“

„Der Kaiser“ begleitet Franz Beckenbauer (Klaus Steinbacher) bei seinem Aufstieg vom Spieler-Ass zur Trainer-Legende. Doch auch ein „Kaiser“ fängt mal klein an, wie im Biopic schön zu sehen ist. „Als Franz Beckenbauer in den 1960er-Jahren das Zaubern anfing, sah die Pille noch aus wie ein Medizinball. Auf dem Trikot stand nur eine Zahl und Fussball war das herrlichste Spiel der Welt“, beschreiben die Filmschaffenden jene Zeit. Geboren und aufgewachsen in München-Giesing ist schnell klar, dass der Bub Talent fürs Kicken hat. 1959 steigt er beim FC Bayern ein, 1964 folgt der Schritt in die Nationalmannschaft.

Als Mensch macht der Franz Ärger, wenn ihm etwas nicht passt. Auch bei den Frauen lässt er seinen Emotionen schon mal freien Lauf. Als Spieler gewinnt er 1974 die WM, doch er hat noch nicht genug. Er verlässt die Bundesrepublik und wagt das Abenteuer USA. Bei seiner Rückkehr aus der „Operetten-Liga“ nach Deutschland wird er vom „Aktuellen Sportstudio“ mit Aerobic-Tänzern in Ballonseide empfangen. Auch nach dem Ende seiner aktiven Karriere 1983 bleibt er im Geschäft. Als Trainer weiss er mit den Medien und seinen Spielern umzugehen. „Jetzt geht’s raus und spielt’s Fussball“, sagt er 1990. Der Rest ist Geschichte – und machte ihn zur lebenden Legende.

Hauptdarsteller hielt sich an Beckenbauers Leitspruch

Hauptdarsteller Klaus Steinbacher gibt zu, dass er vor Drehbeginn „total aufgeregt“ gewesen sei, aber schon „am ersten Drehtag“ gespürt habe, dass die Rolle das Richtige für ihn sei. „Von da an habe ich mir Beckenbauers Leitspruch zu eigen gemacht. Jeden Morgen habe ich mir gesagt: ‚Schau’n mer mal, dann seh‘ ma’s schon'“, so der 28-Jährige. Anschliessend habe er unter der Dusche „Gute Freunde kann niemand trennen“, Beckenbauers 1966 veröffentlichtes Lied, gesungen und sei ans Set gefahren. „Mit dieser Leichtigkeit haben die Dreharbeiten erst so richtig Spass gemacht.“ Am besten haben ihm dabei die Dreharbeiten zum WM-Finale 1990 gefallen. „Das war ein traumhafter Drehtag. Ich bin da an einem Tag zweimal Weltmeister geworden“, erinnert sich der Darsteller.

Dabei hätte eine Verletzung ihm fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Beim Kicken in der Heimat sei es passiert: „Vier Monate vor Drehbeginn ist mir mein Kreuzband im linken Knie gerissen. Es war nicht genügend Zeit für eine Operation und ich musste zusehen, dass die Muskeln das Knie stabilisieren“, so Steinbacher. Er wollte die Fussballszenen im Film unbedingt selbst spielen. „Zum Glück hatte ich tolle Leute an der Hand, die mir geholfen haben“, erinnert sich der Schauspieler.

Schaut der echte Beckenbauer zu?

Vielleicht schaut sich auch der echte Franz Beckenbauer den Film am 16. Dezember auf Sky oder dem Streamingdienst Wow an. Der Zeitschrift „Bunte“ hatte er zuletzt in einem Interview verraten, dass Stadionbesuche mittlerweile nicht mehr seins sind: „Das letzte Mal war ich vor einem Jahr in einem Stadion“, sagte der 77-Jährige. „Wissen Sie, das ist ganz schön anstrengend. Jeder fragt mich, wie es mir geht, und ich muss dann jedem das Gleiche sagen.“

Weiter erzählte er, dass er auf einem Auge einen sogenannten Augeninfarkt erlitten habe. „Rechts sehe ich leider nichts mehr. Damit komme ich klar. Und mit dem Herzen muss ich aufpassen.“ Zurzeit bekomme er „besonders viel Autogramm-Post, die ich gerne beantworte“, sagte der „Kaiser“ der Zeitschrift. „Die Leute denken wohl, der lebt nimmer lang. Aber ich versuche, euch noch eine Weile erhalten zu bleiben.“

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